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25.10.19 / Beltquerung wozu?

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 43-19 vom 25. Oktober 2019

Beltquerung wozu?
Manuela Rosenthal-Kappi

Der Bericht des Bundesrechnungshofs bezüglich der geplanten Fehmarnbeltquerung, in dem es heißt, die Kosten für die Anbindung der geplanten Fehrmarnbeltanbindung würden auf deutscher Seite viermal höher ausfallen als progno­sti­ziert, hat in den politischen Lagern für Furore gesorgt.

Ursprünglich waren für das Großprojekt 817 Millionen Euro für Schienen und Straßen auf deutscher Seite eingeplant, nun geht der Rechnungshof von 3,5 Milliarden Euro aus und rät dazu, die Pläne grundsätzlich zu überdenken, da fraglich sei, „ob der Nutzen des Projektes so steigt, dass die zu erwartenden Kosten unter wirtschaftlichen Aspekten gerechtfertigt sind.“

Über die Fehmarnbeltquerung wird bereits seit 20 Jahren gestritten, vor zehn Jahren schlossen Dänemark und Deutschland einen Vertrag und mit einer Realisierung wird vor 2028 nicht gerechnet. Ein Tunnel soll die 18 Kilometer breite Wasserstraße mit einer vierspurigen Autobahn und einer zweigleisigen elektrifizierten Bahnstrecke unter-queren. Die geschätzten Kosten von 7,4 Milliarden Euro für den Tunnelbau will Dänemark allein stemmen. 

Da stellt sich die Frage, welches Interesse ausgerechnet Dänemark an dem Prestigeobjekt hat, ein Land, das gerade dabei ist, Verbrennungsmotoren grundsätzlich von seinen Straßen zu verbannen (siehe PAZ Nr. 42, Seite 7). Neben Pkw queren täglich unzählige Lkw mit Dieselmotoren den Fehmarnbelt, um Güter über die direkte Strecke nach Kopenhagen zu transportieren. 

Während die schleswig-holsteinische CDU an den Plänen festhält, warnen Grüne vor einem Milliardengrab. Der Naturschutzbund Nabu sieht keinen Bedarf für die feste Beltquerung. Er hat ein Gutachten in Auftrag gegeben, in dem von saisonalen Engpässen der bisherigen Fährverbindung die Rede ist. Ansonsten seien weder der sich ständig veränderende Mobilitätsbedarf noch Klimafragen oder neue Mobilitätsformen bei der Planung berücksichtigt worden. Durch die Beltquerung würde sich laut Nabu-Chef Leif Miller die Verkehrsinfrastruktur zwischen Dänemark und Deutschland verdoppeln, ohne echte Vorteile für Transportwirtschaft zu erzielen. 

Während Dänemark, das gleichzeitig möglichst schnell ökologisch „sauber“ werden will, beim Bau des Tunnels auf die Tube drückt, wächst in Deutschland der Widerstand. Gestritten wird wegen des Streckenverlaufs der neuen Bahnlinien für die Beltanbindung. Fehmaraner fürchten, dass ihre „Sonnen-Insel“ zur Transitroute verkommt. In Schleswig-Holstein laufen Anwohner gegen die Lärnbelästigung entlang der Bahnstrecke durch den Güterverkehr Sturm. Grüne Kritiker führen an, dass durch die Realisierung dieses 

Prestigeobjekts der dringend notwendige Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs in Deutschland auf der Strecke bleibe.


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