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15.11.19 / Aus den Heimatkreisen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 46-19 vom 15. November 2019

Aus den Heimatkreisen

PREUSSISCH EYLAU

Kreisvertreterin: Evelyn v. Borries, Tucherweg 80, 40724 Hilden, Telefon (02103) 64759, Fax: (02103) 23068, E-Mail: evborries@gmx.net. Kartei, Buchversand und Preußisch Eylauer-Heimatmuseum im Kreishaus Verden/Aller Lindhooper Straße 67, 27283 Verden/Aller, E-Mail: preussisch-eylau@landkreis-verden.de, Internet: www.preussisch-eylau.de. Unser Büro in Verden ist nur noch unregelmäßig besetzt. Bitte wenden Sie sich direkt an die Kreisvertreterin Evelyn v. Borries, Telefon: (02103) 64759 oder Fax: (02103) 23068, E-Mail: evborries@gmx.net

Nun ist auch das Kreistreffen 2019 schon wieder Geschichte. Welche Eindrücke sind geblieben? 

Zunächst der einladende bunte Rahmen: Der Saal ringsum mit Transparenten und Fahnen geschmückt, dabei die Wappen der drei Städte Pr. Eylau, Landsberg und Kreuzburg, und frisches herbstliches Grün auf den Tischen. Wir halten dies inzwischen schon für so selbstverständlich, dass wir gar nicht an die Arbeit denken, die dahinter steckt und die vor allem von der Vorsitzenden mit einigen hier ungenannten Helfern geleistet wurde. Dietmar Anger hatte Stellwände mit Landkarten und Bildern aufgebaut, diesmal mit Hervorhebung des Ännchens von Tharau, die vor 400 Jahren geboren wurde; Heinrich Lohmann, Verden, präsentierte wie gewohnt Bärenfang und Königsberger Marzipan, und 

Erika Zschiesche betreute neben der Eingangskontrolle das reiche Bücherangebot. Sie alle haben für diesen Beitrag zu der heimatlichen Atmosphäre unseren Dank verdient.

Der Raum war zwar nicht überfüllt, aber gut gefüllt. Obwohl „wir“ immer weniger werden – dieses Schicksal haben die anderen Kreisgemeinschaften und Vereine auch – wurden immerhin über 70 Eintrittsfähnchen verkauft. Wer trotz der mühseligen Anreise gekommen war, wurde reichlich belohnt. Zwar konnte nicht mehr Jeder alte Klassenkameraden antreffen, um Erinnerungen auszutauschen, aber das Programm bot Jedem etwas, und es haben sich inzwischen neue Verden-Bekanntschaften gebildet. Wem dies und das Programm im Übrigen nicht genügte, der konnte in der Verdener Altstadt den Jazz- und Blues-Bands zuhören, die an diesem Wochenende auftraten (der Bürgermeister musste bei seiner Ansprache zum Partnerschaftstreffen im Rathaus die Fenster schließen!). 

Ein Höhepunkt war sicher der Vortrag von Dr. Hinkelmann über das Naturwunder Kurische Nehrung. Nicht nur unseren Landsleuten, sondern auch den Gästen aus Verden, darunter den zahlreichen ehemaligen und aktuellen Mitarbeitern von Stadt und Landkreis, wurde damit auch ein lohnendes und noch immer aktuelles Ferienziel nahegebracht. 

Von den „Partnern“ aus dem Heimatgebiet war die russische Seite nicht erschienen – der Fahrer sei krank geworden – es kam nur eine große Delegation der polnischen Kommunen Landsberg-Stadt, Landsberg-Land und im Hinblick auf die geltende Kreiseinteilung auch wieder Bartenstein. Die Fahrt nach Verden, stundenlang und beengt in kleinem Bus, war sicher für niemanden von ihnen ein Vergnügen. Dass sie dennoch so zahlreich gekommen sind, zeigt, wie sehr ihnen an einem guten Verhältnis zu Deutschland gelegen ist, zumal bzw. gerade weil momentan der innenpolitische Wind in Polen in eine andere Richtung bläst. Dies kam auch in der Ansprache unseres langjährigen Freundes Janusz Dombrowski, des stellvertretenden Landrats von Bartenstein, zum Ausdruck, der daran erinnerte, dass die lange Friedenszeit und die gemeinsame Mitgliedschaft in der Europäischen Union beide Seiten veranlassen sollte, „darauf zu schauen, was uns verbindet und nicht darauf, was uns unterscheidet.“ Diese Haltung zeigt auch, dass diejenigen Polen, die engeren Kontakt zu Deutschen hatten, uns gegenüber positiver eingestellt sind. Ein Mitglied der Delegation aus Landsberg, das beharrlich Deutsch lernt, bewies dies dadurch, dass er eine kleine von ihm verfasste Episode aus der Geschichte der Stadt Landsberg in Deutsch vortrug. 

Schließlich zeigte der Besuch der Partner, der immer und ausschließlich zum Zeitpunkt unseres Kreistreffens erfolgt,  auch der Verdener politischen Öffentlichkeit, dass die Kommunalpartnerschaft und damit die Annäherung über die Grenzen hinweg uns, der Kreisgemeinschaft, also der landsmannschaftlichen Arbeit, zu verdanken sind. 

Neu war bei diesem Kreistreffen, dass erstmals eine Mitgliederversammlung das höchste Organ der Kreisgemeinschaft darstellte, dass also der neu zu wählende Vorstand nicht mehr von Delegierten, sondern unmittelbar von den Mitgliedern bestimmt wurde. Vor allem ist zu begrüßen, dass die bisherige Vorsitzende, Evelyn von Borries, bereit ist, das Amt weiterzuführen. Sie hatte die Aufgabe vor fünf Jahren mutig übernommen, obwohl sich der Verein finanziell in einer desolaten Situation befand, hat ihn – mit der Hilfe des tüchtigen Vorstands – in dieser Zeit saniert und auch darüber hinaus beachtliche Erfolge erzielt. 

Voraussetzung für die Sanierung – bei rückläufigem Spendeneingang – war vor allem die Trennung von einer bezahlten Hilfskraft, allerdings mit der Folge, dass nun die Kreisvertreterin Anlaufstelle für viel Büroarbeit wurde, und dass auch auf die Schatzmeisterin (Erika Zschiesche), die in der Nähe von Verden wohnt, mehr Arbeit zukam. Zur Aufgabe des Vorsitzenden gehört es ohnehin, Anfragen zu beantworten oder weiterzuleiten und auch einfach für Landsleute da zu sein, die sich einmal aussprechen möchten. Das ist alles in allem ein Rund-um-die-Uhr-Job, der nur zu bewältigen ist, wenn man wie Evelyn von Borries jemanden hat, der private Arbeit abnimmt. Ihrem Ehemann Klaus von Borries, dem Nichtostpreußen, gebührt daher ebenfalls unsere Anerkennung.

Als weitere Erfolge der vergangenen Legislaturperiode sind vor allem die Wiederaufnahme einer zügigen Archivierung durch Dr. Christine Bilke-Krause und die Aktualisierung der Kreisdatei durch Gerdi Westerkowsky zu nennen. Hinzu kommt eine weitere Verbesserung des Verhältnisses zu unseren Paten- und Partner-Kommunen in Verden, besonders zur Stadt und ihrem Bürgermeister. Damit wächst auch die begründete Hoffnung, dass unser Preußisch Eylauer Heimatmuseum, das sich immer noch, schwer zugänglich, im Gebäude der Landkreisverwaltung befindet, künftig wieder in die Verdener Innenstadt zurück-kehrt. 

Zur Anerkennung ihrer Verdienste wurde Evelyn von Borries das Silberne Ehrenzeichen der Landsmannschaft Ostpreußen verliehen. Gerd Birth, der die Auszeichnung vorbereitet hatte, überreichte der überraschten Kreisvertreterin Urkunde und Nadel vor dem Publikum. Es war eine hochverdiente Ehrung. 

Was ist noch zu berichten? Es gehörte schon zur Routine, dass Elfi Hoppe die Stimmung mit immer wieder neuen ostpreußischen Späßchen auflockert und dass Dr. Lothar Biesert Hilfestellung bei der Familienforschung leistet. Etwas wirklich Neues brachte am Sonntag Pfarrer Hermann, indem er den Text der Andacht auf Deutsch und Polnisch an die Wand projizierte. So konnten ihm auch die polnischen Gäste folgen, die sämtlich erschienen waren. 

Notieren Sie sich schon jetzt den Termin des nächsten Kreistreffens: Es ist der 19. und 20. September 2020. 

Martin Lehmann


TILSIT-RAGNIT

Kreisvertreter: Dieter Neukamm, Am Rosenbaum 48, 51570 Windeck, Telefon (02243) 2999, Fax (02243) 844199. Geschäftsstelle: Winfried Knocks, Varenhorst-straße 17, 49584 Fürstenau, Telefon (05901) 2309, E-Mail: WinfriedKnocks@aol.com

Am Sonnabend, dem 16. Mai 2020 findet in Lüneburg das gemeinsame Treffen der Kreisgemeinschaften Tilsit-Ragnit und Elchniederung sowie der Stadtgemeinschaft Tilsit statt.

Ort der Veranstaltung ist das Krone Bier- und Event-Haus, Heiligengeiststraße 39–41, in Lüneburg. Einlass: 9.30 Uhr, Beginn: 

10 Uhr.

Im Programm ist unter anderem eine gruppenweise Besichtigung des neu gestalteten Ostpreußenmuseums vorgesehen.

Der Festredner ist Hubert Hilgendorff, Kreisvertreter von Rastenburg.

Das Mittagessen kann im Hause à la carte eingenommen werden.