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06.12.19 / Mauerfall / Der teure Schatz der Freiheit / Juliane Breinl möchte Folgegenerationen klar machen, dass Frieden und Selbstbestimmung keine Selbstverständlichkeit sind

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 49-19 vom 06. Dezember 2019

Mauerfall
Der teure Schatz der Freiheit
Juliane Breinl möchte Folgegenerationen klar machen, dass Frieden und Selbstbestimmung keine Selbstverständlichkeit sind
Silvia Friedrich

Kindern und Jugendlichen die Zeit vor 1989 nahezubringen, ist nicht einfach. Wie soll man anschaulich und ohne dass sich die jungen Menschen gelangweilt abwenden von einer Zeit sprechen, die ihnen mehr als fern ist? Juliane Breinl hat mit ihrem Buch „Mein Mauerfall. Von der Teilung Deutschlands bis heute“ genau das versucht. Mit vielen Fotos, kindgerechten Texten und vor allem aus eigener Erfahrung spricht sie hier alle die Themen an, die man den Folgegenerationen so gerne weiter vermitteln möchte. Die Autorin wuchs bis zum 14. Lebensjahr in Leipzig auf, dann ist sie mit den Eltern, die einen Ausreiseantrag gestellt hatten, nach Westdeutschland gezogen, in eine fremde Umgebung und Gesellschaft. Aber, wie sie sagt, trotz Heimweh hätte sie den kostbaren Schatz der Freiheit niemals wieder hergeben wollen. Ihr Anliegen ist es, sowohl mit diesem Buch als auch mit ihren weiteren Kinderbüchern, jungen Menschen klarzumachen, dass Frieden und Freiheit keine Selbstverständlichkeit sind.

Gleich im Klappentext des Buches findet man eine Auflistung wichtiger Ereignisse von der Teilung Deutschlands bis heute, also der letzten 70 Jahre, auf einen Blick. In vier großen Abschnitten geht es weiter um die Themen „Warum war Deutschland geteilt?“, „Nicht nur die Mauer trennte zwei Deutsche Staaten“, „Friedliche Revolution im Osten: Die Mauer muss weg“ und schließlich „30 Jahre Mauerfall. Gibt es noch Ossis und Wessis?“

Da immer wieder Menschen, die damals alles miterlebten, ausgiebig zu Wort kommen, wirkt das Ganze oft wie eine Unterhaltung mit Zeitzeugen und lockert den „Geschichtsunterricht“ enorm auf. Fotos, Abbildungen, Karten bereichern die Erklärungen ungemein. Erwachsene Leser, die in der Schule immer nur trockene Fakten vorgesetzt bekamen, könnten direkt neidisch werden. Jedoch lernen auch sie hier immer noch etwas hinzu.

Die letzten 70 Jahre auf einen Blick

Das handliche Format liegt gut zwischen den Fingern und reizt zum Blättern, immer mal wieder zum Nachschauen und Nachlesen. Viele Fragen, auf die Erwachsene selbst oft keine Antwort haben, werden hier zufriedenstellend beantwortet.

Ein prall gefülltes Werk, das vor Informationen nur so strotzt, ohne überladen zu wirken. Wissen vermittelt, ohne ständig den mahnenden Finger zu heben, und auch sehr unangenehmes Weltgeschehen nahebringt, ohne die jungen Leser zu sehr zu verstören.

Juliane Breinl: Mein Mauerfall. Von der Teilung Deutschlands bis heute. Ars edition 2019, broschiert, 144 Seiten, 15 Euro