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13.12.19 / Nahezu ununterbrochen tätig / Vor 100 Jahren entstand der Volksbund / Im Kalten Krieg war der Wirkungsbereich weitgehend auf den Westen beschränkt

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 50-19 vom 13. Dezember 2019

Nahezu ununterbrochen tätig
Vor 100 Jahren entstand der Volksbund
Im Kalten Krieg war der Wirkungsbereich weitgehend auf den Westen beschränkt

Als Gründungstag des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge gilt der Tag der ersten Mitgliederversammlung, der 16. Dezember 1919. Ausgegangen war die Initiative von drei ehemaligen Gräberoffizieren. Der VDK verstand sich von Anfang an als private Organisation in Ergänzung zu staatlichen Aktivitäten. Der ursprünglich nicht vorgesehene Zusatz Volksbund sollte die übergreifende Verankerung in der gesamten deutschen Gesellschaft unterstreichen. Die Notwendigkeit des Vereins betonte ein 1920 publizierter „Unterstützungsaufruf“, in dem es heißt: „Mehr als zwei Millionen Deutsche gaben ihr Leben für das Vaterland. Ihre Gräber liegen verlassen in fremder Erde, fern der Heimat. Nicht eine deutsche Hand bewahrt sie vor trauriger Verödung oder langsamem Verfall.“ Dem entgegenzuwirken war Hauptanliegen des VDK. Unterzeichnet war der Aufruf von einer großen Zahl Prominenter, etwa dem damaligen Kölner Oberbürgermeister Konrad Adenauer oder dem Maler Max Liebermann. Der seit 1925 begangene Volkstrauertag geht auf eine Anregung des Volksbundes zurück.

Seine Rolle während der Zeit des Dritten Reiches beschreibt der VDK heute in seinen Selbstdarstellungen folgendermaßen: „Ab 1933 unterwarf sich die Führung des Volksbundes aus eigenem Antrieb der Gleichschaltungspolitik der NS-Regierung.“

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde es dem Volksbund in den westlichen Besatzungszonen schon sehr bald ermöglicht, seine Arbeit wieder aufzunehmen. Angelegt wurden zunächst über 400 Kriegsgräberstätten in Deutschland. Seit 1954 ist der VDK für deutsche Soldatengräber im Ausland zuständig. Bereits zwei Jahre zuvor war zwischen der Bundesrepublik und Luxemburg ein Kriegsgräberabkommen geschlossen worden, das erste seiner Art. 1956 zählte der VDK etwa 600 000 Mitglieder.

Der Ostblock war von dessen Tätigkeit zunächst nahezu völlig ausgenommen. Eine Instandsetzungszusage und Besuchsgenehmigung für einige Kriegsgefangenengräber seitens der Sowjetunion im Jahr 1972 galt als großer Fortschritt. Entsprechender „Nachholbedarf“ war nach dem Fall des Eisernen Vorhangs gegeben. Beispielhaft mag die Kriegsgräber- und Gedenkstätte Rossoschka stehen, die 1999 eingeweiht wurde. Hier ruhen über 60000 der bei Stalingrad Gefallenen.E.L.