26.04.2024

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24.01.20 / Für Sie gelesen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 04 vom 24. Januar 2020

Für Sie gelesen

Neue Formen der Arbeit

Schon seit Jahren ist klar: Arbeitsprozesse verändern sich, und viele Büros sehen heute durch die Digitalisierung, die Umgestaltung von Hierarchien und neue Formen der Zusammenarbeit anders aus als vor einigen Jahren. Regelmäßig gehen neue Experimente mit verschiedenen Formen der Arbeitsorganisation durch die Medien und preisen die Vorteile von Homeoffice, Fünf-Stunden-Tag oder Remote Working an. Während bei diesen Prozessen die Zufriedenheit der Mitarbeiter als positiver Faktor mit in die Überlegungen der Chefetagen einbezogen wird und Arbeitnehmer mehr Freiheiten in der Organisation ihrer Arbeit zugesprochen bekommen, bedeutet dies gleichzeitig mehr Verantwortung für jeden Einzelnen. 

In „Digital anders arbeiten. Effektive Methoden und neue Tools für den heutigen Büroalltag“ gibt Sigrid Hess ausführliche Erklärungen zu diesen neuen Arbeitsformen und wägt sehr reflektiert konventionelle und neue, digital unterstützte Arbeitsprozesse mit ihren Vor- und Nachteilen gegeneinander ab. Zudem finden sich zahlreiche Praxistipps zur optimalen Verschränkung, um das Beste aus beiden Bereichen herauszuholen. Um diesen Prozess zu vereinfachen, werden in der zweiten Hälfte des Buches zahlreiche Computerprogramme und Apps vorgestellt und deren wichtigste Funktionen Schritt für Schritt erklärt, die die Kommunikation unter Kollegen und die eigene Arbeitsorganisation erleichtern können. Der Band ist sehr übersichtlich gestaltet mit je einer kurzen Übersicht darüber, um was es im folgenden Kapitel gehen wird.Lydia Wenzel

Sigrid Hess: „Digital anders arbeiten“, Red-line Verlag, München 2019, broschiert, 224 Seiten, 19,99 Euro 





Abgründe der Seele

„Tage des Verlassenwerdens“ ist der zweite Roman der italienischen Erfolgsautorin Elena Ferrante. Nach dem Erfolg der „Neapolitanischen Saga“ hat der Suhrkamp Verlag auch dieses Frühwerk der Autorin neu aufgelegt. Wie der Titel bereits verrät, handelt der Roman von einer 38-jährigen Mutter zweier Kinder, die eines Tages ohne Vorankündigung von ihrem Mann wegen einer Jüngeren verlassen wird. Für die geprellte Ehefrau beginnt eine scheinbar unaufhaltsame Abwärtsspirale. Der Leser wird Zeuge einer in Selbstzweifeln, Ohnmacht,  Vernachlässigung sich auflösenden Persönlichkeit, die beginnt, die Kontrolle über ihr Leben zu verlieren, bevor sie sich fängt. Was an dem Werk fasziniert, ist die schonungslose Offenheit, in der die inneren Seelenkämpfe der Protagonistin dargestellt werden. An das sprachliche Niveau der „Neapolitanischen Saga“ reicht es jedoch nicht heran.MRK

Elena Ferrante: „Tage des Verlassenwerdens“, Suhrkamp Verlag, Berlin 2019, gebunden, 253 Seiten, 22 Euro