29.03.2024

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04.10.19 / MELDUNGEN / ZUR PERSON

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 40-19 vom 04. Oktober 2019

MELDUNGEN / ZUR PERSON

Gewalt gegen Schiedsrichter

Berlin – Das Sportgericht des Berliner Fußballverbandes hat den Kreuzberger Klub BSV Al-Dersimspor vorläufig für alle Spiele gesperrt. Auslöser des harten Urteils war der tätliche Angriff eines Spielers auf einen Schiedsrichter. Beim mutmaßlichen Täter handelt es sich um den langjährigen Kapitän der ersten Mannschaft. Der Fußballverband will ein Exempel statuieren, um der wachsenden Gewalt gegen Schiedsrichter zu begegnen. H.H.





Baikalsee in Gefahr

Irkutsk – Dem saubersten Süßwassersee weltweit droht eine ökologische Katastrophe. Seine große Beliebtheit bei Touristen droht dem tiefsten und ältesten See der Welt zum Verhängnis zu werden. Anhaltende Besucherströme sorgen nicht nur für mehr Abwässer, sondern auch für mehr Müll. Umweltschützer schlagen Alarm. Probleme bereiten wildes Zelten, nicht an Kläranlagen angeschlossene Hotels und Brände durch Grillen. MRK 





Im Gehäuse der Ideologie

Die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di hat ein großes Problem. Seit Gründung sank die Zahl der Mitglieder um ein Drittel auf jetzt unter zwei Millionen. Unter dem bisherigen Vorsitzenden Frank Bsirske – einem Grünen – politisierte sich die Gewerkschaft noch mehr als zuvor und verlor damit offenbar ihre Kernkompetenz Lohnforderungen und Tarifverträge aus den Augen. 

Bsirskes nun beim Ver.di-Kongress in Leipzig gewählter Nachfolger Frank Werneke ist vom Lebenslauf her anders als sein Vorgänger: SPD-Mitglied, und gelernter Arbeiter im Druckgewerbe. Bsirske hatte sich mit politischen Fragen beschäftigt, die mit Arbeitnehmerinteressen nichts zu tun haben. So warnte er im Vorfeld der Landtagswahlen in Brandenburg und Sachsen vor der AfD: „Ihre Radikalisierung ins Völkische lenkt davon ab, dass sie in der Sozialpolitik eher einer radikalisierten FDP gleicht.“ 

Unter Werneke könnte sich der Trend zur Ideologisierung noch verschärfen: „Der technische Fortschritt, der Klimawandel und die zunehmende soziale Ungleichheit verlangen von uns zukunftsgerechte Antworten“, so der neuen Ver.di-Chef. Teile seiner Vorstellungsrede klingen wie die Ausführungen des Genossen Walter Ulbricht auf dem SED-Parteitag 1958: „Arbeitslosigkeit ist zuallererst eine Krisenerscheinung unseres kapitalistischen Wirtschaftssystems – keine individuelle Schuld.“ 

Auch sonst legt der neue Gewerkschaftsführer seinen Schwerpunkt eher auf allgemeine ideologische Stellungnahmen: „Wie es um den Zusammenhalt der Gesellschaft bestellt ist, hängt ganz entscheidend von einer gerechten Verteilung der Einkommen ab.“ Eine Rückkehr zu echten Arbeitnehmerfragen erwarten Kritiker von dem neuen Ver.di-Chef kaum. F.B.