25.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
08.11.19 / Rotes Männlein / Im Herbst sorgen Hagebutten für Farbtupfer im Wald

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 45-19 vom 08. November 2019

Rotes Männlein
Im Herbst sorgen Hagebutten für Farbtupfer im Wald

Der Dichter des Deutschlandliedes, Hoffmann von Fallersleben, schrieb 1843 das Kinderlied „Ein Männlein steht im Walde“. Bei dem Rätselreim um ein Männlein mit 

„purpurroten Mäntelein“ und „schwarzen Käppelein“, fragte man sich lange, was oder wen er damit meinte. 1860 löste er es mit einer zusätzliche Strophe auf: Es „kann nur die Hagebutte sein“.

Leuchtend rot erstrahlt sie jetzt wieder im Herbst fast überall in der Natur. Der Name weist auf den Ort hin, wo man sie findet. „Hagen“ bedeutet Hecke und „Butte“ ist ein Fass, womit also die Form beschrieben wird.

Der lateinische Name der Pflanze ist „Rosa canina“, was „Hundsrose“ bedeutet. Der stachlige Strauch wird etwa drei Meter hoch und stammte ursprünglich aus Europa und Asien. Im Juni entwickeln die Sträucher zartrosa Blüten. Das Fruchtfleisch entsteht aus dem Blütenboden. Es ist süßsauer und besonders gesund.

Hagebutten sind Sammelfrüchte, die viele kleine Nüsse enthalten. Dabei handelt es sich nicht um Nüsse, wie wir sie kennen, sondern um viele kleine harte Kerne, die man Nüsschen nennt. Diese sind mit vielen Widerhaken umgeben, die bei Kontakt mit der Haut Juckreiz hervorrufen. 

So werden die haarigen Pflanzenteilchen von Kindern oft als Juckpulver verwendet. Manchmal lösen sie sogar eine Allergie aus. Die haarigen Kerne müssen aus den roten Fässchen entfernt werden, wenn man die Hagebutte zu Tee oder Marmelade verarbeitet, was recht mühsam ist.

Neben Sanddorn sind die Hagebutten die heimischen Früchte mit dem höchsten Vitamin-C-Gehalt. Außerdem sind sie reich an Vitamin-B-Komplexen und vielen Mineralstoffen, die unser Körper dringend benötigt, um ge­sund zu bleiben. Unsere Vorfahren nutzten bereits im Mittelalter die Früchte für gesundheitliche Zwecke. Man stellte Mus, Tee oder Marmelade daraus her und stärkte so die Abwehrkräfte für den harten Winter. 

Hagebutten haben unter anderem eine entzündungshemmende Wirkung. Der so beliebte Hagebuttentee erhält seine tiefrote Farbe übrigens nicht von den roten Hagebutten. Diese würden den Tee nur leicht gelbrot bis bräunlich färben. Die sattrote Farbe stammt von Hibiskusblüten, die dem Tee beigemischt werden.

Der Strauch bietet Schutz für einige Tierarten, und die „roten Männlein“, wie der Dichter sie nannte, sind eine vitaminreiche Nahrung für viele Vögel. Erntezeit der Hagebutten ist von Ende September bis Ende Oktober. Doch die Früchte fallen nicht wie andere einfach vom Strauch, sondern bleiben den ganzen Winter zur Freude der Vögel auch im reifen Zustand an den Ästen hängen.

In vielen Regionen Deutschlands nennt man die Hagebutte ganz anders. So sagt man im Bergischen Land „Hahnedorn“, „Jöb­ke“ oder „Jeepkes“ in Ostfriesland, in Nordthüringen „Haneputtchen“, in Österreich „Hetschepetsch“ oder „Hetscherl“ und viele Bezeichnungen mehr.S.F.


Warning: file_get_contents(https://paz.de/lib/extern/sidebar.php): failed to open stream: Connection refused in /homepages/10/d855424685/htdocs/wrapper.php on line 48

Warning: file_get_contents(https://paz.de/lib/extern/footer.php): failed to open stream: Connection refused in /homepages/10/d855424685/htdocs/wrapper.php on line 53