29.03.2024

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20.12.19 / Aufgefallen / Gretas unglaubliche Reise

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 51/52-19 vom 20. Dezember 2019

Aufgefallen
Gretas unglaubliche Reise

Zu Beginn der Woche beherrschte ein Bild die Debatten. Die 16jährige Greta Thunberg hatte, auf dem Rückweg von ihrer monatelangen Weltreise, ein Foto via Twitter veröffentlicht, das sie mit viel Gepäck auf dem Boden eines ICE zeigt. „Reisen in überfüllten Zügen durch Deutschland“, schrieb sie dazu. 

Am Sonntagmittag konterte das Unternehmen: „Liebe #Greta, wir haben uns gefreut, dass Du am Samstag mit uns im ICE 74 unterwegs warst. Und das mit 100 Prozent Ökostrom. Noch schöner wäre es gewesen, wenn Du zusätzlich auch berichtet hättest, wie freundlich und kompetent Du von unserem Team an Deinem Sitzplatz in der Ersten Klasse betreut worden bist.“ 

Die meisten Medien prangerten danach nicht etwa die entlarvte Greta an, sondern die Bahn. „Wie kann man das so verbocken?“, fragte etwa der „Spiegel“. Und die „Süddeutsche Zeitung“ empfahl dem Unternehmen mehr „Social-Media-Gelassenheit“. 

Allein Henryk M. Broder lenkte in der „Welt“ den Blick auf ein nicht unerhebliches Detail: die vielen Koffer an Gretas Seite. „Das gemeine Volk“, so Broder, „sieht Greta immer nur allein unterwegs. Niemand da, der ihren Terminkalender führt, kein Mensch, der ihr beim Packen hilft. Kein Ersatzdienstleistender, der ihre Koffer trägt.“ Broder betonte, dass ihn keineswegs Gretas Wohlergehen umtreibe: „Ich will nur, dass die Legenden, die uns vorgesetzt werden, glaubwürdig sind. Sonst fühle ich mich verarscht.“ 

Dem ist nichts hinzuzufügen. neh