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17.01.20 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 03 vom 17. Januar 2020

Leserforum

zum Thema: Die PAZ im neuen Gewand (Nr. 49)

„Das neue Layout ist natürlich für uns Alte erst einmal gewöhnungsbedürftig. Aber wir kriegen das hin. Hauptsache Sie machen weiter. Wir werden Sie unterstützen.“

Annegret Kümpel, Antalya/Türkei 






der polnische Hammer 

Zu: Polens besondere Streitmacht (Nr. 1)

Ich möchte der Darstellung widersprechen, dass dem deutschen Angriff auf Polen keine Vertragsbrüche, auch gegenüber Polen, vorausgegangen wären.

Es kann doch nicht sein, dass Deutschland mit dem Angriff auf Polen im Jahre 1939 das Haager Abkommen von 1907 gebrochen hat, zu einem Zeitpunkt, als Polen zwar als Staat noch nicht existierte, aber mit Beginn seiner staatlichen Wiedergeburt im Jahre 1918 am 27. Dezember seine diplomatischen Beziehungen zu Deutschland abbrach, die deutsche Gesandtschaft aus dem neuen Polen auswies und mit militärischen Überfällen die nach dem Versailler Diktat Deutschland verbliebenen deutschen Ostgebiete besetzte. 

Nicht nur Deutschland, auch die anderen Nachbarstaaten Polens hatten unter der Aggressionslust des wiedergegründeten Staates beziehungsweise seiner Staatsführung zu leiden. Polen überfiel nämlich seit seiner Neugründung im Jahre 1918 bis zum Jahre 1939 jeden seiner Nachbarstaaten, außer Lettland und Rumänien.

Auch der Vertrag von Locarno im Jahre 1925 wurde von Deutschland nicht gebrochen. Dieser eigenartige Vertrag wurde nämlich so abgefasst, dass er sich im Kriegsfalle immer gegen Deutschland gerichtet hätte. So war England durch diesen Vertrag verpflichtet, Frankreich gegen einen deutschen, und eigentlich auch Deutschland gegen einen französischen Angriff zur Hilfe zu kommen. Wenn dagegen Frankreich, um Polen beizustehen, Deutschland den Krieg erklärte, so bedeutete dies keinen „casus foederis“, also kein Ereignis, dass die Bündnispflicht auslöste. Wie sollte wohl ein schon sieben Jahre total abgerüstetes und militärisch völlig wehrloses Deutschland ohne Armee und ohne Waffen einen militärischen Angriff herbeiführen?

So soll nach dem Artikel über Polens Streitmacht auch der Briand-Kellogg-Pakt von 1928 als angebliches Schlüsseldokument des modernen Friedensvölkerrechts durch Deutschlands Polenfeldzug 1939 verletzt worden sein. Dieser Pakt spielte aber eine noch merkwürdigere Rolle als der Pakt von Locarno. In diesem Vertrag vereinbarten die USA, England, Frankreich, Belgien, Indien, Italien, Japan, Polen, Deutschland und viele andere, Krieg als Mittel für die Lösung internationaler Streitfälle zu verurteilen und auf ihn als Werkzeug nationaler Politik in ihren gegenseitigen Beziehungen zu verzichten und alle Streitigkeiten oder Konflikte friedlich zu lösen. 

Als es dann an die Vertragsunterzeichnung dieses „Vertrages“ ging, zogen 47 Staaten mit verschiedenen Ausreden „den Schwanz ein“. Nur einer von den insgesamt 48 Staaten unterschrieb, nämlich Deutschland, das dann am Ende des Zweiten Weltkriegs wegen Verletzung des 

Briand-Kellogg-Paktes vom IMT als alleiniger Kriegsverbrecher verurteilt wurde.

Aber jetzt der Hammer: Es kommt nicht so sehr darauf an, dass der Verfasser den deutsch-polnischen Nichtangriffspakt vom 26. Januar 1934 auf das Jahr 1935 verlegt, sondern darauf, dass Deutschland auch diesen Vertrag gebrochen haben soll. Deshalb auch hier ein klein wenig Nachhilfe in neuerer Geschichte: Am 22. März 1939 brach die polnische Regierung ihren mit Deutschland 1934 abgeschlossenen Nichtangriffspakt durch die Teilmobilmachung der polnischen Armee an den Grenzen zu Deutschland. Nach Einberufung von über 300 000 polnischen Reservisten formierten sich 700 000 polnische Soldaten an der Grenze zu Deutschland. Englands Teilmobilmachung gegen Deutschland erfolgte vier Tage darauf am 26. März 1939.

Ganz am Ende wurde dann ja auch die Schlinge um den westlichen Demokratieanwärter Polen zugezogen, als der im alliierten englischen Exil aufgebaute polnische General Sikorski aus einem englischen Flugzeug in den Tod gefallen wurde; denn Polen musste ja ab 1945 entsprechend den Siegerabmachungen dem sowjetischen Herrschaftsbereich zugeführt werden. 

Ingo Schewiola, Hamm






Wo bleibt der Aufschrei?

Zu: Die weltweite Verfolgung von Christen nimmt zu (Nr. 51/52)

Es ist von der PAZ sehr verdienstvoll, dass endlich einmal näher auf die weltweite Situation der Christen und ihre existenzbedrohende Lage eingegangen worden ist.

Schon die Verfolgung der Kopten, der ältesten Christen in Ägypten, ist ein schmerzliches Leidenskapitel. Viele ihrer wunderbar ausgemalten Kirchen wurden zerstört und die Gläubigen verfolgt oder sogar getötet. Wo war da eigentlich der Aufschrei der Christen bei uns? Überall im Vorderen Orient bis nach Afrika, wo früher die Menschen friedlich miteinander gelebt haben, herrscht nun Intoleranz und Gewalt. 

Wolfgang Hornuff, Berlin 






ohne Strom nix los

Zu: Feuerwehr warnt vor Stromausfällen (Nr. 1) 

Jeder sollte sich aus seiner ganz persönlichen Situation heraus einmal vorstellen, wie er einige Tage oder sogar länger ohne Strom leben würde. Dabei sind Menschen in Einzelhäusern mit Garten weitaus besser dran als die, die in großen Wohneinheiten wohnen. Ohne Strom läuft der Wasserhahn nicht mehr. Die Toilettenspülung ist tot. Die Tiefkühltruhe macht spätestens nach zwei Tagen schlapp. Genauso der Kühlschrank. Die Heizung funktioniert nicht mehr. Telefon und Handy sind strom- und nutzlos. Radio, Fernseher und Computer – nichts geht mehr. Und weder der Küchenherd, noch die Mikrowelle oder der Wasserkocher können uns helfen. 

Wenn so ein Szenario im tiefsten Winter geschehen sollte, dann sieht es besonders unangenehm aus. Was tun? Gaskocher, Gaswärmequellen, Decken, Kerzen, LED-Lampen, Batterien, Nahrung und Wasser, warme Kleidung, Decken und eventuell Medikamente sollten unbedingt zur Grundausrüstung gehören. Ebenso wie Haustierfutter und ein voller Autotank. Die meisten Menschen gehen davon aus, dass es bisher niemals nennenswerte und länger anhaltende Stromausfälle gab. Und nebenan ist doch der Supermarkt, in dem alles schnell eingekauft werden kann. Doch bei dem läuft dann auch nichts mehr. Nicht einmal seine Automatik-Türen gehen noch auf. Genau wie beim Griechen um die Ecke.

Unser Leben ist extrem einseitig auf Strom-Komfort und damit auf Stromabhängigkeit ausgerichtet: Ohne Strom nix los. Meinen Airbag und Sicherheitsgurt im Auto möchte ich niemals ausprobieren. Ein stromloses Szenario auch nicht. Doch es könnte sehr beruhigen, entsprechend gut vorbereitet zu sein.

Henry Stephan, Himbergen






Der Witz um die Grundrente

Zu: Nach uns die Sintflut (Nr. 46)

Ein Danaergeschenk ist ein Geschenk, das sich für den Empfänger als unheilvoll erweisen kann. Dieser Begriff kommt aus der griechischen Mythologie. Homer hat die Griechen/Hellenen als die „Danaer“ bezeichnet. Sie haben den Trojanern das hölzerne Pferd geschenkt. Da gab es den römischen Dichter Vergil, der dem Priester Laokoon sagen lässt: „Traut nicht dem Pferde, Trojaner. Was immer es ist, ich fürchte die Danaer, auch wenn sie Geschenke tragen.“ Es gibt ein englisches Sprichwort, das sich daran anlehnt: „Hüte Dich vor Griechen mit Geschenken.“ Wenn wir die „Danaer“ austauschen, passt alles.

Die sogenannte „Grundrente“ ist wahrlich kein Geschenk. Zahlen müssen letztlich alle. Also auch sehr viele Rentner (nicht alle müssen Steuern zahlen). Ob die Steuerzahlungen der Rentner gerechtfertigt ist, kann an dieser Stelle nicht ausdiskutiert werden. Dieser Kompromiss um die „Grundrente“ ist ein Witz. Der Machterhalt der Groko war ausschlaggebend. Das wird sich rächen und das nicht erst in 30 oder 40 Jahren. 

Heinz-Peter Kröske, Hameln