19.04.2024

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06.09.19 / Schrottsammeln

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 36-19 vom 06. September 2019

Schrottsammeln
Vera Lengsfeld

In Berlin gibt es einen Tag nach der Landtagswahl in Sachsen und Brandenburg nur ein Thema: Was bedeutet der Ausgang der Wahl für die künftigen politischen Koalitionen? Natürlich hoffte der rot-rot-grüne Senat der Hauptstadt auf eine Bestätigung seiner Regierungspolitik – allerdings vergeblich. Die Linkspartei hat eine herbe Niederlage eingefahren. Sie kann nur froh sein, dass diese Botschaft in der Diskussion um den Wahlerfolg der AfD untergeht. 

Die Sozialdemokraten können sich nicht wirklich beruhigt zurücklehnen, denn in Brandenburg wurden sie zwar in letzter Minute doch wieder stärkste Partei, wahrscheinlich mit Hilfe von Leihstimmen der SED-Linken, aber für eine Fortsetzung der alten Regierungskoalition reicht es nicht. Die Verzweiflung ist so groß, dass sogar über  Rot-Schwarz-Grün nachgedacht wird. Das wirkt wie Schrottsammeln auf der politischen Resterampe.

Von dem immer unbeherrschbarer werdenden Müllproblem in Berlin war an dieser Stelle schon mehrmals die Rede.

Das Versagen des Senats dokumentiert sich täglich im Straßenbild. Besonders die „Fridays for Future“-Generation hinterlässt mit zahllosen Einweg-Bechern und Fastfood-Verpackungen den Stempel ihres Lebensstils hinter der politisch korrekten Gesinnung.

Die Stadtreinigung kommt schon lange nicht mehr hinterher. Das Grünflächenamt leidet an akutem Arbeitskräftemangel und kann die städtischen Anlagen nicht mehr ausreichend pflegen. In den Parks müssen die Bürger selbst Hand anlegen, wie im Bürgerpark Pankow, wenn sie die Verwahrlosung stoppen wollen.

Kriegen die Verantwortlichen von Berlin auch sonst nichts auf die Reihe, im Erfinden ideologischer Ausreden sind sie immer noch Spitze. So wurden die unkrautüberwucherten Grünflächen kurzerhand zu wertvollen Biotopen erklärt, die angeblich den notleidenden Bienen Nahrung liefern. Wenn die Bienen sterben, stirbt der Mensch, wird uns seit Jahren eingehämmert, also ist gegen den Wildwuchs nichts zu sagen. 

Nicht ganz so leicht ist es mit dem Fahrradschrott auf Berlins Gehwegen, der inzwischen etliche hundert Wege vermüllt. Kürzlich wurden in mehreren Aktionen fast 600 teilweise eingewachsene Schrotträder entfernt. Ihr Fehlen fällt kaum auf, denn umgehend werden die freien Stellen mit neuem Müll belegt. Das wird sich nicht

ändern, solange die aktuelle Schrott­koalition im Amt ist.