16.04.2024

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11.10.19 / Frei gedacht / Ich schaue in die Welt

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 41-19 vom 11. Oktober 2019

Frei gedacht
Ich schaue in die Welt
Eva Herman

Ich schaue in die Welt, in der die Sonne leuchtet, in der die Sterne funkeln, in der die Steine lagern, die Pflanzen lebend wachsen, die Tiere fühlend leben, in der der Mensch beseelt, dem Geiste Wohnung gibt ...“ So beginnt der berühmte Morgenspruch des österreichischen Anthroposophen Rudolf Steiner. Ein wunderschöner Text, durchwirkt von feinstem Geist, von strahlender Seelentiefe und perfekter Schönheit. Ist es vorstellbar, dass heutzutage, im Jahr 2019, derartige Worte den Weg in die Öffentlichkeit noch finden könnten? Wohl kaum. Vermauert ist die heutige Seele, zubetoniert mit hohlen Phrasen und nichtssagenden Inhalten, verstopft durch unnützes, falsches Stückwerk, das die letzten freien Stellen des Menschendenkens schon blockiert hat: Der Mensch von 2019 hat einen armseligen Zustand erreicht. Er ist der Hauptakteur eines unvorstellbaren Trauerspiels. 

Ich schaue in die Welt. Gewiss, die Sonne leuchtet heute. Wie seit ewig und immer. Die Sterne, sie funkeln am dunklen Firmament, wie auch sie es stets taten. Wenn ich sie erblicke, steigt Sehnsucht auf, Erinnerung an bessere Zeiten. Es ist Ehrfurcht, die mich erfüllt, Ehrfurcht vor dem ewigen Kreislauf der Natur, die zuverlässig, Tag für Tag, Nacht für Nacht, ihren Dienst verrichtet. Zuweilen erwischt mich ein Gedanke: Was, wenn das eines Tages vorbei wäre? Einfach so? Wenn sie nicht mehr aufgehen würde des Morgens, unsere wärmende Sonne. Wenn nicht mehr am Abend die Dämmerung aufzöge, wie ein vertrauter Freund, verlässlich rufend nach dem Ende des Tagwerks, von dem der Mensch sich dann zurückziehen und in die Ruhe begeben darf. Was, wenn das plötzlich vorbei wäre? Gibt es ein Monopol darauf? Haben wir das Recht, dies wie selbstverständlich zu erwarten?

Neulich sah ich ein Video aus Münster: Über 20000 Menschen demonstrierten dort gegen den Klimawechsel, gegen den angeblich menschengemachten Klimawandel. Was ich dort sah, ließ meinen Atem stocken: Tausende Menschen sangen in emphatischer Begeisterung zur Melodie des bekannten kubanischen Liedes „Guantanamera“ den Refrain: „Kein CO2 mehr, wir wollen kein CO2 mehr!“ Kein CO2 mehr? Es ist allerdings der Mensch selbst, dessen Körper das Kohlendioxid auch produziert und notwendigerweise in den Kreislauf der Natur gibt. So ist es vorgesehen und so ist es auch richtig: Pflanzen und Bäume profitieren gleichermaßen davon, die dieses CO2 für ihr Wachstum und Gedeihen dringend benötigen: Ein Geben und Nehmen im Wechsel der Natur. So hat es die Schöpfung eingerichtet, ob es dem Menschen gefällt oder nicht. So ist es für uns alle, die wir hier leben dürfen, vorgesehen. 

Gewiss, es wird derzeit erhitzt und heftig diskutiert über den Klimawandel. Seit Greta Thunberg, die mittlerweile die bekannteste Person der Welt sein dürfte, sind die Lager tief gespalten. Sie behauptet, dass unsere schöne Welt bald untergehe, weil die Durchschnitts-Temperatur unzulässig ansteige durch den von Menschen verursachten Klimawandel. Viele von großen Instituten bezahlte Wissenschaftler unterstützen das Mädchen aus Schweden dabei, das inzwischen weltweit die jungen Menschen auf die Straßen und in eine wachsende Wut treibt: „Ihr Alten seid an allem schuld! Ihr seid für den nahenden Weltuntergang verantwortlich!“ Immer lauter, immer unversöhnlicher klingen sie, die Jungen gegen die Alten. Weltweit wird diese „Klimabewegung“ von den Massenmedien unterstützt, die völlig unkritisch und unwissenschaftlich alles verbreiten, was von dieser Seite veröffentlicht werden soll. Und dann gibt es das Lager gegenüber, wo jene Forscher und Experten warnen vor dieser „Klimahysterie“, die unterdessen bereits einen totalitären Charakter hat, der sich derzeit epidemisch über dem Erdball verbreitet. Immer mehr Beweise legen sie vor über gefälschte Berichte, die dennoch hartnäckig von den Klimadogmatikern weiterverbreitet werden. Die inzwischen zuweilen verzweifelte Gegenseite zeigt auf, dass es den Klimawandel doch immer und zu allen Zeiten gegeben hat und dass der Mensch dabei nie wirklich eine Rolle spielte.

Es ist wichtig, zu betonen, dass wir Menschen leichtfertig und gedankenlos, ja, auch ausbeuterisch und gewissenlos mit den Rohstoffen und Ressourcen umgehen. Hier muss dringend etwas geschehen, aber ohne grundsätzlich Äpfel und Birnen zu vermischen, wo das eigentliche Problem liegt. Zum Beispiel müssten die bestialischen Tiertransporte auf der Stelle gestoppt werden, bei denen über zuweilen Tausende Kilometer unzählige Schlachttiere elendig verrecken in kaltbrutalen, seelenlos gesteuerten Lastkraftwagen, vergessen und verloren auf den endlosen Weiten der menschengemachten Hölle. Oder unser Gemüse und Obst: Dies sollte ausschließlich den Jahreszeiten entsprechend angeboten werden und von unseren heimischen Feldern kommen, nicht von Ferne eingeflogen und Monsanto-verseucht, was unsere Natur ohnehin schon schwer verunreinigt und geschwächt, Mensch und Tier gleichermaßen heftig geschädigt hat. Warum hören wir darüber nichts in diesen öffentlichen Klimadebatten? Oder unsere Mobiltelefone, Laptops und so weiter: Brauchen wir das alles wirklich? Wer diskutiert darüber? Von den Greta-Anhängern ist noch nix zu hören in dieser Sache, auch nicht von den zahllosen „Klima-Experten“, die sie unterstützen. Allein rund 30 Metalle stecken in einem Handy, heißt es, unter anderem Kupfer, Eisen und Aluminium, geringe Mengen an Silber und Gold sowie Palladium und Platin. „Mit Kobalt, Gallium, Indium, Niob, Wolfram, Metallen der Platingruppe“, so das Informationszentrum Mobilfunk von Telekom Deutschland und Telefónica Germany, „enthält ein Gerät allein sieben Stoffe, die im Jahr 2014 von der EU-Kommission als sogenannte ,kritische Rohstoffe‘ beziehungsweise seltene Metalle eingestuft wurden und weltweit immer knapper werden.“ Die Seltenen Erden finden sich in den Millionen und Abermillionen Smartphones wieder, deren Halbwertzeit immer kürzer wird. Wer macht sich hier Gedanken um die umweltverseuchenden und menschenverachtenden Abbau-Methoden? Hören wir von den Klima-Aktivisten vernünftige Vorschläge zu sinnvollem Recycling? Nein! Warum nicht? Vielleicht, weil es riesige Globalmärkte sind, mit ganz anderen Interessen, wie künftig auch der bereits florierende CO2-Markt? Wie ein Ablenkungsmanöver erscheint uns das ganze Theater, das uns wegschauen lassen soll von den wirklich relevanten Vorgängen? Nur selten sehe ich auch Berichte über die kilometerlangen Autoparks, in ganz Europa verteilt, wo Zigtausende nagelneue Fahrzeuge vor sich hin rosten, ungebraucht, unbenutzt, produziert durch den globalen Wachstumszwang, über den ich von Gretas politisch-medial-korrekten Steigbügelhaltern auch noch nichts vernahm.

Kürzlich las ich wieder einen Bericht, nach dem sich immer mehr junge Frauen nun sterilisieren lassen. Sie wollen keine Babys, weil diese Kohlendioxid-Bomben seien. Auch Hunde und Katzen seien nicht mehr empfohlen, zu viel CO2. Die Autos kommen jetzt weg, stattdessen E-Autos und E-Roller. Haben Sie sich mal angesehen, wie viel Energie und Rohstoffe verpufft werden bei der Produktion dieser neumodernen Fortbewegungsmittel, abgesehen von der dramatischen Umweltverschmutzung, welche die bisherige Fahrzeugproduktion glatt in den Schatten stellt? 

Schwerste Verwirrung ergreift unsere Welt. Dunkle Ahnungen. Historische Vorgänge. Hatten wir das nicht schon mal?