Brücken-Freigabe steht bevor
Tilsit – Seit der Jahrtausendwende hat sich die Notwendigkeit einer neuen Brücke über den Memelstrom abgezeichnet. Die Königin-Luise-Brücke ist den Anforderungen an einen modernen Schwerlastverkehr nicht mehr gewachsen. Es galt, den grenzüberschreitenden Transit- und Güterverkehr flüssiger zu gestalten und Abhilfe zu schaffen wegen der sich in den Straßen der Stadt stauenden und auf die Zollabfertigung wartenden Lastkraftwagen, die mit Lärm und Abgasen eine unzumutbare Belastung für die Anwohner darstellen. Nach langwierigen russisch-litauischen Verhandlungen unterzeichneten Regierungsvertreter beider Seiten im Jahre 2011 ein Abkommen. Es sah vor, eine neue Brücke bei Paskallwen [Dubki], fünf Kilometer östlich von Tilsit, zu bauen. Die Bauarbeiten verliefen zügig. Sowohl die Zubringerstraßen auf russischer wie auf litauischer Seite als auch die neue Brücke wurden 2015 fertiggestellt. Doch seit der Fertigstellung ist sie in einen Dornröschenschlaf gefallen. Noch ist kein einziges Fahrzeug über die Brücke gerollt. Die Arbeiten an der Einrichtung eines supermodernen Grenz- und Zollabfertigungsterminals mit einer Durchlasskapazität für 4000 Fahrzeuge pro Tag zogen sich hin. Die Firma „Rosgranstroj“ wollte die Arbeiten bereits zur Fußball-EM 2018 abschließen. Doch nun ist in Kürze mit der Freigabe für den Verkehr zu rechnen. HD