26.04.2024

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20.12.19 / Für Sie gelesen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 51/52-19 vom 20. Dezember 2019

Für Sie gelesen

Weihnachten mit Theodor Fontane

„Gekommen ist der Heil’ge Christ / Die ganze Stadt voll Lichter ist; / Auch unsre sollen brennen. / Die Sorgen weg und zünde an, / Ich will derweil, so gut ich kann, / Dir meine Wünsche nennen.“ Mit diesen Worten spielt Fontane auf die Wünsche an, die er seiner Frau Emilie, für die er dieses Gedicht 1859 schrieb, zu Weihnachten erfüllte. Solch intime Einblicke in die Gedanken- und Gefühlswelt Fontanes bietet die neue weihnachtliche Anthologie „Weihnachten bei Fontane“, die Alix Paulsen aus Gedichten, Briefen an seine Familie sowie Auszügen aus den Romanen des Schriftstellers zum Thema Weihnachten und Advent zusammengetragen hat. Dabei hat sie bewusst Werke aus ganz verschiedenen Lebensphasen Fontanes ausgewählt. Auf diese Weise gibt die liebevoll zusammengestellte Sammlung einen lebendigen und vielfältigen Eindruck davon, wie Weihnachten im 19. Jahrhundert gefeiert wurde. So liest man von den Weihnachtsvorbereitungen in der Küche, von Schlittenfahrten im Schnee und natürlich dem familiären Beisammensein in der Adventszeit. Sorgfältig ausgewählte zeitgenössische Holzschnitte illustrieren die Texte und machen den Eindruck der damaligen Zeit noch lebendiger.  L.W.

Alix Paulsen (Hg.): „Weihnachten bei Theodor Fontane“, Husum Verlag 2019, broschiert, 95 Seiten, 5,95 Euro





Mondlandung ohne Frauen

Juni liebt es, zu rennen. Ständig muss sie sich bewegen. Wenn sie schnell ist, hat sie das Gefühl, zu fliegen. Denn Fliegen ist ihr großer Traum. Und der soll sich bald erfüllen. Die Handlung von Maiken Nielsens Roman „Space Girl“ spielt im New Orleans der 50er und frühen 60er Jahre. Juni ist die Tochter einer Deutschen, deren Eltern von Nationalsozialisten ermordet wurden. Die Mutter flüchtet mit ihrem Kleinkind zunächst nach Frankreich, wo Juni glückliche Kinderjahre verlebt. Um weiteren Verfolgungen zu entgehen, ziehen Mutter und Tochter weiter in die USA, wo für sie ein neues Leben beginnt. Junis Stiefvater ist Pilot und betreibt ein kleines Flugunternehmen. So wundert es nicht, dass die Herangewachsene als eine der wenigen Frauen dieser Zeit eine Fluglizenz erwirbt und sich zur Spitzenpilotin entwickelt. Das Schicksal meint es gut mit ihr: Gemeinsam mit zwölf anderen Frauen wird sie zum Astronauten-training zugelassen. Nielsens spannender Roman fußt auf der wahren Geschichte der Frauen des Programms „Mercury 13“. Die Frauen hatten bei den Tests überdurchschnittlich gut abgeschnitten, ihr Traum von der Reise zum Mond zerplatzte jedoch.MRK

Maiken Nielsen: „Space Girls“, Wunderlich 2019, gebunden, 430 Seiten, 22 Euro