26.04.2024

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15.11.19 / Manuel Ruoff: / Deutsche?

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 46-19 vom 15. November 2019

Manuel Ruoff:
Deutsche?

In wachsendem Maße sieht sich die Bundesrepublik mit der Forderung aus dem Ausland konfrontiert, IS-Kämpfer aus Deutschland zurückzunehmen. Diese Dschihadisten sind gefährlich. Einerseits betrachten sie „Ungläubige“ wie den Durch­schnittsdeutschen als ihre Fein­de. Andererseits wird man ihnen nur schwerlich Verbrechen im Syrienkrieg nachweisen können. Folglich werden sie scharenweise als tickende Zeitbomben herumlaufen.

In Deutschland selber wird die Forderung nach ihrer Rücknahme meist mit dem Argument unterstützt, dass die Bundesrepublik ja auch vom Ausland erwarte, hier auffällig gewordene Landsleute zurückzunehmen. Dann müsse auch Deutschland deutsche IS-Mitglieder aus dem Syrienkrieg wieder zurücknehmen. 

Da ist grundsätzlich etwas dran. Doch wirft das die Frage auf: Sind diese IS-Mitglieder aus Deutschland überhaupt Deutsche? Oder weniger provokativ und dafür politisch korrekter: Was für Deutsche sind das? Sind es sogenannte Biodeutsche ohne Immigrationshintergrund oder sogenannte Passdeutsche mit Immigrationshintergrund? 

Im öffentlich-rechtlichen Krimi ist es einfach. Die Muslime mit Immigrationshintergrund sind gemäßigt und friedliebend. Der Dschihadist hingegen, wenn er denn überhaupt vorkommt, ist ein deutscher Konvertit. Doch die öffentlich-rechtliche Fiktion und die Realität sind ein verschiedenes Paar Schuhe. Die Moslems in Deutschland haben in der Regel Immigrationshintergrund. Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass dies bei den radikalen unter ihnen anders sei. 

Dann stellt sich allerdings die Frage: Wer trägt nicht nur die politische, sondern ganz konkret die direkte Verantwortung dafür, dass diese Gefährder an die deutsche Staatsangehörigkeit gelangt sind?