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01.11.19 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 44-19 vom 01. November 2019

Leserforum

Brüsseler Ärgernis

Zu: Wetterfahne (Nr. 40) 

Dank an den überaus treffenden Kommentar zum Opportunismus des Fraktionsvorsitzenden der Europäischen Volkspartei im Europäischen Parlament, Manfred Weber. Leider sind politische „Wetterfahnen“ wie er nicht das einzige Ärgernis im Brüsseler Getriebe. Da wurde doch, man fasst es nicht, die Tschechin Vera Jourova für die neue EU-Kommission als Kommissarin für „Werte und Transparenz“ nominiert. 

Käme sie zum Zuge, und davon ist auszugehen, wäre die Vertreterin eines Staates für das Wertefundament und die Offenheit innerhalb der EU zuständig, der durch seine Intransigenz gegenüber den Sudetendeutschen und dem sturen Festhalten an den berüchtigten Benesch-Dekreten – laut dem ehemaligen Staatspräsidenten Vac­lav Havel sind sie ein unaufgebbarer Teil der tschechischen Rechtsordnung – genau diese Werte mit Füßen tritt. 

Dekrete, daran muss stetig erinnert werden, die als Grundlage für Entrechtung, Enteignung, Lagerhaft, Verpflichtung zur Zwangsarbeit (teilweise ab dem zehnten Lebensjahr) und brutale Vertreibung von über drei Millionen Sudetendeutschen sowie die Straffreistellung für alle an ihnen begangenen Verbrechen gelten. Nach der Zentralstelle des kirchlichen Suchdienstes sind nahezu 300000 sudetendeutsche Vertreibungstote zu beklagen. 

Mit der tschechischen EU-Kommissarin wird der Bock zum Gärtner gemacht. Sollte hinter der Nominierung, anders ist der Vorgang kaum zu erklären, vielleicht eine Portion Ironie stecken? Wobei ein solch subtiles Verhalten, nämlich feiner Spott, bei dem man das Gegenteil dessen kundtut, was gemeint ist, den Brüsseler Herrschaften eigentlich nicht zuzutrauen ist. Wie dem auch sei, wer den europäischen Gedanken wirklich ernst nimmt, kann vor dem Hintergrund einer so grotes­ken Personalentscheidung den Briten zu ihrer Abkehr von der EU nur einmal mehr gratulieren.

Dr. Walter Kreul, Germering






Rudolf Steiner gehört rehabilitiert

Zu: Rudolf Steiners und Emil Molts gemeinsames Baby (Nr. 36)

Durch die Kunst des Weglassens und das Heranziehen von aus dem Zusammenhang gerissenen Zitaten entwirft der Autor ein sehr verzerrtes Bild über den Begründer der Waldorfpädagogik, Rudolf Steiner, der zwar „mit Ach und Krach den Doktortitel erlangt hatte“, der aber bereits vor seiner Dissertation zwei Bücher über Goethes Erkenntnistheorie und danach fünf philosophische Bücher geschrieben hat, die ich wegen der gebotenen Kürze hier nicht anführen kann. 

Probleme gab es, für die Dissertation „Die Grundfrage der Erkenntnistheorie mit besonderer Rücksicht auf Fichtes Wissenschaftslehre“ einen Doktorvater zu finden. Steiners „nachfolgende Tätigkeit als Philologe“ war nicht nachfolgend, sondern zum größeren Teil vorausgehend, und es war nicht irgendeine philologische Tätigkeit, sondern es handelte sich immerhin um die Herausgabe von Goethes naturwissenschaftlichen Schriften, mit der er bereits im Alter von 23 Jahren betraut wurde. 

Die in dem Artikel darauffolgende Beschreibung von Steiners Weltanschauung ist ein zusam­mengerührtes Sammelsurium von Durcheinander, über das jeder Leser nur den Kopf schütteln und sich fragen wird, wie ein Mensch nur solchen Unsinn von sich geben kann. Dazu dann ein sarkastisches Zitat von Tucholsky. So macht man jemanden fertig, der es wagt, von der Wahrnehmung übersinnlicher Welten zu sprechen, obwohl inzwischen Tausende von Büchern zu dem Thema erschienen sind und ständig neu erscheinen, darunter natürlich viel Kitsch, aber auch etliches Hochkarätige, das man nicht so abtun kann. 

Der „Siegeszug der Waldorfschulen“ ändert sicherlich „nichts daran, dass renommierte Erziehungswissenschaftler den pädagogischen Konzepten der Waldorfschulen, die auf Steiners Anthroposophie basieren, höchst kritisch gegenüberstehen“, denn er beruht auf dem Urteil der Eltern und nicht dem Urteil der Erziehungswissenschaftler wie der genannte Heiner Ullrich, dem es wohl an den Waldorfschulen nicht mechanisch genug zugeht.

Schlimm, dass die Kinder möglichst ohne Lehrbuch unterrichtet werden sollen, denn dann kann man den Lehrern ja nicht mehr vorgeben, was sie zu sagen haben, sodass sie sich den Stoff selbst erarbeiten müssen. Wo führt denn so etwas hin? Wo bleibt denn da die Kontrolle?

Uwe Todt, Westensee






Es kommt uns teuer zu stehen

Zu: Guter Trick (Nr. 42)

Die Zukunft nachfolgender Generationen wird nicht durch den Klimawandel vernichtet. Nein, es sind die horrenden Flüchtlingskosten. Die Universität Leipzig hat in einer Studie festgestellt, dass ein Asylbewerber nur für die Kommune im Durchschnitt 12900 Euro pro Jahr kostet. 

Wir hatten per 31.12.2018 knapp 1,8 Millionen Asylbewerber im Land. Darunter 41211 unbegleitete Minderjährige, die pro Person den Staat jedes Jahr etwa 100000 Euro kosten. Dazu kommen fast 350000 Ausländer, die weder einen Aufenthaltstitel noch eine Duldung haben und 261000 Ausländer, die einen Antrag auf einen Aufenthaltstitel gestellt haben. Insgesamt kommt man auf fast 2,5 Millionen Personen, die uns 35 Milliarden Euro im Jahr kosten. Dazu kommen sieben Milliarden Euro für Fluchtursachenbekämpfung, zirka drei Milliarden für Sprach- und Integrationskurse, eine Milliarde für Kindergeld, je drei Milliarden für Kita- und Schulkosten sowie 40 Milliarden für Wohnungsneubaukosten für 686600 wohnsitzlos anerkannte Asylbewerber. 

Die Robert-Bosch-Stiftung setzt für Infrastrukturkosten je Einwohner 12000 Euro an, das wären dann 21 Milliarden Euro pro Jahr. Für die Bundespolizei sind 24000 neue Stellen genehmigt, was fast Milliarde Euro kostet. Das BAMF, das ausschließlich für Zuwanderer arbeitet, hat fast 7000 Mitarbeiter, die 450 Millionen Personalkosten verursachen. Von den 27 Millionen Euro allein für Dolmetscherkosten für fünfstündige Anhörungsgespräche einmal ganz abgesehen. Soll ich weitermachen?

Helmut Büber, Winterbach






Vermisste ungarische Orte

Zu: „Österreich ist das, was übrig bleibt“ (Nr. 36)

Über den Artikel mit dem Aufzeigen der territorialen Veränderungen in Deutschland und Österreich infolge der Pariser Verträge vor 100 Jahren habe ich mich gefreut. Konnte ich doch so mein schulisches Geschichtswissen über die schicksalhaften Folgen der (Schand?)-Verträge von 1919 auffrischen. Dass die Österreicher 1918 den Staatsnamen „Deutsch-Österreich“ für ihr geschrumpftes Staatsgebiet ausgewählt hatten, war mir allerdings nicht mehr bewusst oder hatte ich im Geschichtsunterricht nicht gehört. Insofern mein Dank für das Schließen dieser Wissenslücke.

Die Abbildung der Karte „Das Ende Österreich-Ungarns“ hat al­lerdings nicht mein völliges Wohlwollen gefunden. Ich habe die deutschsprachigen Ortsbezeichnungen für die aufgeführten Orte durchgängig vermisst. Neben Pressburg für Bratislawa hätte ich mir die Namen Ödenburg für Sopron (im Text wird Ödenburg erwähnt), Agram für Zagreb und Segedin für Szeged gewünscht. Und die orthografisch richtige Schreibweise für Timisoara ist in der deutschen Sprache Temeswar.

Gerade konservative Medien wie die PAZ sollten das deutsche Erbe auch in der Geografie aufrechterhalten. Wer weiß schon, wie lange wir uns noch dem massiven arabisch-moslemischen Kultureinfluss und dem Diktat der PC mit dem bewusstem Verschweigen der deutschen Ortsbezeichnungen (Nazi!) entziehen können.

Karl Krugmann, Erfurt






Die Deutschen dürfen zahlen, werden dafür aber nicht geachtet

Zu: Deutsches Geld fließt in die Welt (Nr. 36)

Das ist ein super Beitrag über das Versagen unseres Systems. Kaum jemand in der Bundesrepublik weiß, dass so viel Geld 

(37 Milliarden) an irgendwelche Organisationen fließt. Das ist völliger Irrsinn. Hinzu kommen Zahlungen in Deutschland an Organisationen wie Nichtregierungsorganisationen, die Antifa oder die Deutsche Umwelthilfe. Kein Minister ist offensichtlich in der Lage, seinen Mitarbeitern den Auftrag zu geben, diesen Sumpf auszumisten und Vorschläge zu unterbreiten, was gestrichen werden muss. Glauben Sie mir: Die Deutschen werden aufgrund des Geldflusses nicht besser oder mehr geachtet. Sie sollen zahlen, und das war es. 

Zu verdanken haben wir das auch der völlig verfehlten Auslandspolitik von Merkel. Leider hat diese Frau nie begriffen, dass, wenn sie als mächtigste Frau der Welt bezeichnet wird, dies nur eine Schmeichelei ist und sie in eine Position bringt, die auch eine Erwartungshaltung produziert. Ihre Reisen in diverse europäische Länder, um denen die richtige Sparweise beizubiegen, stößt in den betroffenen Ländern nicht auf Gegenliebe. Merkel hat nie begriffen, dass sie von anderen geschickt wurde. So auch der Ausspruch: „Deutschland, der Wirtschaftsmotor Europas“. Das ist auch nur eine geschickte Aussage der EU, nur um die Deutschen zum Zahlen zu zwingen. 

Wir sollten uns vor derartigen Superlativen hüten und dafür eine aufrechte und selbstbewusste Bescheidenheit praktizieren wie die Skandinavier oder Holländer. Die Streichung diverser Gelder weltweit und in Deutschland gehört dazu. Stattdessen sprechen unsere Politiker endlos über die Abschaffung des Soli. Deutschland braucht einen rigorosen Politikwechsel.

Alexander Schnell, Steinau