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18.10.19 / Impfung ohne Engpässe / Fachleute signalisieren gute Vorbereitung auf Grippewelle

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 42-19 vom 18. Oktober 2019

Impfung ohne Engpässe
Fachleute signalisieren gute Vorbereitung auf Grippewelle
MRK

Die erste Schlechtwetter-periode im diesjährigen Herbst hat bei vielen bereits zu Erkältungen geführt. Damit es nicht zu ernsthaften Grippeerkrankungen mit schwerem Verlauf kommt, raten Ärzte und die Ständige Impfkommission (Stiko) zur Grippeschutzimpfung.

Anders als im Vorjahr soll der Impfstoff diesmal für alle reichen. In der vorangegangenen Grippesaison hatte es massive Engpässe gegeben, sodass Hunderttausende nicht geimpft werden konnten. Grund war eine zu geringe Zahl produzierter Dosen, und das bei einer wegen der schweren Grippewelle 2017/18 gestiegenen Impfnachfrage. Hinzu kam, dass seit vergangenem Jahr der wirksamere Vierfachschutz von den Krankenkassen übernommen wird. 

Laut Robert-Koch-Institut (RKI) hat die außergewöhnlich starke Grippewelle des Vorjahres rund 25100 Menschen das Leben gekostet, die höchste Zahl seit 30 Jahren. Wie das Paul-Ehrlich-Institut, das deutsche Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Mittel, nun bekanntgab, sind bundesweit bereits 16,5 Millionen Dosen Impfstoff an Arztpraxen ausgeliefert worden. In der Vorsaison waren es 15,7 Millionen Dosen. Da sich die kursierenden Viren ständig verändern, muss auch der Impfstoff Jahr für Jahr unterschiedlich zusammengesetzt sein. In diesem Jahr gibt es vier verschiedene Produkte auf dem Markt, von denen eines frei von Hühnereiweiß und somit für Allergiker geeignet ist. 

Empfohlen wird eine Grippeschutzimpfung für chronisch Kranke, Schwangere, medizinisches Personal sowie über 60-Jährige. Das Problem: Einen 100-prozentigen Schutz gibt es nicht, da das Influenzavirus extrem wandlungsfähig ist. Immun ist man erst zirka zehn bis 14 Tage nach der Impfung und der Schutz hält etwa für sechs bis zwölf Monate. Die Stiko empfiehlt eine Impfung in den Monaten Oktober oder November, da Grippewellen in der Regel zu Jahresbeginn ausbrechen. Die Impfung sollte jährlich aufgefrischt werden.

Im Gegensatz zu einer normalen Erkältung tritt eine Grippe mit plötzlichen und heftigeren Erkältungssymptomen wie Fieber, Glieder- oder Kopfschmerzen, Frösteln, Schwitzen oder Müdigkeit auf. Sie wird durch Tröpfcheninfektion, etwa beim Niesen, übertragen. 

Zwar hat die Europäische Union das Ziel vorgegeben, dass 75 Prozent der älteren Menschen Grippeschutz erhalten sollten, doch Deutschland hat dieses Ziel in den vergangenen Jahren nicht einmal annähernd erreicht. Laut RKI waren in der Saison 2016/17 nur knapp 35 Prozent der Menschen ab 60 Jahren geimpft.