23.04.2024

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11.10.19 / Hintergründe für das Sterben im Ersten Weltkrieg

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 41-19 vom 11. Oktober 2019

Hintergründe für das Sterben im Ersten Weltkrieg
Wolfgang Kaufmann

Im Jahre 2014 legten die beiden schottischen Autoren Jim Macgregor und Gerry Docherty das Buch „Verborgene Geschichte“ vor, in dem sie zeigten, wie Angehörige der britischen Elite, darunter Alfred Milner, Cecil Rhodes, Lord Esher, Lord Rosebery, König Edward VII., Lord Salisbury, Lord Kitchener, Earl Grey, L. Starr Jameson, William Stead, Alfred Beit, Lord Nathaniel Rothschild und Winston Churchill die Menschheit in den Ersten Weltkrieg drängten. Die Behauptungen über eine angebliche Kriegsschuld des Deutschen Kaiserreiches entbehren also jedweder Grundlage. 

Diesem Werk lassen sie nun den Fortsetzungsband „Der Krieg, der nicht enden durfte“ folgen. Darin schildern sie die vielfältigen Bemühungen des anglo-amerikanischen Establishments, den militärischen Konflikt künstlich in die Länge zu ziehen.

Als Grund für die Verschleppung des Friedensschlusses nennen die beiden Schotten den Wunsch der Geld- und Wirtschaftselite, auf dem Rücken von Millionen Soldaten und in Armut und Elend lebenden Zivilisten weiterhin märchenhafte Gewinne einzufahren. Dabei war Männern wie den oben genannten Briten sowie auch den Rockefellers und dem Bankier J. P. Morgan jenseits des „Großen Teiches“ keine Lüge zu plump und kein Trick zu schäbig, um ihr Ziel zu erreichen. 

So wurde beispielsweise die versuchte Eroberung der Dardanellen, welche die Westalliierten 50000 Tote kostete, hintertrieben, um den Krieg im Südosten zu verlängern. Außerdem erhielt der Feind Deutschland auf konspirativen Umwegen Rohstoffe und Lebensmittel, damit er in der Lage war, permanent weiterzukämpfen. Das geschah vor allem über das sogenannte Belgische Hilfswerk, skandinavische Handelshäuser und das britische Unternehmen Premier Oil & Pipeline Company. Erinnert wird zudem auch an die faktisch kampflose Überlassung des strategisch enorm wichtigen Bassin de Briey, aus dem Frankreich früher einen Großteil seiner Eisenerze und Kohle bezogen hatte: Diese Schatzkammer gelangte 1914 in deutsche Hände, während die in fünf Kilometern Entfernung stehenden Entente-Armeen untätig verharrten und keinen Schuss abgaben. 

Das Buch liest sich gut als Ergänzung zu ähnlich gelagerten Werken über die wahren Hintergründe des Sterbens im Ersten Weltkrieg wie Helmut Roewers „Unterwegs zur Weltherrschaft“, Wolfgang Effenbergers „Europas Verhängnis“ und „1918. Die Tore zur Hölle“ von Thomas Jung und Friedrich Georg. Wobei Macgregor und Docherty mit ihrer detaillierten Schilderung der klandestinen Bemühungen um Verlängerung des Krieges auf jeden Fall noch einen besonderen und neuartigen Akzent setzen.

Jim Macgregor/ Gerry Docherty: „Der Krieg, der nicht enden durfte. Wie das Anglo-Amerikanische Establishment den Ersten Weltkrieg absichtlich in die Länge zog“, Kopp-Verlag, Rottenburg 2019, gebunden, 894 Seiten, 29,99 Euro