25.04.2024

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17.01.20 / Lebensqualität / In Pommern unter Landsleuten leben / Besuch in der Seniorenresidenz „Erania“

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 03 vom 17. Januar 2020

Lebensqualität
In Pommern unter Landsleuten leben
Besuch in der Seniorenresidenz „Erania“

Wer von uns hat sich nicht schon einmal in Gedanken damit beschäftigt, seinen Lebensabend in der pommerschen Heimat zu verbringen? Eine Möglichkeit, dies zu realisieren, bietet die Seniorenresidenz „Erania“, drei Kilometer südlich vom Ostseebad Henkenhagen – polnisch Ustronie Morskie. Die gepflegte, dem Fachwerkstil nachempfundene und nach außen gut gesicherte Anlage, befindet sich auf einem 7 Hektar großen Areal inmitten weiter Felder.

Umfangreiches Angebot

Das Objekt bietet auf 170 Plätzen unterschiedliche Wohnmöglichkeiten in der Hauptresidenz und 15 Apartements für betreutes Wohnen. Ein 3-Sterne-Hotel mit Schwimmbad steht Besuchern zur Verfügung. Während meines Pommern-Aufenthaltes im September 2019 hatte ich dieses Senioren- und Pflegeheim, das zu 90 Prozent von Deutschen bewohnt ist, besucht. Die Seniorenresidenz wirbt in ihrem umfangreichen Prospektmaterial u.a. damit, dass alle Räume und freie Flächen deutschem Standard und Richtlinien gerecht werden und es für demenzkranke Patienten zugeschnittene Wohn- und Betreuungsangebote gibt.

Die angebotene Pflege erstreckt sich über alle fünf Pflegegrade. Eine Möglichkeit der Kostenübernahme durch deutsche Krankenkassen bestehe ebenfalls. Während ich auf den Direktor wartete, unterhielt ich mich in der modernen Lounge mit Erwin Borowy. Das Ehepaar Borowy stammt aus Halle an der Saale und lebt erst seit einer Woche in der Residenz. Bevor sich die Borowys für das Seniorenheim entschieden haben, wohnten sie dort eine Woche zur Probe. Der Abschied von Halle fiel ihnen nicht schwer. Für ihre 35 -Quadratmeter-Wohnung mit Vollverpflegung, Wäscheservice und freiem Internet bezahlen sie die Hälfte von dem, was der gleiche Standard in Deutschland kosten würde. Mit dem eigenen Wagen unternehmen sie Ausflüge in die schöne Umgebung. Für alle Bewohner gibt es neben Freizeitangeboten, zu denen außer einem Polnisch-Kurs, Vorträge, Filme und Konzerte gehören, zweimal in der Woche die Möglichkeit, kostenlos mit dem hauseigenen Bus nach Kolberg (14 Kilometer) zu fahren. Obwohl die Mitarbeiter der Residenz wie auch der Arzt Deutsch sprechen, genießen es die Rentner, dass sie unter Deutschen sind. Der Gesamteindruck meines kurzen Besuches war eher positiv. Die Nähe zum pommerschen Ostseestrand wie zu meiner Geburtsstadt Köslin weckten in mir heimatliche Gefühle.

Man sollte einmal zur Probe wohnen und dann weitersehn. Mir fielen die letzten Zeilen des Pommernliedes ein, in denen es heißt:


„Jetzt bin ich im Wandern, 

bin bald hier bald dort,

doch aus allem andern 

treibt´s mich immer fort.

Bis in dir ich wieder finde 

meine Ruh´, send ich meine Lieder 

Dir oh Heimat zu“.


Helmut Kirsch

hehe.kirsch@gmail.com

Weitere Informationen im Internet unter www.erania.de