19.04.2024

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08.11.19 / Doppelte dschihadistische Gefahr

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 45-19 vom 08. November 2019

Doppelte dschihadistische Gefahr

Derzeit agieren in Algerien vor allem zwei dschihadistische Gruppierungen: die Organisation al-Kaida des Islamischen Maghreb (AQMI) und die Gruppe für die Unterstützung des Islam und der Muslime (JNIM). Die AQMI entstand 1998 während des algerischen Bürgerkrieges in Abspaltung von der Groupe Islamique Armé (GIA) und trug zunächst den Namen Salafisten-Gruppe für Predigt und Kampf (GSPC). Nach ihrem Anschluss an Osama Bin Ladens al-Kaida im Jahre 2006 nahm die GSPC jedoch ihren heutigen Namen an. Seitdem erwarb sich die AQMI den Ruf, die bestorganisierte Terrororganisation Nordafrikas zu sein. Sie verfügt über relativ viel Geld, zu dem sie nicht zuletzt durch die Entführung von westlichen Touristen im Maghreb und der Sahara und deren anschließende Freilassung gegen hohe Lösegeldsummen kommt. Ihre Waffen hat die AQMI nach Erkenntnissen des algerischen Geheimdienstes Département du Renseignement et de la Sécurité (DRS) vor allem aus dem bürgerkriegsgeschüttelten Nachbarland Libyen bezogen.

Auf das Konto der al-Kaida des Islamischen Maghreb gehen diverse Terroranschläge in Algerien und anderen afrikanischen Staaten, bei denen bisher 119 Menschen starben. Mehrmals wandte sich die 

AQMI in Videobotschaften an junge Oppositionelle in Algerien und Tunesien mit der Aufforderung, statt gegen die „korrupten, kriminellen und tyrannischen Regierungen“ ihrer Länder zu demonstrieren, lieber Trainingslager der Dschihadisten zu besuchen, in denen sie auf den bewaffneten Freiheitskampf vorbereitet würden.

Neben der AQMI kämpft auch die JNIM, die im März 2017 durch den Zusammenschluss von vier radikal-islamischen Terrorgruppen entstand, gegen den algerischen Staat. Ihr Operationsschwerpunkt liegt vorwiegend im Süden des Landes sowie in Mali.W.K.