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27.09.19 / Neue Kurorte im südlichen Ostpreußen / Heilsberg wird in Kürze das Kurort-Prädikat beantragen – Frauenburg und Landsberg sollen bald folgen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 39-19 vom 27. September 2019

Neue Kurorte im südlichen Ostpreußen
Heilsberg wird in Kürze das Kurort-Prädikat beantragen – Frauenburg und Landsberg sollen bald folgen
Edyta Gladkowska

Heilsberg soll der zweitgrößte Kurort im südlichen Ostpreußen werden. Mitte September hat Bürgermeister Jacek Wisniowski den Grundstein für den Bau eines Gradierwerkes gelegt.

In Heilsberg sollen zukünftig unter anderem kardiologische Erkrankungen und Bluthochdruck sowie orthopädische und posttraumatische, nervöse und rheumatische Erkrankungen behandelt werden. Die Stadt verfügt über ein ausgewiesenes Heilbad-Schutzgebiet (über 1700 Hektar), deswegen kann sie künftig ein Kurort-Prädikat beantragen. Dazu muss allerdings zunächst eine ausreichende Infrastruktur vorhanden sein, um medizinische Therapien und Heilverfahren zu ermöglichen. Derzeit ist Goldap der einzige staatlich anerkannte Kurort im südlichen Ostpreußen.  „Ich glaube daran, dass Heilsberg bald ein Kurort-Prädikat erhalten wird“, sagte Miron Sycz, stellvertretender Marschall der Woiwodschaft Ermland-Masuren. „Nicht nur Heilsberg, sondern auch Frauenburg und Landsberg. Es wird ein starker Impuls für die Entwicklung dieser Städte sein. Es ist schwierig, ein entsprechendes Prädikat zu erwerben, aber das Beispiel von Goldap hat gezeigt, dass dies nicht unmöglich ist. Und wir werden auf jeden Fall alles daran setzen, dass in der nächsten finanziellen Vorausschau, sowie auch jetzt, Mittel für die Kurbadinfrastruktur zur Verfügung stehen. Ich möchte daran erinnern, dass Heilsberg Mittel aus dem regionalen operationellen Programm für den Bau der Kurbadinfrastruktur erhalten hat. Die Investitionskosten betragen 15,4 Millionen Zloty (rund 3,9 Millionen Euro) und die Finanzierungshilfe 10,9 Millionen Zloty (2,7 Millionen Euro).“

Die Stadtbehörden hatten bereits im Juli 2013 erste Bemühungen unternommen, damit Heilsberg als Heilbad-Schutzgebiet ausgewiesen würde. Im Oktober desselben Jahres erhielt Heilsberg ein Zertifikat, das die heilenden Eigenschaften des Klimas und später auch des Wassers (Natriumchlorid, hydrothermal) bestätigte. Seit 2016 gibt es in Heilsberg auch ein Thermalbad, das die örtlichen Thermalquellen nutzt. Es ist ein Komplex mit Innen- und Außenschwimmbecken mit unterschiedlichen Wassertemperaturen, Solebädern, Saunalandschaften mit mehreren Saunen und Dampfbädern, Massageangeboten sowie Wellnessbereichen.

Die Entscheidung des Gesundheitsministeriums hat die Möglichkeit der Durchführung von Heilverfahren im Heilbad-Schutzgebiet bestätigt. Im August dieses Jahres unterzeichnete der Heilsberger Bürgermeister Wisniowski einen weiteren Vertrag über den Bau der Infrastruktur. Als nächstes wird in Heilsberg ein Gradierwerk von etwa 100 Metern Länge gebaut. Die Anlage wird mit einer Treppe und einer Terrasse ausgestattet werden. Das gesamte Projekt umfasst auch den Bau von Promenaden, einen Parkplatz, den Umbau der Einfahrten zum Spa-Bereich, den Bau von Toiletten sowie Erholungs- und Spielplätzen.