Der deutsche „Pflegenotstand“ ist in aller Munde, immer wieder kommen Berichte über unhaltbare Zustände in Pflegeheimen ans Licht. Mit einem neuen System zur Qualitätsmessung wollen die Gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) ab diesem Herbst zu einer Verbesserung beitragen. Es soll die bislang gültigen und viel kritisierten „Pflegenoten“ ablösen.
Alle rund 13000 Heime sollen bis Ende 2020 in einem zweistufigen Verfahren geprüft worden sein. Dabei setzen die GKV auf ein zweistufiges Prüfverfahren, das die Uni Bielefeld und das Göttinger AQUA-Institut entwickelt haben.
Für zehn Bereiche sollen die Heime selbst Daten liefern, so zum Erhalt des selbstständigen Lebens ihrer Bewohner, zu deren Mobilität oder Gewichtsverlust. In der zweiten Stufe kommen, einen Tag zuvor angekündigt, externe Prüfer ins Haus. Der Katalog der zu prüfenden Aspekte umfasst hier sogar 24 Punkte, wobei auch die Richtigkeit der zuvor intern durch die Heimleitung gesammelten Daten untersucht wird. Dazu werden unter anderem Gespräche mit Heimbewohnern geführt. H.H.
