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11.10.19 / Offenbarung

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 41-19 vom 11. Oktober 2019

Offenbarung
Manuela Rosenthal-Kappi

Hatten die US-Demokraten die aktuelle Ukraine-Affäre einzig zu dem Zweck hochgeschaukelt, um ein zweites Amtsenthebungsverfahren gegen Donald Trump einzuleiten, fällt die Affäre wie ein Bumerang auf Joe Biden und die Demokraten zurück, offenbart sie doch ihre verlogene Doppelmoral. 

Berechtigte Fragen Trumps nach dem Whistleblower werden als korrupte Machenschaften dargestellt, in den Medien erscheint er als Idiot. Dass Biden sich derselben „hatespeech“-Rhetorik bedient wie sein Gegner, ist den Medien, wenn überhaupt, nur eine Randnotiz wert. In der Sache hinterfragt kaum jemand die Bedeutung der aktuellen Ukraine-Affäre. 

Dabei ist sie eine regelrechte Offenbarung US-amerikanischer Einmischung in die Ukrainepolitik. Als Vize-Präsident der Oba-ma-Regierung war Biden US-Sonderbeauftragter für die Ukraine. Als solcher war er ab 2014 häufig in Kiew und an der Regierungsbildung von Petro Poroschenkos Kabinett maßgeblich beteiligt, über den bekannt ist, dass er enge Kontakte zu den US-Demokraten unterhielt. Als solcher will er über die undurchsichtigen Geschäfte seines Sohnes Hunter nichts mitbekommen haben, der als Aufsichtsratsmitglied rund eine halbe Million Euro Jahreseinkommen erhalten haben soll? Um dann zu verlangen, dass Generalstaatsanwalt Schokin, den Biden 2018 in einem Interview als „Hurensohn“ bezeichnete, entlassen wird?

Der Skandal beweist, dass die  USA in hohem Maße eigene Interessen in der Ukraine verfolgen. Und das nicht erst seit 2014. Nicht nur Poroschenko, sondern auch Viktor Juschtschenko, den 2004 die sogenannte Orange Revolution an die Macht gebracht hat, war ein Mann des Westens. Er verfolgte eine Ukrainisierung des Bildungswesens, war Gegner der russischen Sprache und strebte die Annäherung seines Landes an die EU an. Er ist mit einer ukrainischstämmigen Amerikanerin verheiratet, die in der Reagan- und der Bush-Admi-

nistration im State Department tätig war und in Gremien mehrerer neokonservativer Thinktanks saß. Auch der US-Milliardär 

George Soros verfolgt finanzielle Interessen in der Ukraine. Über seine „Open Society Foundation“ soll er die Majdan-Unruhen maßgeblich gesteuert haben. Seit 2014 unterstützte er Poroschenko.

Bei Trumps Amtsantritt versprach er neben „America First“ ein Ende amerikanischer Einmischung in die Angelegenheiten fremder Staaten. Insofern ist es nur folgerichtig, dass er die Machenschaften seiner Vorgängerregierung, wie aktuell die seines Herausforderers Joe Biden, aufklären will. Unsicherheitsfaktor für beide Seiten ist Selenskij und die Frage, inwieweit er die Kraft hat, den verschiedenen Einflüssen zu widerstehen. 

Russland dürfte sich angesichts des Theaterstücks im Weißen Haus bestätigt fühlen, da es der beste Beweis für die Steuerung der ukrainischen Politik aus dem Weißen Haus ist und dem Vorwurf des Kreml, Washington habe ein Interesse am Krieg in der Ukraine, weil die USA mit Waffenlieferungen an die Ukraine Geld verdienen, neue Nahrung gibt.