25.04.2024

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10.01.20 / Kolumne / Denunziant an der Theke

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 02 vom 10. Januar 2020

Kolumne
Denunziant an der Theke
Theo Maass

Deutschland erlebte 2019 eine Blütezeit für Denunzianten. In der Vorweihnachtszeit trugen Mitarbeiter der Edeka-Filiale in Kleinmachnow bei Berlin in der Fleischabteilung 

T-Shirts mit der Aufschrift: „Hart wie Stahl, zäh wie Leder – das sind die deutschen Fleischzerleger“. Noch 2013 hatte der Volksmusikant Heino den Spruch „Hart wie Kruppstahl, zäh wie Leder, flink wie ein Windhund“ in einem Interview kultiviert. Nachdem ein Kunde sich in der Edeka-Zentrale über die T-Shirts beschwert hatte, weil der Spruch 1935 von Adolf Hitler benutzt worden war, mussten die Fleischereimitarbeiter ihre Hemden ausziehen. 

Edeka ließ mitteilen: „Wir haben Ihren Hinweis sehr ernst genommen, und die besagten T-Shirts wurden umgehend ausgetauscht.“ Was soll die Handelskette auch anderes machen? Schwer vorstellbar, dass es sich bei dem Beschwerdeführer um einen normalen Kunden gehandelt hat. Bei einer Nichtbefolgung des Hinweises hätte Edeka möglicherweise mit Anschlägen rechnen müssen, weil die Polizei in Brandenburg wenig gegen linke Gewalt unternimmt. 

Die Handelskette versucht, sich mit verbaler Beflissenheit aus der Schusslinie zu nehmen: Als Arbeitgeber halte sich Edeka an das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz, dessen erster Paragraf besagt: „Ziel des Gesetzes ist es, Benachteiligungen aus Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität zu verhindern oder zu beseitigen.“ Auf Nachfrage an der Fleischtheke erklärte der Metzger, dass er nicht verstehe, warum um das Zitat auf den Hemden so viel Wirbel gemacht werde. Befragte Kunden sehen das genauso. Die Antifa kauft offenbar woanders ein.