24.04.2024

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06.09.19 / Manuel Ruoff: / Weiter so?

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 36-19 vom 06. September 2019

Manuel Ruoff:
Weiter so?

Man muss nicht Sahra Wagenknechts Linksradikalismus teilen, aber die (ehemalige) Spitzenpolitikerin der Linken besitzt eine Konsequenz im Denken und Handeln, die man sich von Politikern wie Angela Merkel wünschte. Ihre messerscharfen Analysen der politischen Situation sind immer eine Kenntnisnahme wert. Das gilt auch für ihre jüngste Kritik an ihrer eigenen Partei nach den beiden Landtagswahlen am Sonntag. Zu Recht spricht sie vom „grünliberalen Establishment“.

Aufgrund der Wurzeln der Grünen in der 68er-Studentenbewegung und deren Rebellion gegen den „Muff unter den Talaren“ halten viele die Grünen für eine innovative Kraft. Doch mögen sie dieses vielleicht einmal in der Vergangenheit gewesen sein, in der Gegenwart sind sie es jedenfalls nicht. Vielmehr verkörpert die wirkliche „Partei der Besserverdienenden“ wie keine andere politische Kraft der Bundesrepublik den Strukturkonservatismus des „Weiter so“ in der Politik und bildet damit den Kontrapunkt, das Gegenstück zur AfD.

Diese Gegensätzlichkeit spiegelt sich auch in der Einschätzung, wo uns die gegenwärtige Politik hinführen wird. 23 Prozent der Deutschen glauben, dass es ihnen in den kommenden Jahren wirtschaftlich schlechter gehen wird. Am oberen Ende befinden sich die AfD-Wähler mit 57 Prozent, am unteren die Grünen mit zehn Prozent. Dem saturierten GEW-Oberstudienrat, der die ihm anvertrauten Kinder auf die „Fridays for Future“-Demo schickt, ist es ziemlich egal, ob der deutsche Sonderweg bei der „Klimarettung“, also die grüne Deindustrialisierung weiter Teile des Landes, heimische Arbeitsplätze kostet – seiner ist ja sicher.