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31.01.20 / Auf dem Dach des Ötztals / Einfach „Spectre“kulär / Im April kommt der neue „Bond“-Film „Keine Zeit zu sterben“ in die Kinos – In Sölden kann man sich bereits jetzt auf 007 einstimmen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 05 vom 31. Januar 2020

Auf dem Dach des Ötztals
Einfach „Spectre“kulär
Im April kommt der neue „Bond“-Film „Keine Zeit zu sterben“ in die Kinos – In Sölden kann man sich bereits jetzt auf 007 einstimmen
Andreas Guballa

Sölden, im Herzen des Ötztals, gehört nicht nur zu Tirols beliebtesten Tourismusorten, sondern auch zu den bekanntesten Skigebieten der Alpen. Der Ski-Weltcuport punktet mit seinen schneesicheren Pisten, die als einzige in Österreich drei 3000er Berge liftmäßig erschlossen haben. Aber der beliebte Alpen-Ferienort bietet auch abseits der Piste jede Menge Abwechslung. 

Seit vergangenem Sommer können sich Fans des berühmtesten Agenten der Welt in der cineastischen Installation „007 Elements“ am Gaislachkogl in 3048 Meter Höhe auf die Spuren von James Bond begeben. Auf größtenteils unterirdischen 1300 Quadratmetern werden Besucher durch verschiedene Galerien mitten hinein in die Welt des berühmten Spions geschickt. Video- und Klanginstallationen, interaktive Stationen und Bond-Original-Utensilien befeuern alle Sinne. Als Gegenpart zu den ultramodernen technischen Effekten öffnen sich faszinierende Ausblicke in die Ötztaler Berge. 

Begonnen hat die Liaison zwischen James Bond und Sölden bei den Dreharbeiten zum 24. Kult-Streifen „Spectre“. Im Jahr 2015 entstanden einige der spektakulärsten Szenen in den hochwinterlichen Bergen über Sölden – das „ice Q Restaurant“ diente als Schauplatz der Hoffler-Klinik und auf der Gletscherstraße lieferten sich die Kontrahenten eine atemberaubende Verfolgungsjagd.

Neal Callow – Art-Director der letzten vier „James Bond“-Streifen – hat persönlich streng über die Realisierung der fantastischen künstlerischen Vision gewacht: „Unser Ziel war es, mit „007 Elements“ einen tiefen Einblick in die Dreharbeiten eines 007-Kinofilms zu geben. Wir wollten diese unglaubliche Gegend nutzen, um den Gast direkt in Bonds Welt zu versetzen und dabei einzigartige und unvergessliche Sequenzen zum Leben erwecken. Es war das beste Projekt, das ich je hatte!“, schwärmt Callow.

Von Connery bis Craig

Die Reise durch das von Architekt Johann Obermoser geschaffene, zum Großteil unterirdische architektonische Gesamtkunstwerk im Hochgebirge mit insgesamt neun Galerien startet in einem Pistolenlauf nachempfundenen Gang, entsprechend der Eröffnungssequenz mit dramatischer Musikuntermalung aus „Spectre“. Es folgt ein Platz im Freien mit herrlichem Blick auf das imposante Bergpanorama. Von der Natur geht es weiter zu exklusiven Filmszenen aus allen 24 „James Bond“-Filmen von „Dr. No“ bis „Spectre“, die teilweise noch nie gezeigt wurden. Außerdem gibt es kultige Studio-Sets und zentrale Sequenzen aller Bond-Darsteller von Connery bis Craig.

Eine gläserne Aussichtshalle ermöglicht den Blick auf die Gletscherstraße 

– einen der atemberaubenden „Spectre“-Drehorte, wo man auch den originalen Land Rover Defender und den Range Rover Sport SVR bewundern kann. Natürlich darf auch Qs Technologie-Labor mit den raffinierten – oft lebensrettenden – technischen Spielereien nicht fehlen, darunter der legendäre goldene Colt. Die Installation in der „Action Hall“ fasziniert mit Spezialeffekten und Stuntszenen.

In Dioramen sind „Spectre“-Szenen, die in Söldens Berg-Panorama spielen, exakt mit Modellautos und Flugzeugen dargestellt. Daneben findet sich das Original-Flugzeugwrack aus einer Schlüsselszene in „Spectre“. Überhaupt steht im Mittelpunkt der cinematischen Installation der Film „Spectre“ aus dem Jahr 2015. Das Ambiente erinnert an das Quartier, das der britische Geheimdienst MI6 in „Skyfall“ und „Spectre“ im Londoner Untergrund bezog. 

Man wird im Inneren das Gefühl nicht los, „M“ oder Miss Moneypenny könnten einem hier jeden Moment begegnen. Und zu sehen ist „Moneypenny“ Naomi Harris tatsächlich: Stellt sie doch die Drehorte zusammen mit den Höhepunkten der Schauplätze aus der bald 60-jährigen Bond-Geschichte vor. Im letzten Raum ermöglichen berührungsempfindliche Monitore, das umfangreiche 007-Archiv zu durchforsten. Außerdem finden Fans im Museumsladen 007-Souvenirs.

Architekturjuwel als Inspiration

Nach dem Auftauchen aus dem filmischen Universum des berühmtesten Geheimagenten der Welt fehlt nur noch der klassische Wodka-Martini. Den genießen die Besucher im wenige Schritte entfernten Restaurant „ice Q“ – einem der spektakulärsten Bauten im Alpenraum –, das im Film eine wichtige Rolle spielte. Zwar nicht als Gourmettempel, sondern als futuristische Hoffler-Klinik, in der Daniel Craig alias James Bond auf die Psychologin Dr. Madeleine Swann (Léa Seydoux) trifft, bevor es zu einer wilden Verfolgungsjagd kommt. 

Der vom Architekten Johann Obermoser kreierte und 2013 eröffnete elegante Kubus war übrigens ausschlaggebend für die Filmleute, in Sölden die spannendsten Sequenzen für „Spectre“ zu drehen. Ein Riesenglück. Schließlich hat das äußerst erfolgreiche Bond-Abenteuer Jakob Falkner, den Geschäftsführer der Bergbahnen Sölden, zum Projekt „007 Elements“ inspiriert. Allerdings war es nicht einfach, die Genehmigung von EON Productions und Metro-Goldwyn-Mayer (MGM), die alle Rechte an den „James Bond“-Filmen besitzen, zu erhalten – bis er schließlich grünes Licht bekam.

Die weltweit einzigartige „James Bond“-Installation ergänzt das breite Spektrum an Aktivitäten und mache Sölden und die umliegende Region zu einer der renommiertesten Ganzjahresdestinationen für Sport und Unterhaltung in den Alpen, freut sich Falkner über die Attraktion in schwindelerregender Höhe. 

„007 Elements“ erreicht man von Sölden in zwölf Minuten mit der Gaislach­koglbahn: täglich von 9 bis 15:30 Uhr. Eintritt: 22 Euro. Internet: www.007elements.soelden.com, www.oetztal.com