Das beständige mediale Dauerfeuer, wir alle lebten in einer „Klimakrise“ und der Kollaps stehe unmittelbar bevor, zeigt Wirkung. In den Köpfen, beim schlechten Gewissen ist es definitiv ankommen. Da ist das Vorstadt-Adventskonzert, auf dem eine Moderatorin sich bemüßigt fühlt, einen weihnachtsüblichen Passus über Licht mit einem Verweis auf „klimafreundliche“ Notwendigkeiten anzureichern. 

Da ist der Bekannte aus dem Eckcafé, der von seiner lange zusammengesparten Malediven-Reise schwärmt, plötzlich stutzt und ohne äußeren Anlass, ganz aus eigenem Antrieb entschuldigend hinzufügt, dass er ja wisse, wie unvertretbar sein mit einem längeren Flug verbundener Urlaub „unter Klimaaspekten“ gewesen sei. Da sind engagierte Mütter, die zu „Fridays for Future“-Demos eilen – an der einen Hand den sehr jungen Sprössling, in der anderen das sichtlich mit elterlicher Hilfe verfasste Protesttransparent, das der kleine Schulschwänzer dann am Ort seines Wirkens übernimmt. 

Da der Akzeptanz-Boden für die „Klimamaßnahmen“ bereitet ist, lässt es sich zur Tat schreiten. Zunächst mit „Kleinigkeiten“. Feinstaub schadet der Gesundheit und dem Klima. Vor allem der böse Holzkamin soll weitgehend verboten werden – Umweltverbände sind sich da einig. Auch der Handel steht nicht zurück. Der begeisterte Silvester-Feuerwerker kann sich im „Hornbach“-Baumarkt in diesem Jahr letztmalig mit Knallerei eindecken, das Ganze schade Tieren und Umwelt und werde aus dem Sortiment entfernt. Ähnliches lassen „Edeka“-Märkte verlauten. 

Einen definitiv größeren Konsumentenkreis, nämlich so ziemlich alle Deutschen, dürfte der soeben vom Bundesrat abgesegnete „Kohlenstoffpreis“ treffen, vom 1. Januar 2021 an 25 Euro pro Tonne. Später wird es noch teurer. Das beständig geschürte „Klimabewusstsein“ wird dafür sorgen, dass Mehrkosten und Verluste zwar nicht klag-, aber widerstandslos hingenommen werden.