19.04.2024

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11.10.19 / Autohasser wollen Autobahn abreißen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 41-19 vom 11. Oktober 2019

Autohasser wollen Autobahn abreißen
Theo Maass

Die frühere Bundesautobahn A 104 in Berlin entstand zwischen 1976 und 1981. Auf einer Strecke von 600 Metern ließ die Wohnungsbaugesellschaft DeGeWo 1215 Wohneinheiten (Ein- bis Fünfzimmerwohnungen, darunter zahlreiche Maisonettewohnungen) bauen. 

Die Absicht, die drei Kilometer lange Autobahn um 1200 Meter bis zur A 103 zu verlängern, ließ der CDU-geführte Senat damals unter Richard von Weizsäcker fallen. Offenbar fürchtete der biegsame Christdemokrat das übliche Theater mit linken Bürgerinitiativen, den Grünen und anderen Stressbacken. Zwar gibt es an der geplanten Auffahrt zur A 103 eine 200 Meter lange Brücke, die Autobahnstandard hat. Doch eigentlich ging es um lächerliche 1000 Meter in der Schildhornstraße, die man, um Ärger mit den Anwohnern zu vermeiden, notfalls hätte unterirdisch ausführen können. 

Aber seit 1981 passiert nichts. Stattdessen ist die Schildhornstraße zwischen A 104 und A 103 mit Blitzautomaten und Messstationen für alles Mögliche vollgepflastert. 

Erst waren es Bürgerinitiativen und die Grünen, die einen „Rückbau“ der A 104 forderten, die seit 2006 ein Teil der A 100 ist. Inzwischen gibt es in der Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf einen entsprechenden Beschluss, der sogar mit den Kommunalvertretern der AfD gefasst wurde, die A 104 im Bereich des Breitenbachplatzes abzureißen. 

Kai Wegner, der neue Landesvorsitzende der Union: „Das Mobilitätsbedürfnis der Menschen verändert sich. Darauf muss auch eine CDU Antworten geben. Wir werden uns den Veränderungen nicht verschließen.“

So, so Herr Wegner, und wo bleibt dann der Verkehr, der bisher da lang rollt? 

Wir sind doch hier nicht bei Bibi Blocksberg, die „hex, hex“ ruft, und dann ist alles plötzlich anders. Wegners Verbeugung vor den Greta Thunbergs dieser Welt trifft selbst innerhalb der CDU auf Kritik. Der Abgeordnete Oliver Friederici warf dem rot-rot-grünen Senat – erneut – eine „Strategie des Autohassens“ vor.

Um die ehemalige A 104 abzutragen, buddelte eine Bürgerinitiative ein beliebtes Argument aus: die Nazis. Es sei historisch spannend, dass der Breitenbachplatz nie baulich vollendet wurde, denn die Nazis stoppten die südliche Ausdehnung der Wilmersdorfer Künstlerkolonie. Mehr als 70 Jahre, nachdem „Adolf“ endlich tot ist, leistet eine Bürgerinitiative „Widerstand“ gegen das damalige Schreckensregime. 

Wie mutig!