Vorwürfe gegen das ZDF
Mainz – Der Fernsehsender ZDF sieht sich in den sozialen Medien Manipulationsvorwürfen im Zusammenhang mit der Berichterstattung zum Attentat in Halle/Saale ausgesetzt. Der mutmaßliche Täter hatte sein Vorgehen mit einer Helmkamera gefilmt und die Videoaufnahme in Echtzeit auf der Plattform „Twitch“ veröffentlicht. Die Liveübertragung war von fünf Personen mitverfolgt worden, bis zur Löschung wurde das Video 2200 Mal aufgerufen. Auf dem Twitter-Account von „ZDF heuteplus“ wurde jedoch eine Bildmontage verwendet, die den Eindruck erweckte, die Videoaufnahmen des Attentats seien auf dem Kanal „DreamHackCS“ veröffentlicht worden. Diese Plattform ist im Vergleich wesentlich populärer und erreicht mehr als 1,5 Millionen sogenannter Follower. In einer Erklärung bedauert das ZDF, dass durch die Bildmontage der Eindruck entstanden sein kann, dass der Livestream des Attentats auf diesem Portal gelaufen sei. Zudem wurde das Video, das auf dem Kanal von „ZDF heuteplus“ geteilt wurde, entfernt. Nach einer Ankündigung rechtlicher Schritte drohen dem ZDF möglicherweise sogar noch juristische Konsequenzen. N.H
Stromlücken: ein Problem
Mainz – Die Bundesnetzagentur hat neue Zahlen zur Qualität der Stromversorgung in Deutschland veröffentlicht. Als durchschnittliche Unterbrechungsdauer ermittelte die Agentur für das vergangene Jahr einen Wert von 13,91 Minuten. Im Jahr 2017 hatte der Wert noch bei 15,14 Minuten gelegen. Die Daten der Agentur förderten allerdings deutliche Unterschiede zwischen den Bundesländern zutage. In Sachsen dauerte ein Stromausfall im Schnitt knapp acht Minuten. In Brandenburg war ein Anschluss im Schnitt 27 Minuten ohne Versorgung, in Schleswig-Holstein sogar rund 30 Minuten. Insgesamt meldeten die Netzbetreiber im vergangenen Jahr an die Bundesnetzagentur 167000 Versorgungsunterbrechungen in der Nieder- und Mittelspannung. Erfasst werden für die Statistik Stromunterbrechungen, die länger als drei Minuten andauern.N.H.
Rücktritt in Sachsen
Dresden – Der Bischof der evangelisch-lutherischen Landeskirche Sachsen, Carsten Rentzing, hat angekündigt, sein Amt zum nächstmöglichen Zeitpunkt zur Verfügung zu stellen. In einer Erklärung begründet der 52-Jährige den Schritt mit der aktuellen Dis-kussion um seine Person. Mitte September hatte der Landesbischof in einem Interview selbst öffentlich gemacht, dass er Mitglied der Studentenverbindung „Alte Prager Landsmannschaft Hercynia“ ist. Daraufhin war der Landesbischof in einer Online-Petition aufgefordert worden, sich öffentlich und deutlich von „allen nationalen, antidemokratischen und menschenfeindlichen Ideologien“ zu distanzieren. Rentzing sah sich auch dem Vorwurf ausgesetzt, sich nicht klar von der AfD abgegrenzt zu haben, sondern „auf Gespräch, Verständnis und gemeinsame Zukunftsgestaltung“ gesetzt zu haben. N.H.