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13.09.19 / »Ganz ohne Weiber geht die Chose nicht« / Merkel, von der Leyen, Kramp-Karrenbauer, Lagarde: Nie hatte Frauen so viel politische Macht über uns

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 37-19 vom 13. September 2019

»Ganz ohne Weiber geht die Chose nicht«
Merkel, von der Leyen, Kramp-Karrenbauer, Lagarde: Nie hatte Frauen so viel politische Macht über uns
Volker Wittmann

Gemeinhin wird der Vormarsch von Frauen in führende Positionen als Beleg für die Fortschrittlichkeit der Gesellschaft gewertet. Doch sollte man sich die Personen ruhig mal genauer ansehen.

Frauen beherrschen zunehmend die Schlagzeilen. Man spricht, schreibt und sendet fast nur noch, was frau macht. Die unverwüstliche Angela Merkel zittert. Annegret Kramp-Karrenbauer zittert mit. Christine Lagarde soll auf den Chefsessel der Europäischen Zentralbank (EZB). Ursula von der Leyen rückt an die Spitze der EU-Kommission. Beiden müssen Männer weichen. Malu Dreyer und Manuela Schwesig haben etwas gegen von der Leyen. Eine gewisse Carola Rackete übt Schiffe versenken. Eine Pilotin der Bundeswehr stürzt ab. Frauen, wohin man schaut, auch ganz ohne Frauen-Quoten zu Lande, in der Luft und auch zur See.

Beim Dreigestirn an der Spitze der Sozialdemokraten ist außer Frau Dreyer und Frau Schwesig immerhin noch ein Mann dabei. Schon mal etwas von Thorsten Schäfer-Gümbel gehört? Der ist Landesvorsitzender der SPD in Hessen. Außerhalb der Stadtgrenzen von Wiesbaden kennen ihn wenige. Doch das Trio soll den Parteivorsitz ohnehin nur vorübergehend versinnbildlichen.

Berühmt dagegen ist Carola Rackete aus Hambühren, einer kleinen Gemeinde im Landkreis Celle, 30 Kilometer nordöstlich von Hannover. Sie macht als „Kapitänin“ des „Seenötigungs“-Kreuzers „Sea-Watch 3“ im Mittelmeer von sich reden. Verkappte Frauenfeinde zweifeln jedoch ihr Kapitänspatent an. Wer laut Anwalt der 31-Jährigen bei der Einfahrt in den Hafen von Lampedusa ein Patrouillenboot übersieht und rammt, gehört nicht auf die Brücke, zumindest nicht ohne Brille.

Ein verstockter Mann, wie könnte es anders sein, der damalige italienische Innenminister Matteo Salvini nämlich, nannte das Manöver der Racketen-Jacht einen „verrückten Angriff auf das Leben von Polizisten“. Außerdem hatte der Kerl auch noch die Stirn, kleinliche, rechtsstaatliche Bedenken vorzubringen. Weil sie ohne Genehmigung in Hoheitsgewässer eines Landes eingebrochen sei, sei „der Platz dieses Fräuleins das Gefängnis“.

Rackete machte für ihren Streich eine Notlage von 40 afrikanischen Immigranten geltend. Die Bedrängnis hatte sie freilich selbst herbeigeführt. Die „Sea-Watch 3“ holte die mutmaßlich Schiffbrüchigen dort ab, wo Schleuser sie planvoll aussetzten. Dann kreuzte das Schiff wochenlang umher, bis es an Bord zum Himmel stank.

Verständlich indessen, wenn Vater Ekkehart Rackete sich Sorgen machte. Laut Medienberichten sagte er über seine Tochter: „Es ist ihr unangenehm, im Mittelpunkt zu stehen. Das mag sie überhaupt nicht.“ Dennoch erinnert Carola irgendwie an sogenannte antiautoritär verzogene Gören, die sich schreiend auf dem Boden wälzen, wenn sie ihren Willen nicht bekommen.

Ex-Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen von der CDU schien indessen den deutschen Kommissbetrieb satt zu haben. Sie und die Truppe waren sowieso durch gegenseitige Abneigung verbunden. Jetzt wechselt sie auf den Posten des Kommissionspräsidenten der EU. Weil aber die Koalitionärinnen von der SPD dagegen waren, musste sich Kanzlerin Angela Merkel im Rat der Staats- und Regierungschefs ihrer Stimme für die Landsmännin enthalten.

Auch die EU-Abgeordnete und ehemalige Justizministerin Katarina Barley von der SPD hat sich gegen von der Leyen ausgesprochen. Sie stört der Verzicht des immigrationsfreudigen, ursprünglichen Bewerbers Manfred Weber von der CSU. Mit Blick auf zwei immigrationskritische Männer, den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán und den früheren italienischen Innenminister, sagte Barley: „Dass man sich dann ausgerechnet von den Herren Orbán und Salvini einen anderen Vorschlag aufdrücken lässt, das ist nicht akzeptabel.“

Kompliziert? Und wie!

Auch auf Mario Draghi wird eine Frau auf den Chefsessel der EZB folgen: Christine Lagarde, bislang Direktorin des Internationalen Währungsfonds (IWF). 

Zu ihrer Zeit als Wirtschaftsministerin Frankreichs war sie durch umstrittene Zahlungen in Höhe von einigen 100 Millionen Euro an einen Geschäftsmann in trübes Licht geraten. Im Dezember 2016 hat ein hohes Gericht in Paris die Politikerin des fahrlässigen Umgangs mit öffentlichen Geldern schuldig gesprochen. Ein besorgter Thomas Fuster schrieb jetzt in der „Neuen Zürcher Zeitung“: „Die Nominierung von Christine Lagarde als Kandidatin für den Chefposten der Europäischen Zentralbank verheißt nichts Gutes.“

Inmitten dieser weiblichen Ringelreihen in Europa platzte eine Nachricht von der Technischen Universität im holländischen Eindhoven. Dort will man in den nächsten fünf Jahren nur noch Frauen einstellen. „Außerdem soll jede Bewerberin neben ihrem Einstiegsgehalt jeweils 100000 Euro für Forschungsprojekte obendrauf erhalten“, sagte der Rektor der Hochschule, Frank  Baaijens. „Momentan sind rund 15 bis 16 Prozent unserer Professoren weiblich, in ein paar Jahren sollen es deutlich mehr werden.“ Nur wenn sich in den kommenden sechs Monaten keine passenden Kandidatinnen für die freien Stellen finden lassen, würde man auch wieder auf männliche Bewerber zurückgreifen.

Ein platzierter Flachschuss der holländischen Mittelfeldspielerin Jackie Groenen aus nicht ganz        20 Metern Entfernung entschied das Halbfinale gegen die Schwedinnen um die Weltmeisterschaft im Frauenfußball mit 1:0. Fast 50000 Zuschauer schauten auf die Beine, mit denen sich die Niederländerinnen für das Endspiel mit den Weltmeisterinnen aus den USA qualifizierten, aus rein sportlichem Interesse, wie man uns glauben machen möchte. 

Mehr als 80 von 100 Schwedinnen gaben laut einer europaweiten Studie an, sexuelle Belästigungen erlebt zu haben. In Bulgarien waren es nur 24 Prozent. Im europäischen Schnitt klagten nur etwa die Hälfte der Frauen über aufdringliches Anstarren oder zweideutige Kommentare. Es gäbe indessen keinen vernünftigen Grund zur Annahme, dass die Schweden dreimal aufdringlicher starren als die Bulgaren. Offensichtlich hängt die Einschätzung der Belästigung davon ab, wie eine Gesellschaft das Thema bewertet. 

Vive la différence! So sagen lockere Franzosen seit dem sinnenfrohen Mittelalter. Damit meinen sie vor allem den Unterschied zwischen den Geschlechtern, aus dem es möglichst viele Lüste zu ziehen gelte. Auf Französisch unterscheidet man wohl auch darum einzig männlich von weiblich. Ein sächliches Geschlecht oder Neutrum gibt es nicht.

Bei der Anziehungskraft der Frauen zählt die viel gelästerte weibliche Logik wohl immer noch weniger als die weibliche Anmut. Demgemäß singt Graf Boni in der Operette „Die Csardasfürstin“ von Emmerich Kálmán seit mehr als 100 Jahren: „Ganz ohne Weiber geht die Chose nicht! Ganz ohne Dornen blüht die Rose nicht ...“