25.04.2024

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04.10.19 / Christian Diors Aufstieg

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 40-19 vom 04. Oktober 2019

Christian Diors Aufstieg
Manuela Rosenthal-Kappi

Paris 1944: Die junge Amerikanerin Oona Riley, wegen ihres roten Haares „Copper“ genannt, ist mit ihrem Mann Amory, einem Kriegsreporter, nach Frankreich gekommen. Die deutsche Besatzungsmacht ist bereits abgezogen, doch in der Stadt der Liebe herrschen Not und Mangel. Schwarzhandel, Prostitution und Schmuggel treiben Blüten. Und doch ist so etwas wie eine Aufbruchstimmung und aufkeimende Hoffnung auf ein sich normalisierendes Leben zu spüren. 

Copper passt sich zunächst den Bedürfnissen ihres untreuen und charakterlosen Gatten an, doch als Schwester mehrerer Brüder, die früh die Mutter verloren hat, weiß sie sich durchzusetzen. Einem von Alkohol und Drogen bereits stark gezeichneten Kollegen ihres Mannes hilft sie, seine Artikel und Fotos rechtzeitig abzuliefern. Als sie schließlich die Affären ihres Mannes Leid ist und der gemeinsame Freund seiner Alkoholsucht zum Opfer fällt, übernimmt Copper heimlich dessen Arbeit und verlässt ihren Mann. Zuvor hatte die junge Frau bereits Gelegenheit gehabt, Kontakte zur schillernden Welt internationaler Künstler und Bohemiens aufzunehmen. In ihr reift der Wunsch, Journalistin zu werden und über Frauenthemen zu schreiben. Sie begegnet dem aufstrebenden Modedesigner Christian Dior, der ihr ein guter Freund wird und dessen Aufstieg zum berühmten Modeschöpfer sie begleitet.

Der gebürtige Südafrikaner Marius Gabriel zeichnet in seinem Roman „Die Muse von Dior“ ein Zeitkolorit des Nachkriegs-Paris. Wenn auch nicht immer historisch korrekt, so ist der Roman doch eine äußerst unterhaltsame und lesenswerte Lektüre. Für die englische Originalausgabe erhielt Gabriel 2018 den „Historical Romantic Novel of the Year Award“. 

Marius Gabriel: „Die Muse von Dior”, Rowohlt Verlag, Hamburg 2019, broschiert, 338 Seiten, 12,99 Euro