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13.12.19 / Weihnachtsgewürze / Allen ein gesundes Fest / Kardamon, Koriander und Co. – Nicht von ungefähr verarbeitet man zu Weihnachten viele Gewürze, denn sie sind auch Heilmittel

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 50-19 vom 13. Dezember 2019

Weihnachtsgewürze
Allen ein gesundes Fest
Kardamon, Koriander und Co. – Nicht von ungefähr verarbeitet man zu Weihnachten viele Gewürze, denn sie sind auch Heilmittel
Alexander Glück

Der Winter ist die Ruhezeit in der Natur, und auch der Körper zieht sich aufs Notwendigste zurück. Der Stoffwechsel verlangsamt sich, die Abwehr ist schwächer, auch der Kreislauf kommt zur Ruhe. Viele Gewürze, die auch zur Weihnachtszeit besonders beliebt sind, regen den Stoffwechsel an und beugen Krankheiten vor. Manche lindern Entzündungen und stärken das Immunsystem, andere verhüten Thrombosen oder vermindern das Krebsrisiko. Die heilende Wirkung dieser Gewürze war den Menschen schon spätestens im Mittelalter bekannt.

Der beliebte Anis enthält Wirkstoffe, die gegen Husten und Verdauungsbeschwerden wirken. Anis ist schleimlösend und entkrampfend, gerade auch nach gutem Essen. Bereits im Altertum setzte man Anis gegen Blähungen und Koliken ein, außerdem regt das Gewürz den Appetit an. Sternanis, der zu einer anderen Pflanzenart gehört, lindert Hustenreiz, regt die Verdauung an und hilft den Atemwegen wie auch dem Magen. Außerdem verbessert Sternanis den Atem.

Die Wirkung des Ingwers bei Reisekrankheit, Kopfschmerz, Unwohlsein, Husten und Verdauungsbeschwerden ist schon lange bekannt. Er beugt aber auch Zahnerkrankungen vor, stärkt den Appetit und wirkt entgiftend. Gegen Schwangerschaftsübelkeit sollte man ihn jedoch nicht nehmen.

Kardamom schmeckt süßlich-scharf und wirkt appetitanregend, krampflösend und beruhigend auf Magen und Darm. Das Gewürz hilft bei Völlegefühl und gegen Entzündungen, außerdem stärkt es Kreislauf und Libido. Es hebt die Stimmung und wirkt positiv auf Hormone, Herz und Kreislauf. Man setzt ihn auch bei Erkältungen ein.

Gegen Völlegefühl

Die Samen des Korianders regen die Darmtätigkeit an und wirken krampflösend. Bei Magen-Darm-Krämpfen wirkt Koriander lindernd, außerdem beugt er Völlegefühl vor und erleichtert in manchen Fällen auch Migränebeschwerden. Kreuzkümmel (Kumin) war bereits im alten Ägypten als eine Art Allheilmittel in Gebrauch. Es wirkt vor allem bei Beschwerden des Magen-Darm-Bereichs und als Appetitanreger.

Die Muskatnuss wird schon lange aufgrund ihrer günstigen Wirkung auf den Verdauungsapparat geschätzt. Kleinkinder sollten keinen Zugang zu diesem Gewürz haben. Das vielseitige Heilmittel wird auch in Salben eingesetzt. Es wirkt antibakteriell, schleimlösend und anregend. Die Gewürznelke verwendet man in China bereits seit 5000 Jahren, sie wirkt verdauungsfördernd und appetitanregend, außerdem hilft sie gegen Zahnschmerzen. Nelkenöl wird auch gegen Entzündungen und Migräne eingesetzt.

Der belebende und harmonisierende Piment wirkt verdauungsfördernd und hilft bei Blähungen. Er erhöht die Amylaseaktivität, verstärkt den Speichelfluss und hilft dadurch der Verdauung schon während des Essens. Sehr schmackhaft macht er den Rotkohl.

Man schreibt dem Safran eine günstige Wirkung auf die Verdauung sowie beruhigende Kräfte zu. Er wirkt krampflösend bei Husten und bei Koliken sowie bei Magenkrämpfen. Von Safran erwartet man auch aphrodisierende Wirkungen sowie Abhilfe bei Asthma.

Zimt hilft gegen „Rücken“

Die echte Vanille hellt die Stimmung auf, stärkt die Muskeln und hilft der Verdauung. Außerdem wirkt sie fiebersenkend. Schon die Azteken schätzten die duftige Schote wegen ihrer herzstärkenden, angst- und ermüdungsbeseitigenden Wirkung. Vanillin wird heute oft auch bei Rheuma und Muskelbeschwerden eingesetzt. 

Zimt ist erwärmend, gefäßerweiternd, keimtötend, blutdrucksenkend und verdauungsfördernd, er hilft gegen Übelkeit und kann sogar Durchfall lindern. Man nimmt ihn auch bei Rückenbeschwerden und Rheuma. In der Schwangerschaft soll man ihn nicht einnehmen, außerdem wirken höhere Dosierungen giftig. Also Vorsicht vor zu vielen Zimtkeksen zu Weihnachten!





Rezept für weihnachtliche Marzipan-Zimt-Plätzchen

Für 40 Stück braucht man 200 Gramm Marzipan, 200 Gramm Zucker, 100 Gramm gemahlene Mandeln, zwei Eiweiß, einen Teelöffel Zimt, einen Esslöffel Milch und eine Prise Salz. Alle Zutaten zu einem Teig verarbeiten. Mit zwei Teelöffeln geformte Häufchen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech setzten (etwas weiter auseinander setzen, da sie auseinanderlaufen). Bei 170 Grad zirka 15 Minuten backen. Abkühlen lassen, servieren und genießen! (Quelle: www.Frag-Mutti.de)