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25.10.19 / Auf den Spuren der Waräger / Drachenboot war die Attraktion des Wasserfestivals auf dem Pregel

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 43-19 vom 25. Oktober 2019

Auf den Spuren der Waräger
Drachenboot war die Attraktion des Wasserfestivals auf dem Pregel
J. Tschernyschew

Auf dem Pregel in Königsberg hat das Festival „Wasserversammlung“ stattgefunden, das vom dortigen Ozean-Museum in Zusammenarbeit mit dem Museum für Schiffbau und Schifffahrt in Rostock und dem Nationalen Schifffahrtsmuseum Polens organisiert wurde.

Das festliche Programm begann mit einem Wettrennen auf dem Pregel, an dem fünf Teams auf sechs Jollen teilnahmen. Unter den Ruderern befanden sich sowohl Vertreter der Regionalregierung, der Königsberger Stadtverwaltung und des Instituts für Ozeanologie als auch der Akademie der Wissenschaften, der Sberbank und der Hafenverwaltung. Die Mannschaft der Regionalregierung hat gewonnen. Einen wahren Walzer auf dem Wasser führten junge Athleten mit Kanus und Kajaks vor. Daneben führten  Windsurfer und sogenannte Flyboarder ihre Künste vor. 

Das diesjährige Wasserfestival war gleich mehreren Jubiläen gewidmet: dem 80. Jahrestag des Forschungsschiffs „Vityaz“, seiner ersten Expedition vor 70 Jahren und 25 Jahre als Exponat im Bestand des Ozeanmuseums. In Kürze wird das Schiff grundlegend restauriert, sodass es für einige Zeit aus der Ausstellung entfernt wird.

Zum ersten Mal führte das Königsberger Sinfonieorchester beim Festival klassische Musikstücke auf, und die Eisenbahnbrücke auf dem Gelände des Museums verwandelte sich an diesem Tag in einen Kunst-raum. Königsberger und Besucher der Stadt hatten die wunderbare Gelegenheit, die Antiquitätenmesse „Bootsmann Shop“ zu besuchen, und eine Modenschau bot eine angenehme Überraschung für alle Modebegeisterten.

An der Parade der historischen Schiffe nahmen auch norwegische und finnische Boote teil. Ein besonderer „Gast“, der die Parade anführte, war ein Drachenboot. Das Boot, dessen Bug mit drei Köpfen an langen Hälsen geschmückt ist, sah beeindruckend und sogar ein wenig gruselig aus.

Die Expedition des Drachenboots hat am 5. Mai begonnen und seine Crew ist aus der Region Samara nach Königsberg gereist, um am Festival teilzunehmen. An Bord des Boots befanden sich zwölf Personen. Laut Plan müssen sie auf 12000 Kilometern zehn Ostsee-Anrainer passieren: Deutschland, Dänemark, Polen, Estland, Lettland, Litauen, Russland, Finnland, Schweden und Norwegen. Das Drachenboot nimmt an einer internationalen zweijährigen Forschungsexpedition mit dem Titel „Rjuriks Weg“ teil. Ziel der Expedition ist es, die Route der mittelalterlichen Waräger nachzureisen. Wie aus der Legende bekannt ist, kam der warägische Prinz Rjurik 862 nach Russland und legte den Grundstein für die Rjurik-Dynastie, die das alte Russland und den russischen Staat über mehr als sieben Jahrhunderte regierte.

Das Drachenboot wird den Winter in Königsberg verbringen. Die Expedition wird dann im Frühjahr 2020 fortgesetzt.