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03.01.20 / Heimatstuben und -Sammlungen / Kultur der Heimatvertriebenen soll erhalten bleiben / Landesbeauftragte eröffnete Fachtagung zur Zukunftssicherung ostdeutscher Museen – Das Land Hessen sagt Hilfe zu

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 01 vom 03. Januar 2020

Heimatstuben und -Sammlungen
Kultur der Heimatvertriebenen soll erhalten bleiben
Landesbeauftragte eröffnete Fachtagung zur Zukunftssicherung ostdeutscher Museen – Das Land Hessen sagt Hilfe zu

Die kürzlich durchgeführte Fachtagung „Zukunftssicherung der ostdeutschen Heimatmuseen und Heimatstuben in Hessen“ des Bundes der Vertriebenen – Landesverband Hessen e.V. in Wiesbaden widmete sich in besonderer Weise den hessischen Heimatstuben und Heimat-sammlungen. In ihrem Eröffnungsvortrag wies die Landesbeauftragte Margarete Ziegler-Raschdorf darauf hin, dass Heimatstuben und Heimatsammlungen einen sehr wichtigen Zweck erfüllen. „Durch den Erhalt und die Dokumentation der von den Heimatvertriebenen mitgebrachten Gegenstände und Traditionen leisten sie einen wesentlichen Beitrag zu der durch Paragraf 96 Bundesvertriebe-nengesetz Bund und Ländern auferlegten Verpflichtung, das Kulturgut der Vertreibungsgebiete zu erhalten und zu pflegen.“ Daher müsse gewährleistet werden, dass das wertvolle Kulturgut den Heimatgemeinschaften und darüber hinaus der gesamten Kulturgemeinschaft bewahrt und auch zugänglich bleibe.

Die Landesbeauftragte führte aus, dass Heimatstuben ursprünglich nicht als Museen für Nicht-Vertriebene entstanden seien, sondern dass sie seit jeher als gesellschaftliche Treffpunkte der mit der jeweiligen „Heimatregion“ in der Vergangenheit verbundenen Menschen dienten. „Die Objekte in den Sammlungen haben für ihre Besitzer und die Betreiber der Heimstuben einen hohen emotionalen Wert, sind persönliche Erinnerungsstücke oder Symbole für die verlorene Heimat. Über diesen emotionalen und persönlichen Wert hinaus besitzen die Ausstellungsgegenstände und Sammlungsobjekte auch einen außerordentlichen historischen sowie kulturellen Wert. Doch in den wenigsten Fällen sind sie didaktisch gut präsentiert, ihr Hintergrund verständlich aufbereitet oder für Nicht-Eingeweihte ausreichend beschrieben.“

Vor diesem Hintergrund hatte die Landesbeauftragte bereits im Jahr 2013 alle Betreiber von Heimatsammlungen in Hessen zu einer Fachtagung mit Museumsexperten eingeladen, um die Betreuer der Sammlungen zu beraten und ihnen einen Leitfaden an die Hand zu geben. Mit der Fachtagung des Bundes der Vertriebenen – Landesverband Hessen e.V. folgten nun weitere wertvolle Anregungen und Hinweise zur Inventarisierung, zur Digitalisierung und auch zum Thema „virtuelle Heimatstuben“. 

„Bei einer drohenden Auflösung einer Heimstube sollte erste Priorität die Übernahme der Sammlung durch die Kommune und Integration in das örtliche Stadt-/Regionalmuseum oder eine andere kommunale Kultureinrichtung haben“, so Ziegler-Raschdorf. Als Landesbeauftragte konnte sie bereits in in Fulda, Heppenheim und Hünfeld vermittelnd bei der Beratung zwischen Trägerverband und Kommune mitwirken. Dabei habe sie festgestellt, dass die Kommunen an guten Lösungen interessiert seien. Als beispielgebendes Pilotprojekt sei hierbei Fulda zu nennen. Die Zukunft der gefährdeten wertvollen Dokumente aus der Sammlung des aufgelösten Heimatkreises Leitmeritz sei dort dauerhaft gesichert.

Abschließend versicherte die Landes-beauftragte: „Sie können sich mit Ihren Anliegen an mich und meine Stabsstelle wenden. Wir sind gerne dabei, Lösungen zu erarbeiten und den Bund der Vertriebenen in Hessen, die Landsmannschaften sowie die Heimatkreise zu unterstützen – gerade auch die wichtigen Maßnahmen der Vor-Ort-Tätigen, der Ehrenamtli-chen, die so wertvoll sind. Scheuen Sie sich nicht, unsere konkrete Hilfestellung in Anspruch zu nehmen.“BdV