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22.11.19 / Zeitzeugen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 47-19 vom 22. November 2019

Zeitzeugen

Pete Riley – Den Berechnungen des wissenschaftlicher Leiters des privaten Solarphysik-Forschungsinstitutes Predictive Science im kalifornischen San Diego zufolge liegt die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten eines Sonnensturms von der Stärke des Carrington-Ereignisses von 1859 innerhalb der nächsten zehn Jahre bei etwa zwölf Prozent.

Richard Christopher Carrington – Der 1826 in Chelsea geborene und 1875 im englischen Redhill gestorbene britische Astronom, Sonnenforscher, Träger der Goldmedaille der Royal Astronomical Society und Namensgeber des Mondkraters Carrington beobachtete am 1. September 1859 mehrere starke Protuberanzen auf unserem Zentralgestirn. Reichlich 17 Stun­den später erreichten die hierdurch freigesetzten hochenergetischen Teilchen die Erde, störten den Telegrafen-Verkehr und erzeugten Polarlichter, die selbst in Italien und auf Kuba beobachtet werden konnten. Beim sogenannten „Carrington-Ereignis“ handelte es sich aber nicht um die Folgen eines Superflares – diese wären noch sehr viel dramatischer gewesen.

Yuta Notsu – Für den Astrophysiker von der University of Colorado in Boulder steht fest, „dass extreme Sonnenflares sich sogar mehrfach in den letzten 1000 Jahren ereignet haben“. Daher bestehe „durchaus die Möglichkeit, dass wir ein solches Ereignis in den nächsten 100 Jahren oder so erleben werden“.

Arnold L. Snyder – Im Mai 1967 verhinderte der Oberstleutnant und Sonnenbeobachter im Wetterdienst der United States Air Force (USAF) einen möglichen Atomkrieg, als plötzlich mehrere Radaranlagen des North American Aerospace Defense Command (NORAD) ausfielen und die Militärführung daraufhin einen sowjetischen Angriff befürchtete. „Die halbe Sonne ist weggeflogen“, meldete Snyder, womit klar war, dass starke Eruptionen auf unserem Zentralgestirn das technische Problem verursacht hatten.

Daniel Baker – Mit Blick auf den extrem starken Teilchenstrom von der Sonne, der die Erde im Juli 2012 knapp verfehlte und nur einen Satelliten traf, meinte der 1947 geborene Direktor des Laboratory for Atmospheric and Space Physics und Experte für „Weltraumwetter“ an der University of Colorado einige Jahre später: Wenn unser Planet damals getroffen worden wäre, „dann würden wir heute noch die Scherben zusammenkehren“.