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11.10.19 / Neues Lesezeitalter / Bibliotheken im Wandel – Digitale Ausleihe von E-Books als Trend

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 41-19 vom 11. Oktober 2019

Neues Lesezeitalter
Bibliotheken im Wandel – Digitale Ausleihe von E-Books als Trend
Stephanie Sieckmann/tws

Bibliotheken verändern sich. Während das gedruckte Buch außer wie auf der kommende Woche beginnenden Frankfurter Buchmesse seit Jahren totgesagt wird, erleben Büchereien ständig steigenden Zulauf. Das klingt paradox. Doch die moderne Bib­liothek hat nichts mehr gemeinsam mit der staubigen Bücherverwahrstube mit Regalen bis unter die Decke. 

Büchereien leihen schon lange nicht mehr nur haptisch greifbare, gedruckte Bücher aus. Internetspiele, Audio- und vor allem E-Books gibt es dort ebenfalls. Der sogenannten Onleihe – ein Kofferwort für die Online-Ausleihe elektronischer Medien – sind schon mehr als 3200 Büchereien angeschlossen. Insgesamt 984698 aktive Nutzer haben das Angebot der digitalen Ausleihe bis Ende 2018 genutzt und über 32 Millionen Ausleihen vorgenommen. Dabei standen fast drei Millionen Titel zur Verfügung.

Doch was sind das für Titel, die über die Onleihe ausgeliehen werden? Neben Audio- und E-Books kann der Nutzer unter anderem E-Magazine und E-Zeitungen ausleihen. Und dann auf dem Tablet, dem Smartphone oder dem Lesegerät Tolino auf der Reise, am Strand oder auf dem Sofa lesen. Nicht zu vergessen sind die Produkte der Rubrik 

E-Learning, die Kinder, Jugendliche und Erwachsene bei der Weiterbildung unterstützen. 

Die Onleihe funktioniert ähnlich wie eine physische Bibliothek: Ein Titel kann immer nur von einem Nutzer gleichzeitig ausgeliehen werden. Besitzt die Bibliothek von einem Titel mehrere Exemplare beziehungsweise Lizenzen, so können diese von genauso vielen Nutzern gleichzeitig ausgeliehen werden. Ein be­reits entliehenes elektronisches Medium kann vorgemerkt werden. Ein Vorteil ist, dass die Medien nicht zurückgegeben werden müssen. Ist die Zeit der Leihe vorbei, steht das Magazin oder E-Book für den letzten Nutzer nicht mehr zur Verfügung.

Dabei sind es zu einem großen Teil ältere Menschen, die – haben sie sich einmal mit den technischen Abläufen der Onleihe vertraut gemacht – auf E-Books und E-Magazine schwören. „Jüngere Leute lesen nicht so viele E-Books“, weiß Axel Stolper von dem Ausleih-Portal divibib.com, „wenn ältere Menschen einmal die Technik verstanden haben, sind sie nicht mehr davon wegzubringen. Besonders, wenn sie bei Augenproblemen die Vorteile von hinterleuchteten E-Readern entdecken, die es ermöglichen, die Schrift variabel zu vergrößern.“ 

Um den Einstieg in die Onleihe zu erleichtern, bieten die teilnehmende Bibliotheken Onleihe-Sprechstunden, Einführungskurse in Tablet-Nutzung oder Ähnliches an. Internetforen und Hilfeseiten stehen ebenfalls zur Verfügung. Auch wenn die Menschen  in Zukunft kaum noch gedruckte Bücher zur Hand nehmen werden, so wird man sich doch weiter in Bibliotheken wie zu Hause fühlen.