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13.12.19 / Ausstellungszentrum in Masuren / Schloss Steinort erhält ein Infozentrum / Rettung dank staatlicher Unterstützung und dem Einsatz von Stiftungen und Privatspenden

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 50-19 vom 13. Dezember 2019

Ausstellungszentrum in Masuren
Schloss Steinort erhält ein Infozentrum
Rettung dank staatlicher Unterstützung und dem Einsatz von Stiftungen und Privatspenden

Knapp 50 Personen waren am Vorabend des 1. Advent nach Steinort in Masuren gekommen, um der Übergabe des Infozentrums im Ostflügel des Schlosses an den Eigentümer – die Polnisch-Deutsche Stiftung Kulturpflege und Denkmalschutz – und an die Öffentlichkeit beizuwohnen. Die Besucher fanden kaum alle in den zwei dafür hergerichteten Räumen Platz. Honorarkonsul Wojciech Wrzecionkowski, Bürgermeister Krzysztof Kolaszewski und Senator a.D. Wieslaw Pietrzak haben zu Beginn symbolhaft das goldene Band am Eingang durchgeschnitten und die Räume und die erste dauerhafte Ausstellung im Schloss Steinort unter dem Beifall der Anwesenden freigegeben. Sowohl die Eröffnung als auch die Ausstellung fanden eine äußerst positive Resonanz. Die Übergabe der beiden Räume stimmte die Verantwortlichen und die Besucher optimistisch für die Zukunft.

Ausstellungsräume freigegeben

Nach den Ansprachen und Erläuterungen entwickelten sich bei Glühwein, Kaffee, Dresdner Christstollen und masurischem Zwiebelkuchen interessante Gespräche zwischen den Bewohnern des Ortes und der Umgebung von Steinort, den Vertretern aus der Politik und den anwesenden polnischen und deutschen Aktivisten, die es gemeinsam geschafft hatten, in vier Wochen, vom 28. Oktober bis zum 30. November, die Räume des Infozentrums baulich herzurichten und auszustatten. In ebenso kurzer Zeitspanne erfolgte in beispielhafter Zusammenarbeit einer Gruppe aus Historikern, einer Anthropologin und einer angehenden Architektin die inhaltliche Ausfüllung und grafische Gestaltung der Ausstellungstafeln. Sie informieren die Besucher über die Anfänge der Besiedelung von Steinort, den Bau des Schlosses sowie die Entwicklung des einmaligen Parks, über Heinrich von Lehndorff und seine Beteiligung an der Vorbereitung des Attentates auf Hitler bis hin zur Zeit nach 1945 und der politischen Wende. Der lange von Besuchern gehegte Wunsch, mehr über die Vergangenheit und die Zukunft des Schlosses zu erfahren, geht nunmehr in Erfüllung.

Geschichte des Schlosses

Mit der Eröffnung des Infopunktes ist ein Zeichen gesetzt worden, wie es in Steinort weitergehen soll. Die dank der Bereitstellung von Mitteln aus dem Haushalt des deutschen Bundestages und des polnischen Kulturministeriums finanzierbare Fortführung der Sicherungsarbeiten wird so erfolgen, dass schrittweise eine Nutzung weiterer Räume im Schloss möglich wird.

Die Einrichtung des Informationszentrums durch die Polsko-Niemiecka Fundacja Ochrony Zabytków Kultury, Warszawa (PNF) und die Deutsch-Polnische Stiftung Kulturpflege und Denkmalschutz, Görlitz (DPS) in Zusammenarbeit mit der Lehndorff-Gesellschaft Steinort e.V., Berlin und der Stadt Angerburg [Wegor-zewo] konnte realisiert werden aufgrund der Initiative und des Einsatzes von Professor Wolfram Jäger, Dresden/Radebeul und seines Teams, sowie dank privater Spenden und der Unterstützung von Einzelpersonen, Unternehmen, Stiftungen und staatlichen Stellen. Besonderer Dank gilt der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien (BKM), deren Förderung die Ausstattung des Infozentrums und die Gestaltung der Ausstellung erlaubte.