20.04.2024

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01.11.19 / Manuel Ruoff: / Pauli 2.0?

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 44-19 vom 01. November 2019

Manuel Ruoff:
Pauli 2.0?

Erinnern Sie sich noch an die Fürther CSU-Landrätin Gabriele Pauli? Durch ihren Sturz Stoibers 2007 geriet sie ins Rampenlicht – und machte dann den kabarettistischen Vorschlag einer Ehe auf Zeit. Der Vergleich ist zugegebenermaßen hart, aber an sie muss ich denken angesichts Annegret Kramp-Karrenbauers jüngstem Pro­filie- rungsversuch. „Merkels Mädchen“ wurde von der Kanzlerin zu deren Nachfolgerin im CDU-Vorsitz und zur Verteidigungsministerin gemacht – und nun schlägt sie ein Bundeswehrengagement in einer syrischen Schutzzone vor. 

Dass das linksliberale Establishment es bedauert, dass der vielgescholtene „Isolationist“ Trump Abschied nimmt von Roosevelts unipolarem „One world“-Konzept ist eine Sache. Doch kann es nicht die Aufgabe der Bundesrepublik sein, eine Pax Americana militärisch durchzusetzen, nachdem die USA selber es nicht mehr wollen und ihre Truppen heimholen.

Zudem kommt Kramp-Karrenbauers Vorschlag reichlich spät. Die Türkei auf der einen Seite sowie Russland und das mit ihm verbündete Syrien auf der anderen haben sich auf eine gemeinsame Kontrolle des syrischen Grenzraums zur Türkei geeinigt. Uns bleibt jetzt nur noch für die wirklich bedauernswerten und gekniffenen Kurden zu hoffen, dass der „böse“ Putin und der „böse“ Assad deren legitime Interessen gegen „unsere Freunde und Partner im Bündnis“, die radikal-islamischen Türken Erdogans, verteidigen.

Und man komme mir nicht mit dem Standardargument für „Out of area“-Einsätze der Bundeswehr: Fluchtursachenbekämpfung. Seit 2001 ist die Bundeswehr in Afghanistan – und was hat’s gebracht?