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13.12.19 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 50-19 vom 13. Dezember 2019

Leserforum

Zum Thema: Sich selbst entlarvt (Nr. 38)

„In der DDR gab es einen brisanten politischen Witz: Warum mussten die Genossen aufpassen, wenn sie ihr Parteiabzeichen putzten? – Das Hakenkreuz kam wieder durch. Im Umkehrschluss offenbart sich Herbert Grönemeyer auf die gleiche Art.

Sind 40 Jahre DDR-Diktatur, Russland, China, Nordkorea, Kuba nicht Mahnung genug? Die Möchtegernsozialisten und -Kommunisten vergessen eines: Der Mensch ist nicht aus einer einzigen Schablone gemacht. Gerade im linken Spektrum unseres Landes kann man einer Selbstzerfleischung dieser Klientel sehr gut zuschauen.“

Peter Karstens, Eckernförde 







Warten auf Versöhnung

Zu: Was Polens Kriegsbeute wert ist (Nr. 48)

Der hervorragende Artikel braucht keine weitere Ergänzung, er ist sachlich faktisch klar und sehr emotionslos gehalten. Vor diesem Hintergrund muss aber Verhalten und Politik der sogenannten Vertriebenenverbände, sprich Landsmannschaften, analysiert werden. Die Anerkennung der Oder-Neiße-Grenze war eine staatspolitische Notwendigkeit und die Akzeptanz der Realitäten. Die Aufgabe jeglicher Restitutionsansprüche war es nicht.

Mit der Reduzierung auf die oft erwähnte Brückenbauerfunktion hat man das polnische Selbstverständnis gestärkt, das darin besteht, dass die Aneignung der Ostgebiete nichts weiter sei als die legitime Rückführung ehemals polnischer Westgebiete. Tatsache ist natürlich, dass die Ostgebiete von der Roten Armee erobert und Polen überlassen worden sind. Das hätte jederzeit auch anders ausgehen können. 

Heute wäre eine solche Großzügigkeit undenkbar. In Polen weiß man das, in der Bundesrepublik nicht. Natürlich lassen sich die militärischen und politischen Prozesse nicht umkehren und es wäre auch wenig sinnvoll, aber die Erzählung darüber muss stimmig sein. Partnerschaft braucht Aufrichtigkeit und Wahrheit. Und Versöhnung braucht für erlittenes Unrecht eine Kompensation, und wenn es nur die vorbehaltlose Anerkennung der wahren Tatsachen ist. 

Norbert Schadel, Gerhardshofen






Unvernünftige Forderungen

Zu: Was Polens Kriegsbeute wert ist (Nr. 48)

In dem Artikel stellt der Autor in sehr verdienstvoller Weise den materiellen Wert der Polen im Jahr 1945 vorläufig und dann 1990 im Rahmen der Zwei-plus-Vier-Verträge endgültig zugesprochenen ehemaligen deutschen Staatsgebiete in den Grenzen von 1937 dar. Ich möchte hierzu zwei Aspekte ergänzen: Mit dem deutschen Land erwarb Polen ein hochwertiges, fruchtbares, voll erschlossenes Land. Wer sich von dessen Wert und Schönheit persönlich überzeugen will, der möge auf der Staatsstraße S 22 (früher: Reichsstraße 1) von Küstrin an der Oder über Landsberg nach Elbing fahren. 

Demgegenüber hatte Polen in seinem Osten durch den Hitler-Stalin-Pakt 1939 ein konfliktträchtiges, da mit großen weißrussischen, ukrainischen und litauischen Volksgruppen besiedeltes und in weiten Flächen sumpfiges, wenig erschlossenes Land verloren – ein Gebiet, das es sich unter Missachtung der Grenzziehungen nach dem Ersten Weltkrieg (Curzon-Linie vom 8. Dezember 1919) durch Eroberungskriege gegen Sowjetrussland und Litauen 1919 bis 1920 einverleibt hatte (Friedensvertrag von Riga vom 18. März 1921). 

Polen hat nun – vielleicht zum ersten Mal in seiner Geschichte – ein Staatsgebiet mit allseits anerkannten unbestrittenen Grenzen mit einer homogenen Bevölkerung. 

Von überragender Bedeutung ist indessen die Verlagerung des polnischen Staatsgebiets nach Westen. Mit der neuen Westgrenze an Oder und Neiße verschob sich das polnische Staatsgebiet um zirka 250 Kilometer nach Westen. Polen liegt nun nicht mehr in Osteuropa, sondern in Mitteleuropa. Diese neue Mittellage ist ein unschätzbarer, nicht mit Geld zu bewertender geopolitischer, militärstrategischer und ökonomischer Vorteil. Die polnischen Reparationsforderungen gegen Deutschland sind schlicht und einfach unvernünftig.

Rudolf Junger, Mannheim






Polnisches Wunschdenken 

Zu: EU-Hilfe für polnische Patrioten ab vier Jahren (Nr. 37) 

Man gewinnt den Eindruck, die polnische Regierung hat von dem geschichtlichen Verlauf des „Überfalls“ auf Polen keine Ahnung. Entscheidend ist, was den ersten Schüssen vorausgegangen ist. In diesem Zusammenhang spielte die damalige polnische Regierung eine Rolle, welche die Konfrontation mit Deutschland regelrecht herbeisehnte. 

Die Regierung Polens im Jahr 1939 hatte schon mobil gemacht, stand schon an der Westgrenze und war zum Angriff auf Deutschland bereit. Auf Plakaten war zu sehen, wie man sich vor dem Brandenburger Tor postierte. Die damalige deutsche Reichsregierung hatte im Vorfeld 50 Friedensvorschläge an die Regierung Polens, Frankreich und England gesandt, alle wurden verworfen. Der deutschstämmigen Bevölkerung wurde übel mitgespielt. Für das Jahr 1939 wurde dieser letztgenannte Konflikt entscheidend.

Damit soll nicht gesagt sein, dass die Republik Polens schließlich die Alleinverantwortung für den deutsch-polnischen Krieg von 1939 oder für andere Kriege trug. Der polnische Botschafter Lipski schreibt in einem Bericht, er wisse aus amtlicher Quelle, bei der er verkehrt, innerhalb von acht Tagen werde Deutschland zusammenbrechen. 

Am letzten Friedenstag entschlüsselte die deutsche Abwehr ein Telegramm wonach Lipski instruiert wurde, unter keinen Umständen mit der Reichsregierung sich in Diskussionen einzulassen. Man wollte einfach einen bewaffneten Konflikt mit Deutschland. Politiker und Intellektuelle waren der Meinung, die Odergrenze und Ostseeküste, Pommern, Schlesien sowie Brandenburg wären angeblich früher einmal polnische Gebiete gewesen. 

Die damalige politische Weltlage erschien für Polen günstig, um sich diese Gebiete einzuverleiben. Hier hoffte man auf Unterstützung von Frankreich, was aber dann doch eine Fehleinschätzung der polnischen Regierung war. Jeder Historiker, der sich der Wahrheit verpflichtet fühlt, kann zu keiner anderen Einschätzung gelangen. 

Fazit: Reparationsforderungen seitens Polens an Deutschland sind Wunschdenken und entbehren jeglicher geschichtlichen Wahrheit. Die permanenten Entschuldigungen eines Bundespräsidenten Steinmeier wecken Begehrlichkeiten bei den Polen. Mit dem Erhalt der ehemals deutschen Gebiete ist Polen mehr als entschädigt.

Wolfgang Rohde, Sigmaringen






Eine grausige Zeche 

Zu: „Seit 5.45 Uhr wird jetzt zurückgeschossen“ (Nr. 35)

Ein mutiger Artikel in geschichtspolitisch meist uniformer Zeit. Aus den Massenmedien kennt man nur das Zurückgeschossen-Zitat. Es erscheint verlogen, weil die Begründung weggelassen wird, die der Autor aber anführt.

Nicht nur in Deutschland, sondern in vielen Ländern Europas waren die zuletzt mörderischen Attacken polnischer Nationalisten gegen die deutsche Minderheit bekannt. Deshalb ist die Inszenierung des Überfalls auf den Sender Gleiwitz überflüssig gewesen und rätselhaft. 

Die Datierung des Weltkriegsbeginns auf den 1. September 1939 ist irreführend. Da begann der deutsch-polnische Krieg, sonst keiner. Doch England mit seinen Dominions und Frankreich wollten jetzt Hitler stoppen mit ihrer Kriegserklärung am 3. September. Dies ist das früheste Datum für den Weltkrieg, den Churchill ausdrücklich als einen englischen Krieg bezeichnete. 

Doch noch fehlten zwei Hauptakteure: die USA und die Sowjetunion, die erst 1941 offizielle Kriegsteilnehmer waren. Es passen diese Tatsachen aber nicht zum bundesrepublikanischen Dogma der deutschen Alleinschuld. Außerdem ist die Verantwortung für den Ausbruch oder die Auslösung eines Krieges das eine, seine räumliche Ausweitung und Verschärfung zu einem totalen Krieg mit anschließender Ächtung und Unterwerfung der Verlierer das andere. 

Offiziell wurde der Kriegszustand von den Westalliierten erst 1951 aufgehoben. Bemerkenswert ist auch noch die konsternierte Reaktion der deutschen Reichsführung auf die britische und französische Kriegserklärung. Gnade uns Gott, wenn wir diesen Krieg verlieren, soll Göring gesagt haben, und Hitler war enttäuscht von Außenminister Ribbentrop, der als Vasall des hitlerischen Kalküls diesen in der Hoffnung bestärkt hatte, England würde auch diesmal stillhalten.

Zuletzt muss gesagt werden, dass es der deutschen Seite nicht um die Rettung der deutschen Minderheit in Polen ging und um eine maßvolle Revision des Versailler Vertrages. Kernpolen durfte nicht einmal wie Tschechien als ein Protektorat weiterexistieren, sondern nur als koloniales Gouvernement. 

Für viele Deutsche waren die Polen minderwertig und ihr Staat ein zu beseitigendes Übel. Die grausige Zeche dafür zahlten vor allem die Vertriebenen, die Insassen der polnischen Todeslager und die Zwangsarbeiter beider Geschlechter. Das alles wurde Anfang September 1939 ausgelöst. 

Rudolf Kraffzick, Silute (Heydekrug)/Litauen






Perverse Situation

Zu: Steuerlast für Rentner steigt (Nr. 48)

Die mit großen Tönen angekündigte „Rentenerhöhung“, die zur Aufbesserung des ramponierten Ansehens der gegenwärtigen Bundesregierung dienen soll, aber eigentlich eher einen Rentenbetrug darstellt, wird sich wesentlich auch darauf auswirken, dass die Steuerlast für Rentner steigen wird. Die von einer rot-grünen Bundesregierung des Oligarchen Schröder beschlossene schrittweise Besteuerung von Renten, die seit 2005 stattfindet, die 2020 schon 80- und 2040 dann 100-prozentig sein wird, sowie entsprechende Sozialabgaben für Senioren werden dafür sorgen, dass jene Problematik noch empfindliche Auswirkungen für die Renteneinkünfte der Zukunft haben wird.

Der zynische Umgang mit dem Rentner wirkt sich dabei vor allen Dingen durch die im Text angesprochene „nachgelagerte Besteuerung“ aus, sodass ein Rentner erst nach den Steuernachrichten des Finanzamtes eigentlich genau weiß, welche Rente er ein bis zwei Jahre vorher bekommen hat. 

Selbst vierteljährliche Vorauszahlungen können durch nachgelagerte Steuerermittlungen korrigiert werden. Wahrscheinlich sind sich zahlreiche – auch in der Zukunft betroffene – Arbeitnehmer, die sich auf einen Renteneintritt freuen, dieser perversen Situation noch gar nicht bewusst? 

Manfred Kristen, Freital