25.04.2024

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07.02.20 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 06 vom 07. Februar 2020

Leserforum

Es wäre eine Wohltat

Zu: Die Flucht aus dem Osten führte ins Chaos (Nr. 3)

Es wäre eine Wohltat für die Erlebnisgeneration der Heimatvertriebenen sowie deren Nachkommen, wenn in den öffentlichen Medien auch einmal so intensiv über das Leid und das Grauen, welches die Ostpreußen und andere Vertriebene aus den deutschen Ostgebieten vor 75 Jahren auf ihrer Flucht erleben mussten, berichtet würde. Jedes Jahr und ganz besonders auch wieder während dieser Tage wird ausführlich über die Befreiung von Auschwitz berichtet. 

Nach einem Dreivierteljahrhundert sollte man doch endlich den Mut haben, auch regelmäßig und öffentlich der Opfer der bestialisch wütenden sogenannten Befreier der Roten Armee zu gedenken, aber dazu fehlt unseren Volksvertretern in Berlin immer noch und immer wieder die Courage.

Heinz und Tatjana Komatowsky, Bonn






Unwürdiges Gedenken

Zu: Der empfindsame Klassik-Titan (Nr. 3)

Was für ein unwürdiges Gedenken an einen der größten und weltweit geachtetsten Komponisten! Wie wenig muss man ein einmaliges Genie wie Beethoven verstanden und seine – jawohl heilige – Musik verinnerlicht haben, um ihn mit „Rockstars“ unserer billigen, im Grunde musisch-schöpferisch armseligen Zeit zu vergleichen. 

Um ihn – wie Mozart im „Amadeus“-Film – herabzuziehen, wird hier erneut nicht davor zurückgeschreckt, ihn als verlotterten, „dem Alkohol tief erlegenen“ (wo ist das belegt?!) Sonderling zu präsentieren. Wäre er das wirklich gewesen, hätte er uns ein derart umfängliches und gewaltiges Werk hinterlassen können?

Beethoven mag manchmal schwierig, ja auch ungehobelt im Umgang gewesen sein; aber er war die Hälfte seines Lebens taub – und konnte trotzdem noch und immer wunderbarer geradezu göttliche Musik komponieren. Was spielen da mögliche menschliche Schwächen noch für eine Rolle? Jeder körperlich Behinderte erfährt heute mehr Achtsamkeit.

Hoffen wir im „Beethoven-Jahr“ in der PAZ noch einmal eine Rezension zu finden, die einem der größten Musikschöpfer unseres Volkes und der Welt über eine gelungene Überschrift hinaus wirklich gerecht wird.

Dr. A. Schiedewitz, Bad Zwischenahn






Unerklärlich

Zu: Wenn „Klimaschutz“ zum Klimakiller wird (Nr. 4)

Den Beitrag über „Klimakiller Windkraft“ von D. Jestrzemski habe ich interessiert angelesen und enttäuscht beendet. Die Autorin verfährt exakt nach dem Schema von „Fridays for Future“, nur mit umgekehrtem Vorzeichen: „Da sind doch Wissenschaftler! Glaubt ihnen endlich und tut was!“ – Vergeblich suchte ich nach sachlichen Erklärungen, nach Zusammenhängen zwischen Windströmung, Austrocknung und Bodenerwärmung und nach Kausalitäten. Es wurden nur Autoritäten beschworen.

Dass vor Windkraftanlagen Konvergenzen entstehen und hinter ihnen Divergenzen, ist korrekt. Wie weit die Wirkung dieser Störung aber reicht, wurde überhaupt nicht bedacht. Gebremste Luftmasse weicht nach oben aus, aber dass sie „mehr Feuchtigkeit in die Atmosphäre“ bringt, ist Unsinn. Hochsteigende Luft kühlt sich zirka einen Grad Celsius pro 100 Meter Höhe ab, und je kälter die Luft wird, desto weniger Feuchtigkeit kann sie halten. Es kann also regnen. Hinter der Windkraftanlage kann Luft nach unten gesogen werden. Sie erwärmt sich um dieselbe Größenordnung und erhöht ihre Wasserhaltefähigkeit, was man auch an der Auflösung von Wolken beobachten kann. Das geschieht bei jedem Hochdruckgebiet und dann scheint eben die Sonne. Dass der Regen bei diesen Vorgängen „herausgequetscht“ wird, ist einfach physikalischer Quatsch. Bei Offshoreanlagen ist das gesamte Geschehen ohnehin ein Nullsummenspiel.

Ich werfe der Autorin vor, dass sie die Vorgänge vor und hinter den Windrädern nicht kausal erklärt und dass sie die flächenmäßige Wirkmächtigkeit des Geschehens völlig vernachlässigt. Was bedeuten einige Kilometer verwirbelter Luft angesichts der Dimension von Klima, das im 30-Jahres-Maßstab betrachtet wird? Wind als transportierte Gasmasse über topographischen Hindernissen ist eine höchst komplizierte Sache, die kaum zu berechnen, geschweige denn simpel zu erzählen ist.

Die Autorin zählt die Namen einiger Wissenschaftler und Institutionen auf und überlässt es dem Leser, die physikalischen Zusammenhänge selbst zu erkennen. Lateinisch nennt man das „argumentum ad verecundiam“ (Beweis durch Ehrfurcht), deutsch schlicht Autoritätsargument. Ebendies tun auch die heilige Greta und ihre Anhänger mit Verweis auf das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und seine Heroen.

Dass die PAZ eine ganze Seite unter diesem Niveau bereitstellt, ist unerklärlich.

Erhard Gratz, Buchholz






noch deutlich perfider

Zu: Die wollen das ja so! (Nr. 4)

Herr Heckel hat in seinem satirischen Artikel ein düsteres Bild in Richtung „Umweltrettung“ gezeichnet. Es geht aber noch deutlich perfider. Die EU will ab 2021, dass die Autos aller Typen eines Herstellers durchschnittlich nur 95 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer erzeugen. Das lässt sich derzeit bei den hohen Ansprüchen an einen Personenkraftwagen technisch noch nicht darstellen. Wenn aber dieses Ziel nicht erreicht wird, drohen den Herstellern immense Strafen. Nun ist nur ein durchschnittlicher Wert über alle in der EU verkauften Autos eines Herstellers gefordert. Dieser Wert für jedes einzelne Auto würde Sinn machen. Aber E-Autos sind als emissionsfrei eingestuft. So wird der klimabewusste E-Auto-Nutzer, der sich in seinem richtig teuren, wegen der Reichweite meist ungeheizten Fahrzeug langsam von Steckdose zu Steckdose hangelt, zum Unterstützer beispielsweise eines fetten SUV mit starkem Verbrennungsmotor. Denn beide Autos zusammen ergeben den durchschnittlich umweltfreundlichen geringen Kohlendioxidausstoß. Die scheinbare Emissionsfreiheit des E-Autos bei heute noch nicht einmal zur Hälfte regenerativ erzeugtem Strom ist noch nicht berücksichtigt.

Das Problem der Kraftfahrzeughersteller wird sein, genügend Käufer für die ungeliebten E-Autos zu finden, um die anderen verkaufen zu können. Aber da werden die Politik, die EU und Greta schon Wege finden.

Wolfgang Simoleit, Lemwerder






Hilfe zur Selbsthilfe

Zu: Agrarflächen-Monopoly (Nr. 1)

Am Beispiel von Afrika ist festzustellen, dass nicht nur internationale Großkonzerne der Landbevölkerung die Existenzgrundlange rauben. Auch die deutsche Entwicklungshilfe hat es seit Jahrzehnten versäumt, Afrika zu helfen, eine Nahrungsmittelproduktion aufzubauen. Es führt zu nichts, wenn billige Agrarprodukte nach Afrika geliefert werden. Diese Billigexporte zerstören die lokale Landwirtschaft. Der Import dieser billigen Ware macht die dortigen Bauern arm, weil ihre eigenen, traditionellen Produkte nicht mehr konkurrenzfähig sind. Immerhin arbeiten hier mehr als zwei Drittel der Menschen als Landwirte. Das ist nicht neu. Es fehlt jedoch der Wille, wirklich etwas dagegen zu tun. 

Eine Chance für deutsche Unternehmen könnten Exporte sein, die Afrika dabei helfen, im Agrarsektor effizienter zu werden. Wo sind die klugen afrikanischen Frauen und Männer, die darauf aufmerksam machen, dass die Flucht nach Europa (insbesondere nach Deutschland) keine Lösung ist?

Heinz-Peter Kröske, Hameln