19.04.2024

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01.11.19 / MELDUNG / ZUR PERSON

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 44-19 vom 01. November 2019

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Die Quote für das Museum

London – Eine britische Untersuchung hat in naturkundlichen Sammlungen eine Untergewichtung von Exponaten weiblicher Tiere festgestellt. Für die Studie waren mehrere Millionen Exponate in Naturkundemuseen in London, Paris, Chicago, New York, und Washington D.C. ausgewertet worden. Laut der Untersuchung lag der Anteil weiblicher Exemplare bei Vogelpräparaten beispielsweise nur bei 40 Prozent. Bei einzelnen Vogelarten waren weibliche Exemplare sogar mit einem Anteil von zehn Prozent vertreten. Festgestellt haben die Forscher zudem, dass sich das überproportionale Sammeln männlicher Tierexponate bereits seit 130 Jahren nicht verändert hat. Als Empfehlung geben die Studienautoren den Verantwortlichen in den Naturkundemuseen den Rat, sich der tradierten            Stereotype bewusst zu werden und die Tiersammlungen in der Zukunft ausgewogener zu gestalten. Die Studie namens „Sex biases in bird and mammal natural history collections“ wurde am 23. Oktober in dem renommierten Fachblatt „Proceedings of the Royal Society B: Biological Sciences“ veröffentlicht.N.H.





Ein VW-Manager für Hannover

Die Hannoveraner können langsam damit anfangen, sich an den Gedanken zu gewöhnen, dass ihre Stadt zukünftig erstmals seit 1946 nicht mehr von einem Oberbürgermeister der SPD regiert wird. Am 10. November haben sie einzig die Wahl zwischen einem parteilosen und einem grünen OB-Kandidaten, der einen Immigrationshintergrund hat.

Bei der Bürgermeisterwahl am 27. Oktober lagen der von der CDU ins Rennen geschickte parteilose Ex-VW-Vorstand Eckhard Scholz und der grüne Landtagsabgeordnete Belit Onay mit jeweils 32,2 Prozent der Stimmen gleichauf. Letzterer hatte dabei sogar noch 49 Stimmen Vorsprung auf Scholz. Abgeschlagen war der SPD-Kandidat Marc Hansmann, der für die Rathausaffäre seiner Partei büßen musste. 

Die Bürgermeisterwahlen mussten vorgezogen werden, nachdem die Staatsanwaltschaft gegen den 2013 ins Amt gewählten Stefan Schostok ein Ermittlungsverfahren wegen Untreue eingeleitet hatte, weil sich Führungskräfte im Rathaus mit illegale Gehaltszulagen bereichert haben sollen. Seit Ende Mai ist Schostok, der wegen seiner Einführung einer gendergerechten Behördensprache als „Sprachpanscher des Jahres 2019“ (die PAZ berichtete) in Erinnerung bleiben wird, in den Ruhestand versetzt.

Nach der Stichwahl am 10. November wird es für Hannover in jedem Fall einen Neuanfang geben. Sollte der Automanager Scholz gewählt werden, muss er von Braunschweig nach Hannover umziehen. Der promovierte Maschinenbauer hat von 2012 bis 2018 das VW-Nutzfahrzeugwerk in Hannovers Stadtteil Stöcken geleitet. Als politischer Quereinsteiger will er zwar die Mobilitätswende in der Stadt einleiten. Ganz autofrei will er die City, wie sie sein grüner Rivale fordert, dann doch nicht haben.H. Tews