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24.01.20 / Aktuelles / Bernsteinsammlung fand neuen Platz in Rostock

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 04 vom 24. Januar 2020

Aktuelles
Bernsteinsammlung fand neuen Platz in Rostock
Brigitte Stramm

Es lief zäh, bis die Bernsteinausstellung ihren Platz von Uetersen nach Rostock wechseln konnte. Mehrere Jahre der Verhandlungen zogen alles in die Länge, denn es sollten natürlich nicht nur die Sahnestücke aus Uetersen an einem neuen Platz den Besuchern präsentiert werden. Der „Verein zur Erhaltung des ostdeutschen Kulturgutes Tornesch - Uetersen e.V“, gegründet 1981 und in den vielen Jahren von Erwin Krüger aus Pommern geleitet, hatte ursprünglich ca. 200 Mitglieder. Mit Eifer und Elan trug man eine stattliche Sammlung von Exponaten und Archivalien zusammen, die im „Haus Ueterst End“ präsentiert wurden. Dazu merkt Jochen Rudat, der 2. Vorsitzende des Vereins (aus Wehlau, Ostpreußen) an: „Als wir das Haus 1982 bekamen, war es eine Halbruine, die Stadt wollte es eigentlich abreißen. Für fast 1,4 Millionen DM wurde es generalüberholt, auch mittels Fördermitteln und sehr hohen Spenden der Mitglieder unseres Vereins und des Schleswig-Holsteinischen Heimatbundes e.V.“ Viel Zeit und Geld haben die Mitglieder der Vereine investiert, um das im Jahre 1813 als Schule erbaute Gebäude wieder herzurichten. 

Nachwuchs fehlt

Ferner führte Rudat aus, dass jetzt leider der Nachwuchs im Verein fehlt, wie eigentlich fast überall in den Vertriebenen-Organisationen und dadurch zu den Versammlungen nur noch ca. 20 Personen erschienen sind. Schweren Herzens wurde die Entscheidung herbeigeführt, das liebevoll restaurierte Haus zu verkaufen. Das bedeutete auch, eine neue Heimat für den Inhalt zu finden, der weiterhin der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden soll. Durch Kontakte, u.a. durch den Landesvorsitzenden der Pommerschen Landsmannschaft Schleswig-Holstein Horst Born und von Erwin Krüger nach Rostock, nahm die Odyssee und Unsicherheit ein Ende. 

Am 9. Januar 2020 wurden die Ausstellungen „Bernstein – Das Gold der Ostsee“ und „Erinnerungen an eine verlorene Heimat“ eröffnet. Ca. 30 Interessierte und natürlich die Initiatoren hatten sich zu dem Ereignis eingefunden. Begrüßung durch den Vorsitzenden des Vereins „Societät Rostock maritim e.V.“ Jochen Pfeifer. Erwin Krüger schilderte mit bewegten Worten wie es zu der Verlagerung nach Rostock kam, Jochen Rudat übergab einen Wandteppich aus dem Memelland, auch der ehem. Stellvertreter des Ministerpräsidenten des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Prof Wolfgang Methling, Rostock, zeigte sich erfreut über die Erweiterung der Rostocker Ausstellung in der Societät und sprach anerkennende Worte.

Die Rostocker Wolfgang Dahle (Heimatkreis Stettin) und Gerhard Fischer (Kreis Labiau/Ostpreußen), der in Mecklenburg durch seine vielen Ausstellungen kein Unbekannter ist, können sicher Vorort auch beratend zur Seite stehen. Hubertus Hilgendorff, Vorsitzender des Vereins Ostpreußisches Jagd- und Landesmuseum e.V. in Lüneburg, begrüßte die Entwicklung in Rostock, die mit Sicherheit ausbaufähig sei.

Die Räumlichkeiten in dem 1856/57 an der Ecke der heutigen Richard-Wagner-Straße/August-Bebel-Straße als Gesellschaftshaus der „Societät“ (Verein wohlhabender Rostocker Bürger zum gesellschaftlichen Umgang in der Stadt) erbauten Hauses, das 1901 von der Stadt Rostock erworben und für Museumszwecke umgebaut wurde, würden es durchaus hergeben, die Ausstellung zu erweitern. Möge es gelingen, dass dort auch Dokumentationen und Exponate aus pommerschen Heimatstuben, die nicht länger zu erhalten sind, einen würdigen Platz finden und somit der Öffentlichkeit weiterhin präsentiert werden können.

Eine Zusammenarbeit mit dem Pommerschen Landesmuseum in Greifswald, dem Ostpreußischen Landesmuseum in Lüneburg und dem Kulturzentrum Ostpreußen im Deutschordensschloß Ellingen wäre sicher wünschenswert.