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15.11.19 / Darsteller verjagt / Checkpoint Charlie: Falsche Soldaten weg

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 46-19 vom 15. November 2019

Darsteller verjagt
Checkpoint Charlie: Falsche Soldaten weg

Am einstigen Berliner Grenzübergang Checkpoint Charlie in der Friedrichstraße, dem ehemals berühmtesten Grenzübergang der Welt, standen über Jahre „falsche Soldaten“ vor Wachhäuschen und Sandsäcken, die sich den Kameras der Touristen stellten und damit echtes Geld verdienten. Nach dem Mauerbau am 13. August 1961 standen sich hier amerikanische und sowjetische Panzer gegenüber. 

Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg hat nun diesen Aktivitäten ein Ende bereitet. Die Mitstreiter der „Dance Factory Berlin“ von Tom Luszeit sind damit um eine Beschäftigung ärmer. Sie hatten auch „Visa“ mit Stempeln als Souvenir verkauft. Ein Foto mit einem „Soldaten“ als Erinnerungsstück kostete zuletzt vier Euro. Damit nahmen sie rund 1500 bis 5000 Euro täglich ein.

Laut Ordnungsamt besteht die „Duldung der Nutzung öffentlichen Straßenlandes … nicht mehr weiter“. Luszeit kann das nicht verstehen: „Das plötzliche Aus verstehen wir nicht. Wir haben den Platz 17 Jahre gehegt und gepflegt. Angeblich stehen wir auf dem vom Mauermuseum gepachteten Land. Das stimmt aber nicht. Ich musste nun sechs Kollegen entlassen. Aber wir geben nicht auf. Ich will die Firma als Verein neu gründen.“ 

Bislang beschäftigte die „Dance Factory Berlin“ zehn Laienschauspieler. Zivilpolizisten und Passanten hatten gelegentlich beobachtet, dass die Schauspieler zahlungsunwillige Kunden bedrängt hatten. Eine Umfrage des Nachrichtensenders NTV ergab 72 Prozent Zustimmung zu der Maßnahme des Bezirksamtes Fried-richshain-Kreuzberg. F.B.