26.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
29.11.19 / Fahrt in den Adventskalender / Auf Stippvisite in Franken – Städte, Burgen und Schlösser wetteifern um die Gunst des prachtvollsten Weihnachtsmarkts

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 48-19 vom 29. November 2019

Fahrt in den Adventskalender
Auf Stippvisite in Franken – Städte, Burgen und Schlösser wetteifern um die Gunst des prachtvollsten Weihnachtsmarkts
Andreas Guballa

Franken in der Vorweihnachtszeit: Das ist wie ein großer Adventskalender, bei dem sich beim Besuch der vielen Weihnachtsmärkte in hinter jedem Stadttor eine Überraschung verbirgt. 

Die historischen Plätze der fränkischen Städte sind wie geschaffen für Weihnachtsmärkte. Das gilt für Rothenburg ob der Tauber oder Dinkelsbühl ebenso wie für Ansbach und Bayreuth. Eine Stadt freilich hat den Ruf Frankens als Weihnachtsland weit in die Welt hinausgetragen: der Nürnberger Christkindlesmarkt (29. November bis Heiligabend). Seine Geschichte lässt sich bis ins Jahr 1628 zurückverfolgen, und es scheint, als bliebe diese „Stadt aus Holz und Tuch“ auf dem Hauptmarkt ewig jung – vielleicht auch deshalb, weil dem Nachwuchs eine eigene „Kinderweihnacht“ auf dem nahen Hans-Sachs-Platz vorbehalten bleibt.

Abseits des großen Treibens auf dem Hauptmarkt bieten die Nürnberger Stadtteile eine wunderbare Abwechslung: So etwa in Gostenhofen, wo es vom 30. No­vember bis 23. Dezember wieder heißt „Goho Hoho“ – mit Granatapfel-Glühwein, Glühbier und einer Runde Eisstockschießen auf dem Adventsmarkt vor der Dreieinigkeitskirche. 

Die Stadtteilmärkte sind zudem eine gute Gelegenheit, um historische Ecken in Nürnberg zu entdecken, die abseits der Touristenpfade liegen. In Gleißhammer wird das Zeltnerschloss vom 30. November bis 1. Dezember zur Weihnachtsmarktkulisse, und auch das Schloss in Almoshof zeigt sich vom 7. Dezember an stimmungsvoll. Beim Weihnachtsmarkt am Forstamt mit frisch geschlagenen Christbäumen 

(7. Dezember) oder bei der Waldweihnacht im Fischbacher Felsenkeller (15. Dezember) schwelgt die Stadt sogar in Waldromantik.

Mit einer Waldweihnacht wartet zudem Nürnbergs Nachbarstadt Erlangen auf – und zwar auf einem der schönsten Plätze der Stadt. Dass dieses hervorragend zusammenpasst, zeigt sich bis Heiligabend auf dem Schloss­platz. Erlangen bietet darüber hinaus noch zwei weitere Möglichkeiten, um es sich winterlich gut gehen zu lassen: und zwar beim Historischen Weihnachtsmarkt mit viel Mittelalterflair sowie beim Weihnachtsmarkt auf dem Altstädter Kirchenplatz. Verbunden werden die drei Märkte bei der Führung „Erlanger Weinachtszauber3-Tour“, welche die Teilnehmer mit Leckereien sowie interessanten Informationen über weihnachtliche Bräuche der Hu­genottenstadt verwöhnt. 

Im Nürnberger Land setzt sich die Kombination aus vorweih­nachtlichem Genuss und Ge­schichte fort: Besucher können bei Führungen der Märkte in Lauf an der Pegnitz (28. November bis Heiligabend) die historischen Keller unter der Altstadt erkunden oder in Hersbruck (28. No­vember bis 23. Dezember) auf den Rathausturm steigen. 

Das Umland Nürnbergs eignet sich auch, um die mittelalterliche Seite der fränkischen Adventszeit kennenzulernen. Die Hügel schmücken viele Burgen, zu de­nen auch die Burgthanner Burg zählt: Ihr Hof veranstaltet am 

14. und 15. Dezember einen der stimmungsvollsten Weihnachtsmärkte.

Besonders dicht gesät sind die Burgen und Schlösser in den Haßbergen. So wundert es nicht, dass sich hier viele Weihnachtsmärkte in herrschaftlichem Am­biente finden. So im Schloss­park Gleisenau (14. und 15. De­zember) oder der Schlossweih­nacht in Burgpreppach (15. De­zember). Auf fürstlichen Pfaden wandeln Besucher zudem im Steigerwald im Hof des Oberschwarzacher Schlosses (7. Dezember).

Der adventliche Besuch auf Frankens Schlössern stellt gleichzeitig einen Spaziergang durch die Geschichte dar. Bis ins 

13. Jahrhundert etwa reichen die Ursprünge der Cadolzburg im gleichnamigen Markt im „Romantischen Franken“ zurück. Sie ist auf besondere Weise mit der fränkischen Geschichte verbunden, wie das Burgmuseum zeigt. Am 30. November und 1. Dezember lohnt sich der Be­such doppelt: Im äußeren Burghof lädt ein Kunsthandwerkermarkt ein, der den Cadolzburger Adventsmarkt auf dem historischen Marktplatz und am Pisendelplatz ergänzt.

Im Naturpark Altmühltal verleiht ein Renaissanceschloss dem Treuchtlinger Weihnachtsmarkt besonderen Flair (6. bis 8. und 

13. bis 15. Dezember). Aus derselben Zeit stammt Schloss Weikersheim im „Lieblichen Taubertal“, wo vom 13. bis 15. Dezember die Buden im Renaissance-Innenhof und auf der Schlossterrasse sowie die Märchenlesungen im Rittersaal auf die Festtage einstimmen. Auch das Wasserschloss Mitwitz im Frankenwald ist ein Kind der Renaissance – und am 30. No­vember und 1. Dezember Schauplatz einer Budenstadt mit Handwerkskunst, warmem Pflaumenwein und Führungen hinter die Schlossmauern.

Baulich etwas jünger ist Schloss Dürrenmungenau bei Abenberg im Fränkischen Seenland: Es stammt aus den 18. Jahrhundert und zeigt sich vom 6. bis 8. De­zember im festlichen Gewand. Im Hof und im ehemaligen Kuhstall findet ein stimmungsvoller Ad­ventsmarkt mit vielen Handgemachten, regionalen Spezialitäten und Musik statt. Die Bauepoche teilt sich das fürstliche Gebäude mit dem Neuen Schloss in Steinach in der Urlaubsregion Co­burg/Rennsteig. Es beherbergt das Deutsche Schiefermuseum, weshalb die Vorweihnachtszeit im Zeichen des Steinauer Griffel- und Weih­nachtsmarkts unter dem Silbernen Glöcklein steht (7. und 8. Dezember). Mit dieser Glocke wurden früher die Bergarbeiter zur Arbeit im Schieferabbau gerufen, heute verspricht ihr Klang nicht nur viele Produkte aus dem „schwarzen Gold“, sondern auch eine Krippe mit lebensgroßen, von Bildhauern geschaffenen Figuren.

In der Rhön gruppieren sich vom 29. November bis 1. Dezember rund um das Kloster Kreuzberg bei Bischofsheim an der Rhön Stände mit hausgemachter Marmelade, Gebäck, Honig oder Holzspielzeug. Zur Freude der Erwachsenen wird das berühmte Kreuzbergbier aus der hauseigenen Brauerei ausgeschenkt. 

Ein zauberhafter Spaß für Kinder wartet im Obermain-Jura: In Lichtenfels gehört zum Weih­nachtsmarkt (30. November bis 23. Dezember) ein eigener Märchenwald, in den im Advent Dornröschen, der Froschkönig oder Peter Pan einziehen und die Kinder den Rapunzelturm erklimmen oder auf einem großen Hexenbesen schaukeln.

Begeisterung bei Besuchern in jedem Alter weckt Forchheim. Die Fachwerkstadt in der Fränkischen Schweiz verwandelt während des Weihnachtsmarktes (29. November bis Heiligabend) sein historisches Rathaus in den „schönsten Adventskalender der Welt“. Jeden Abend öffnet der Forchheimer Engel ein Fenster, und die Besucher haben die Chance, bei der allabendlichen Verlosung eine Überraschung zu gewinnen. Wer leer ausgeht, muss nicht traurig sein. Stattdessen dreht er eine Runde auf dem Nostalgie-Karussell, genießt eine Kutschfahrt oder besucht die „Fuchsenkrippe“ – eine mechanische Krippe aus dem späten 19. Jahrhundert.

Ein besonderes Geschenk be­schert Kindern der Wildpark am Waldhaus Mehlmeisel im Fichtelgebirge. Am 24. und 25. Dezember treffen sie hier den Weih­nachtsmann und dürfen ihn bei einer Fütterrunde durch den Park begleiten. Denn auch für die Tiere ist Weihnachten: Und so gibt es als besondere Leckerei Äpfel für die Hirsche, Mehlwürmer für das Auerwild oder Lachsfilet für den Luchs.


Informationen im Internet unter: www.frankentourismus.de/ weihnachtsland-franken