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20.09.19 / Legendärer Zebrastreifen / Letztes Album der Beatles – Vor 50 Jahren erschien »Abbey Road«

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 38-19 vom 20. September 2019

Legendärer Zebrastreifen
Letztes Album der Beatles – Vor 50 Jahren erschien »Abbey Road«
Markus Bauer

Es war das Schlusswort: „And in the end: The love you take is equal to the love you make“ (Die Liebe, die du empfängst, gleicht der Liebe, die du gibst). Mit dieser Botschaft der gebenden und empfangenden Liebe beendeten die Beatles ihre sagenhafte Karriere. „The End“ war der Abschlusstitel ihrer letzten Langspielplatte „Abbey Road“, die vor 50 Jahren, am 26. September 1969, in die Läden kam. 

„Abbey Road“ war, was die Veröffentlichung betrifft, nicht die letzte Langspielplatte. Denn die im Januar 1969 unter dem Arbeitstitel „Get back“ eingespielten Songs wurden zurückgestellt und kamen unter dem Titel „Let it be“ im Mai 1970 als Album und Film auf den Markt beziehungsweise in die Kinos – da hatte Paul McCartney einen Monat zuvor bereits seine Trennung von den Beatles bekanntgegeben.

Bandname und Albumtitel stehen nicht auf dem Cover, sondern „nur“ auf der Rückseite. Die Beatles und die Straße im Londoner Stadtteil Westminster mit den EMI-Tonstudios waren weltbekannt. Das Cover heizte die Verschwörungstheorien an, wonach McCartney Ende 1966 bei einem Motorradunfall gestorben und durch einen Doppelgänger ersetzt worden sein soll. Demnach stellen die Beatles einen Leichenzug dar: John Lennon als Priester, dahinter Ringo Starr als Angehöriger, danach der „Verstorbene“ Paul McCartney und zum Schluss George Harrison als Bestatter. 

Wie aus dem Film „Let it be“ und aus Demos vom Mai 1968 deutlich wird, liegen die Ursprünge einiger Songs im Frühjahr 1968 und Januar 1969. Am 22. Februar 1969 begannen die Aufnahmen mit dem kompromisslosen Blues „I want you (She‘s so heavy)“ von John Lennon. Das Lied (7:47 Minuten) ist eigentlich viel länger. Um ihn als letztes Lied auf die A-Seite zu bringen, wurde das Band einfach durchgeschnitten. Da Ringo Starr beim Film „Magic Christian“ mitwirkte, folgten erst Mitte April weitere Aufnahmen: George Harrisons Meisterwerk „Something“, McCartneys „Oh! Darling“ und Ringo Starrs „Octopus‘s Garden“ im Country-und-Western-Stil. Die damaligen Geldquerelen (Streit ums Management) hat McCartneys „You never give me your money“ zum Inhalt. Ab 6. Mai 1969 begaben sich die Beatles in eine achtwöchige Pau­se. Zurück vom Urlaub, nahmen sie McCartneys Medley „Golden Slumbers/Carry that weight“, den Harrison-Klassiker „Here comes the sun“ und McCartneys „Maxwell‘s Silver Hammer“ auf. 

Lennon wurde als Songautor erst wieder am 21. Juli mit seinem politisch angehauchten „Come together“ aktiv. Von ihm stammen auch die ersten drei Stücke des Medleys auf der B-Seite „Sun King“, „Mean Mr. Mustard“ und „Polythene Pam“, während „She came in through the Bathroom window“ McCartney beisteuerte.

Das letzte von den Beatles aufgenommene Stück war Anfang August 1969 – jedoch ohne Ringo Starr – das dreistimmige „Be­cause“ von John Lennon. Bei „The End“ hören wir Ringo Starrs einziges Schlagzeugsolo und die Liebesbotschaft. Das für das Medley vorgesehene „Her Majesty“ von McCartney wird 20 Sekunden nach „The End“ angespielt, ist aber wie bei „I want you“ abgeschnitten.

Am 20. August 1969 waren alle vier Beatles letztmals gemeinsam im Studio, um die Reihenfolge der Songs festzulegen. Der Albumtitel stand da schon fest. Beim Arbeitstitel „Everest“ wäre für das Coverfoto ein Flug in den Himalaya nötig gewesen. Das war den Fab Four zu viel, deshalb gingen sie vor ihr Tonstudio.