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24.01.20 / Schloss wernigerode / Winter des Gartenvergnügens / In den Schlössern Sachsen-Anhalts träumt man bereits vom Frühling – Sehenswerte „Gartenträume“-Ausstellung in Wernigerode

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 04 vom 24. Januar 2020

Schloss wernigerode
Winter des Gartenvergnügens
In den Schlössern Sachsen-Anhalts träumt man bereits vom Frühling – Sehenswerte „Gartenträume“-Ausstellung in Wernigerode

Wer in der kalten Jahreszeit von wohligeren Tagen träumen will, sollte das Schloss Wernigerode besuchen. Dort läuft bis zum 3. Mai die Sonderausstellung „Leidenschaft für Schönheit – Gartenträume in Sachsen-Anhalt“. Das Schloss ist ein besonders geeigneter Ort dafür, zählen doch die Schlossgärten der „bunten Stadt am Harz“ mit Terrasse, Tiergarten, Lustgarten und Kastanienwäldchen zu den beliebtesten „Gartenträume-Anlagen“ in Sachsen-Anhalt.

Gartenträume in Sachsen-Anhalt: Das sind 50 heute noch erlebbare historische Parkanlagen. Seit 20 Jahren werden durch das denkmalpflegerisch-touristische Netzwerk gartengeschichtliche Schätze gehoben, wieder hergestellt und gepflegt. Dabei umspannen die 50 Parks sowohl einen Zeitraum von mehreren Jahrhunderten als auch unbekanntere Anlagen, wie den Barockgarten von Schloss Hundisburg oder den Irrgarten Altjeßnitz, bis hin zu den berühmten Parks des Gartenreichs und UNESCO-Weltkulturerbes Dessau-Wörlitz oder auch des Europa-Rosariums Sangerhausen.  

Die Wernigeröder Ausstellung erzählt anhand von jeweils markanten, wertvollen und überraschenden Objekten etwas über das Wesen und die Einzigartigkeit jeder Parkanlage. 

Zu bestaunen ist beispielsweise aus dem Schlosspark Harbke das erste auf Deutsch erschienene Fachbuch zur Den­drologie (Gehölzkunde): „Die Harbkesche wilde Baumzucht“ von Johann Phi­lipp du Rois (1771/72). Der Kurpark Bad Dürrenberg präsentiert ein originales Reisigbündel aus dem längsten noch erhaltenen Gradierwerk in Deutschland. Ein historisch bedeutender Äbtissinnenstab des 18. Jahrhunderts der Äbtissin Anna Freiin von Welck kommt aus dem Kloster Drübeck. Sicher zu den Höhepunkten gehört das barocke Gemälde der „Flora“ von Daniel Mytens aus dem Schloss Mosigkau im Gartenreich Dessau-Wörlitz sowie erstmalig seit langer Zeit gezeigtes Porzellan, wie Goldtassen mit Wörlitz-Motiv oder auch die Meißner Palme. Eine echte Rarität ist auch die handgeschriebene Artenliste des botanisch herausragenden Brockengartens aus dem 19. Jahrhundert. 

Durch originale Pläne, Gemälde, historische Werkzeuge, Postkarten, Skulpturen und vieles mehr wird die ungeheure Vielfalt an kulturellen Werten und Geschichten, welche die Gärten in sich bergen, offensichtlich: Je nach Fokus geht es um Gestaltung und Ästhetik, besondere Persönlichkeiten, Gartenzitate aus aller Welt, botanische Kostbarkeiten, einzigartige Materialien, Repräsentation und Adel, Gesundheit, Ökologie oder Spiel und Genuss. Apropos: Auch das Riechen, Hören und Fühlen werden nicht zu kurz kommen – sind Gärten doch ein zutiefst sinnliches Thema.tws

Bis 31. Januar von Dienstag bis Freitag stündliche Führungen von 10.30 bis 16 Uhr. Vom 1. bis 23. Februar von 10 bis 17 Uhr sowie jeden Sonnabend und Sonntag bis 18 Uhr selbstständiger Besuch ohne Führung.  Zur Ausstellung ist im Verlag Janos Stekovics der Bildband „Leidenschaft für Schönheit – Gartenträume in Sachsen-Anhalt“ erschienen (272 Seiten, 35 Euro). Internet: www.gartentraeume-sachsen-anhalt.de