20.04.2024

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08.11.19 / MELDUNG / ZUR PERSON

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 45-19 vom 08. November 2019

MELDUNG / ZUR PERSON

Drogen-Dealer als Helden

Berlin – Eine Gruppe um den Konzeptkünstler Scott Holmquist hat in Berlins Görlitzer Park für 24 Stunden eine drei Meter hohe Bronzeskulptur mit dem Namen „Letzter Held“ aufgestellt. Die Installierung der Statue während eines „Solidarity Sit Ins“ stand unter dem Motto, „Solidarität und Menschenrechte für alle – auch für Dealer“. Bei der Kunstaktion im Görlitzer Park soll es sich um eine Antwort auf eine Demonstration von Pegida München gehandelt haben, die sich gegen Drogenhändler gerichtet hatte. Gegenüber der „Bild“ sagte der amerikanisch-französische Künstler Scott Holmquist: „Es geht darum, wie die Reaktionen auf Park-Drogendealer Ängste, Versuchungen und Wünsche kristallisieren und gleichzeitig die Grenzen von Kontrolle und Solidarität verschieben.“ Weitere „Last Hero“-Aktionen sollen in Bremen, Hamburg und Paris stattfinden. Scott Holmquist hatte bereits im Jahr 2017 eine Ausstellung konzipiert, in der es um Migrationsgeschichten der Drogenhändler und um „postkoloniale Reaktionsmuster” ging. Ein Großteil der Dealer im Görlitzer Park stammt aus Afrika.N.H





Mit Steckenpferd zur Parteispitze

Olaf Scholz und Klara Geywitz sahen fast schon wie die Sieger aus. Gegenüber den anderen farblosen Konkurrenten beim Rennen um den gemeinsamen SPD-Vorsitz galten sie lange als klare Favoriten. Aber dann lagen sie nach der ersten Mitgliederentscheidung um den Vorsitz nur 1,6 Prozentpunkte vor den Zweitplatzierten. Inzwischen wurden sie in Umfragen von diesen sogar überholt.

Wenn die SPD-Mitglieder ab Mitte November ihre Stimmen bei der Stichwahl abgeben, stehen die Chancen gut, dass der Nordrhein-Westfale Norbert Walter-Borjans und seine schwäbische Parteikollegin Saskia Esken am Ende die Nase vorn haben werden. Am 30. November will die SPD das Mitgliedervotum bekannt geben.

Der 67-jährige Walter-Borjans hatte eigentlich schon mit der Politik abgeschlossen, als er von Esken eine SMS erhielt, in der sie ihn fragte, ob er sich mit ihr eine gemeinsame Kandidatur für den vakanten Chefposten der SPD vorstellen könnte. Beide bewarben sich auf den letzten Drücker und galten als klare Außenseiter.

Hinter Walter-Borjans steht aber die mächtige NRW-SPD, die ein Viertel aller Bundesparteimitglieder zählt. Das Duo wird auch von den Jusos unterstützt, die auf eine Beendigung der Großen Koalition setzen. Schlechte Karten also für Vizekanzler Scholz, der für den Erhalt der Groko steht.

Bis zur Abwahl von Hannelore Kraft als NRW-Ministerpräsidentin im Jahr 2017 war Walter-Borjans sieben Jahre lang Finanzminister des Landes. In der Zeit sorgte er für den Kauf der Steuersünder-CDs aus der Schweiz und trieb so über sieben Milliarden Euro in die Staatskasse ein. Steuern sind das Steckenpferd des Volkswirts und früheren Kämmerers von Köln. 2018 schrieb er das Buch „Steuern – Der große Bluff“. Hoffentlich erweist er sich als SPD-Vorsitzender nicht selbst als ein Bluff.H. Tews