17.04.2024

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06.12.19 / Gratulation / Jubilar mit großen Verdiensten / Zum 90. Geburtstag von Albrecht Dyck

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 49-19 vom 06. Dezember 2019

Gratulation
Jubilar mit großen Verdiensten
Zum 90. Geburtstag von Albrecht Dyck
Helmut Pohlmann

Vergangenheit ist Geschichte. Zukunft ist ein Geheimnis, und jeder Augenblick ist ein Geschenk.

Das ist ein guter Anlass, um Rückschau auf den Ehrenvorsitzenden der Kreisgemeinschaft Tilsit-Ragnit zu halten.

Am 9. Dezember 1929 erblickte Albrecht Dyck in Schillen das Licht der Welt. Nach Besuch des Tilsiter Realgymnasiums, Oberschule für Jungen, ereilte ihn das Schicksal fast aller Ostpreußen: Er musste seine Heimat verlassen. Von seiner Familie getrennt, gelangte er auf Umwegen nach Fallingbostel. Zunächst trat er in die Fußstapfen seines Vaters, des Molkereibesitzers Johannes Dyck, erlernte das Molkereihandwerk und legte 1955 die Molkereimeisterprüfung ab. Später schulte er um und wurde zunächst Versicherungsvertreter, dann Generalvertreter bei der „Allianz“.

Trotz aller beruflichen Belastungen hat Albrecht Dyck die Wurzeln seiner ostpreußischen Heimat nie vergessen. Im Gegenteil: Schon als junger Mensch schloss er sich landsmannschaftlichen Organisationen an, gründete und leitete verschiedene Orts- und Bezirksgruppen. Das für ihn wohl wichtigste Amt innerhalb der LO übernahm er 1991 nach der Wahl zum Vorsitzenden der Kreisgemeinschaft Tilsit-Ragnit. Wer sich so engagiert und für die Vertriebenen einsetzt, kann sich der Kommunalpolitik, der Parteiarbeit nicht verschließen. So wurde Albrecht Dyck mehr als 15 Jahre Fraktionsmitglied der CDU und Ratsherr in Fallingbostel.

Nicht unerwähnt darf seine musische Seite bleiben. Die humorvollen und lustigen Vorträge in ostpreußischer Mundart, das Anstimmen von bekannten Liedern, einschließlich Begleitung mit der stets griffbereiten Mundharmonika.

Für seine Verdienste und vorbildliche Tätigkeit in der Landsmannschaft Ostpreußen und beim Bund der Vertriebenen wurde Albrecht Dyck 1997 mit dem Goldenen Ehrenzeichen der LO ausgezeichnet. 

Als es rund 46 Jahren nach der Vertreibung möglich wurde, die alte Heimat wieder zu besuchen, organisierte Albrecht Dyck unter anderem Hilfsgüter-Reisen für die nun dort lebenden Menschen. 

Weiterhin war er bestrebt, mit den Bürgermeistern und Mandatsträgern nicht nur Kontakte herzustellen, sondern auch eine Aussöhnung mit den Neubürgern herzustellen.

Daraus ergab sich, dass auf Einladung Juristen-, Ärzte-, Lehrer- und Schülerdelegationen uns und unseren Partnerkreis Plön besuchten. Nach vielen beidseitig offenen Gesprächen wurde letztlich eine „Partnerschaft zwischen den Kreisen Plön und dem Rayon Neman abgeschlossen (Ergänzungen siehe auch „50 Jahre Patenschaften im Kreis Plön“; Land an der Memel Nr. 71 , Seiten 50–51 ).

Im Mai 2002 feierte Ragnit/Neman 280 Jahre Stadtrechte. Auch die Mitglieder der Kreisgemeinschaft wurden zur Gründungsfeier offiziell eingeladen. Albrecht Dyck hielt vor einem großen Teilnehmerkreis eine beachtenswerte Rede (Ergänzungen siehe auch: „Ragnit feierte 280 Jahre Stadtrechte – Geschichte und Gegenwart“; Land an der Memel Nr. 71, Seiten 58–63).

Albrecht Dycks Verdienste und Verlässlichkeit fanden und finden allseits hohe Anerkennung. Sie sind uns Vorbild und Verpflichtung zugleich. 

Diese Laudatio und Würdigung bringe ich auch gerne im Namen der Kreismitglieder und Mandatsträger der Kreisgemeinschaft Tilsit-Ragnit.