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31.01.20 / Kommentare / „Weltgemeinschaft“

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 05 vom 31. Januar 2020

Kommentare
„Weltgemeinschaft“
Erik Lommatzsch

Da hat doch der US-amerikanische Präsident Donald Trump tatsächlich beim Weltwirtschaftsforum in Davos über die Wirtschaft im eigenen Land gesprochen, in den rosigsten Farben. Mangels Argumenten gab es daran keine inhaltliche Kritik.

Allerdings hatte Robert Habeck eine ganz andere Rede erwartet, und zwar zum Thema „Klima“. Habeck ist Co-Vorsitzender der deutschen Grünen, denen künftig eine bedeutende Rolle vorausgesagt wird. Diese vorwegnehmend und im Bewusstsein für die „richtige“ Seite einer zumindest von ihm gefühlten „Weltgemeinschaft“ zu sprechen, griff er Trump in einer Weise an, die jegliche Frage nach Umgangsformen vergessen ließ. Die Rede sei „völlig daneben“ gewesen, „ein einziges Desaster“. Er glaube, Trump sei der Einzige, „der es hier nicht verstanden hat“, er sei „kein Alliierter, sondern er ist der Gegner. Er steht für all die Probleme, die wir haben.“ Die deutschen Sozialdemokraten stimmten mit ein. Co-Chefin Saskia Esken nannte Trump, ganz auf Habeck-Niveau, einen „erschreckend verantwortungslosen, narzisstischen Menschen“. Laut Umweltministerin Svenja Schulze dürfe man sich „von den Trumps dieser Welt nicht abhalten lassen, Klimaschutz zu machen“. Einige Länder versuchten, den „Fortschritt“ aufzuhalten.

Abgesehen davon, dass historische Erfahrung Skepsis gegenüber Politikern lehrt, die ihre Linien im Namen eines irgend gearteten „Fortschritts“ durchsetzen wollen, zeigen die Stellungnahmen vor allem eines: die Arroganz einer politischen Klasse in Deutschland, die kein Gespür mehr hat für Diplomatie, keinen Respekt vor anderen Ländern und deren gewählten Repräsentanten. Der Gedanke, dass ihre Positionen mit denen anderer Nationen, die sich auch ohne „Einheitsweltbürgertum“ recht wohl fühlen, nicht immer konform gehen, ist ihnen völlig fremd. Ebenso fremd wie die eigene Nation. 

Derartige Verlautbarungen der deutschen „Führer“ werden wahrgenommen. Nicht nur von Donald Trump, nicht nur in Amerika. Als ernstzunehmender Partner auf der internationalen Bühne hat sich unser Land einmal mehr disqualifiziert.