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25.10.19 / Zweifel an Merkels Trauer / Israelis wundern sich über das Verhalten der Deutschen nach Halle

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 43-19 vom 25. Oktober 2019

Zweifel an Merkels Trauer
Israelis wundern sich über das Verhalten der Deutschen nach Halle

Die liberale israelische Tageszeitung „Jerusalem Post“ sieht in der Betroffenheit von Angela Merkel und der gesamten Bundesregierung über die antisemitische und fremdenfeindliche Bluttat des 27-jährigen Stephan Balliet in Halle ein Ablenkungsmanöver.

Die Tatsache, dass der Täter, nachdem er seine Tat nicht in der Synagoge ausführen konnte, sich eine Kebab-Bude vornahm, wurde auch in Israel als ein Zeichen dafür gewertet, dass Neonazis Muslime genauso hassen wie Juden. Zielscheibe einer solchen Berichterstattung seien Rechtspopulisten aller Couleur, darunter vor allem die AfD, Victor Orbán oder Donald Trump, die die Schuld für eine solche Form des Antisemitismus zugesprochen bekamen.

In Israel wurde kritisch zur Kenntnis genommen, dass die Bundeskanzlerin Angela Merkel am Tatabend ausgerechnet an einer von Sawsan Chebli, einer palästinensischstämmigen Berliner Staatsekretärin, organisierten Mahnwache zusammen mit der Rabbinerin Gesa Ederberg in der Neuen Synagoge in Berlin teilgenommen hat. Dort wurde der braune Antisemitismus einiger Verirrter als Wurzel allen Übels verurteilt. Neonazis sind jedoch nur ein kleiner verstoßener Randsektor der deutschen Gesellschaft, weiß man auch in Israel.

Die „Jerusalem Post“ fragte sich, ob Sawsan Chebli eine Mahnwache auch organisiert hätte, wenn antisemitische Nahostler die Verursacher einer solchen Tat gewesen wären, wie schon oft in den vergangenen Jahren. Man fragte sich auch, wie sich Merkel wohl gefühlt hat, als sie die in israelische Flaggen gehüllten Mahnwachen sah. Immerhin hat Merkel die Bemerkung des Oberkommandierenden der islamischen Revolutionsgarden im Iran, General Salami, dass sie den Willen und die Fähigkeiten habe Israel auszulöschen, nicht als antisemitisch, sondern nur als „antiisraelische Rhetorik“ eingestuft. 

Merkels schwache Reaktion auf die Vernichtungsdrohung an Israel sieht man dort im Kontext ihrer allgemeinen Politik gegenüber dem Iran. Merkel möchte unbedingt das von den USA aufgekündigte Atomabkommen von 2015 mit den Mullahs in Teheran und den Handel, der damit einhergeht, retten. Deshalb weigere sie sich auch, die Tätigkeit der Hisbollah innerhalb der deutschen Grenzen zu verbieten.

Merkels schwache Reaktion auf die Vernichtungsdrohung des Iran werfe auch ein noch schockierenderes Licht auf die Teilnahme des deutschen Außenministeriums Heiko Maas zum 40. Jahrestag der Islamischen Revolution in der iranischen Botschaft in Berlin im Februar. In Israel hatte man geglaubt, dass eine Regierung, deren Außenminister Heiko Maas behauptet, wegen der Gräueltaten in Auschwitz in erster Linie in die Politik gegangen zu sein, solche Festlichkeiten boykottieren würde, geschweige denn daran teilnehmen würde. 

Ebenso erstaunlich fand man in Israel das Glückwunschtelegramm von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nach Teheran, in dem er die Mullahs für ihre Revolution gelobt hatte. In Israel weiß man, wer das gefährlichste hegemoniale, genozidale und antisemitische Regime der Welt seit Hitler und Stalin ist. In Deutschland offenbar noch nicht, auch nicht nach dem 9. Oktober, den Morden von Halle.B.B.