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13.12.19 / Der Wochenrückblick / Reiches Deutschland / „Soziale Gerechtigkeit“ wird endlich global: Deutsche Sparer und Rentner sollen in die halbe Welt zahlen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 50-19 vom 13. Dezember 2019

Der Wochenrückblick
Reiches Deutschland
„Soziale Gerechtigkeit“ wird endlich global: Deutsche Sparer und Rentner sollen in die halbe Welt zahlen
Hans Heckel

Manchmal kommt man einfach nicht mehr mit. Die Zeiten sind so schnell geworden und alles ändert sich immerzu. Als der Verfasser dieser Zeilen das Thema Politik entdeckte, es waren die 1980er Jahre, haben wir uns auch schon über Alterung und Schrumpfung des deutschen Volkes unterhalten.

Damals gaben sich die grün gestimmten Altersgenossen nicht nur unbesorgt wegen des demografischen Niedergangs, nein, sie begrüßten ihn sogar. Begründung für ihre Zuversicht: Das kleine Gebiet der damaligen Bundesrepublik sei mit mehr als 60 Millionen Menschen sowieso viel zu dicht bevölkert, um jemals ökologisch in Ordnung zu kommen. „Experten“ (Ja, die gab es damals auch schon!) hätten nämlich errechnet, dass hier höchstens  40 Millionen Leute Platz hätten, damit die Natur auf unserem eng bemessenen Gebiet nicht gänzlich zugrunde gehe.

Heute leben auf dem Gebiet der Alt-Bundesrepublik wohl bald 70 Millionen, doch dieselben grünlinken Vertreter sagen: Deutschland braucht mehr Einwanderung. Ist unsere Natur in den vergangenen 30 Jahren so viel stärker geworden?

Kaum, aber seit Windrad und Co. interessiert die Natur nicht mehr so sehr. Wer mit dem Schutz der „Heimat“ gar vor Übervölkerung warnt, ist daher ein Nazi. Wozu benötigen wir die Einwanderer? Unter anderem, um die Rentenkasse zu füllen. Zumindest erzählt man das den Deutschen. 

Wie jetzt allerdings herauskam, müsste Deutschland die geplante Grundrente auch an Ausländer zahlen, welche nur einen Teil ihrer notwendigen 35 Beitragsjahre in der Bundesrepublik gearbeitet haben. Heißt: Der Rumäne oder Brasilianer, der nur ein paar Jahre bei uns gearbeitet und Rentenbeiträge bezahlt hat, bekäme die volle Grundrente, auch wenn er die allerlängste Zeit in Rio oder Bukarest berufstätig war. 

Finanzieren will Finanzminister Olaf Scholz die Grundrente mit einer Steuer auf Aktienkäufe. Gute Idee: Durch diesen Dreh finanzieren Deutsche, die fürs Alter in Aktien sparen oder über ihre Betriebs- oder Riesterrente oder ihre Kapitallebensversicherung in Aktienfonds stecken, das Ruhegeld für Rumänen, Brasilianer und andere Ausländer, welche bloß ein paar Jahre bei uns malocht haben. „Soziale Gerechtigkeit“ kann eben nur global gedacht werden. Dank unserer Regierung dürfen Sie dem Wort „Globalisierungsverlierer“ demnächst eine weitere Bedeutung hinzufügen.

Die Sogwirkung dieser Regelung dürfte beträchtlich ausfallen, wenn das erstmal weltweit bekannt wird. Über mangelnde weitere Einwanderung müssen wir uns dann erst recht keine Gedanken mehr machen, nachdem uns unser Sozialstaat bereits zum Traumland für Millionen hat aufsteigen lassen. Da Deutschland bekanntlich „ein reiches Land“ ist, können wir uns das ja auch leisten. 

Wer die Unendlichkeit unseres Reichtums in Zweifel zieht, bekommt Probleme. So wie der Kabarettist Uwe Steimle. Dessen Sendung „Steimles Welt“ hat der MDR abgesetzt, weil, wie der „Focus“ schreibt, der 56-Jährige mit „Provokationen“ und „rechten Sprüchen“ aufgefallen sei. So hat Steimle die „Erklärung 2018“ unterzeichnet, die sich gegen „illegale Masseneinwanderung“ aussprach. Später hat er die Unterschrift zurückgezogen. Nützt ihm aber nichts. 

Und überhaupt: Ein Kabarettist, der „provoziert“? Klaus Kleber hat der Sachse Steimle als den „Karl-Eduard von Schnitzler der BRD“ bezeichnet, „zusammen mit seiner Marionetta Slomka“. Das war denn doch wirklich zu viel. Der MDR schmiss ihn raus, nicht, ohne bei der Gelegenheit ein donnerndes Bekenntnis zur Meinungsfreiheit abzulegen, die „ein hohes Gut“ sei. Verblüffend, was in unserer Zeit alles zusammenpasst.

Und was nicht recht harmonieren will, dass fügt irgendwann der Gewöhnungseffekt zueinander. So gehören für uns die Panzersperren heutzutage genauso zu den Weihnachtsmärkten wie Glühwein und nervige amerikanische Weihnachtsmusik in Endlosschleife. Allerdings legen wir und unsere Aufseher Wert darauf, dass niemand erwähnt, vor wem genau uns die Brocken schützen sollen. Wer das ausplaudert, der „provoziert“.

Provozieren will natürlich niemand. Um eine Provokation zu umgehen, ist der Münchener Stadtrat sogar zu einer beispielhaften Verrenkung imstande. Die bayerische Metropole gelte als die sicherste Stadt Deutschlands, wird beteuert. Daher habe niemand Grund, sich nachts in Gefahr zu fühlen.

Dennoch wollen die Stadtoberen einen Taxigutschein für Frauen einführen, die zwischen 22 Uhr und 6 Uhr früh nach Hause fahren. Fünf Euro bekommen die Damen aus der Steuerkasse zur Taxirechnung dazu, man rechnet mit jährlichen Kosten von knapp einer Million Euro. 

Viel Geld für eine Maßnahme, die, wie die Stadtoberen nicht müde werden zu betonen, eigentlich ganz unnötig ist. Aber eine Umfrage von 2016 habe leider ergeben, dass sich drei Viertel der befragten Münchenerinnen abends oder nachts unsicher fühlen. (So, so, 2016, interessantes Jahr. Wie die Umfrage wohl 2014 ausgefallen wäre? Böse Frage!)

Deutschland muss in der Tat reich sein, und München ist unter den vier Millionenstädten des Landes zweifelsfrei die reichste. Da hat man so viel Geld, dass man es sogar für ein Problem verschleudern kann, das laut heiligem Versprechen nicht nur nicht existiert, sondern das überdies auch gar nichts mit ... Sie wissen schon ... zu tun hat.

Doch was soll man machen: Die Frauen „fühlen“ eben Gefahr. Den Leuten zu verordnen, was sie öffentlich sagen sollen, klappt ja schon ganz gut. Nur „fühlen“ tun viele Menschen offenbar immer noch anders, als von der Obrigkeit erwünscht, ärgerlich. Dann sollte man wenigstens das Handeln der Deutschen von oben steuern, soweit es eben geht. Etwa so: In mehreren Gemeinden bekommt man mittlerweile Bonuspunkte, wenn man ein E-Auto besitzt oder noch besser gar keinen Wagen, Mitglied bei Greenpeace ist, beim Wochen- statt beim Supermarkt einkauft oder wenig Fleisch isst.

Selbstverständlich muss man das alles genau nachweisen. So werden die Bürger auf geniale Weise zu ihren eigenen Blockwarten erzogen, die ihre Überwachung selbst in die Hand nehmen. 

Mit Blick auf unsere Geschichte fragen wir uns ein ums andere Mal, wie es nur dazu kommen konnte, dass dieses gebildete Kulturvolk der Deutschen jemals ein totalitäres Überwachungsregime hingenommen hat. Ja, wie nur? Wie?